Legale und illegale Drogen schädigen nicht nur die Gesundheit der einzelnen Konsument*innen, sondern immer auch die gesamte Gesellschaft. Dies wird in Suchtberatungsstellen, Krankenhäusern und Rehabilitationskliniken deutlich und zeigt sich dort, wo Substanzkonsum in Gewalt und Kriminalität umschlägt. Dies unterstreicht auch der 4. Sächsische Drogen- und Suchtbericht, der gestern der Landesregierung vorgelegt wurde. Er stellt die Situation in Sachsen für den Zeitraum 2017 bis 2021 dar.
Auf der Grundlage von Befragungen zum Konsumverhalten, Auswertungen der Deutschen Suchthilfestatistik, der Polizeilichen Kriminalstatistik sowie der Erfahrungen von Fachkräften des Suchthilfesystems werden das Konsumverhalten sowie die Schwerpunkte der Suchtprävention und Suchthilfe im Freistaat Sachsen dargestellt.
Die vorliegenden Daten zeigen, dass es in Sachsen leider umfangreiche suchtbezogene Problemlagen gibt. Am deutlichsten ist dies bei Alkohol sichtbar. 420.000 Menschen der 15- bis 64-Jährigen in Sachsen hatten einen problematischen Alkoholkonsum in den letzten zwölf Monaten. Das zeigt sich auch in den sächsischen Suchtberatungs- und ᾭbehandlungsstellen. Dort bildet Alkohol als Hauptdiagnose mit 53 Prozent weiterhin den Schwerpunkt. Besonders tragisch ist es, dass jährlich circa 500 Kinder in Sachsen mit Fetalen Alkoholspektrumstörungen (FASD) geboren werden – eine Folge des Alkoholkonsums der schwangeren Frau.«
Gesundheitsministerin Petra Köpping
In Sachsen hat also jede*r Zehnte ein Alkoholproblem. Hier reicht es sicherlich nicht aus, nur auf Präventionsprogramme für Einzelpersonen zu setzen, um deren Verhalten zu ändern. Es braucht auch einen bevölkerungsbezogenen Ansatz, um den Alkoholkonsum insgesamt zu reduzieren und die krankmachenden Verhältnisse zu verändern. Um im Bild zu bleiben: Es reicht nicht mehr, die Menschen aus dem Brunnen zu retten – es muss ein Zaun her, damit nicht immer wieder welche hineinfallen.
Quelle: Sächsisches Staatsministerium für Soziales und Gesellschaftlichen Zusammenhalt, Medienservice