Jedes Jahr werden von der DLG (Deutsche Landwirtschafts-Gesellschaft) über 27.000 Lebensmittel aus dem In- und Ausland getestet. Sie möchte damit die Produktqualität von Lebensmitteln auf Basis neutraler und verbindlicher Qualitätsstandards fördern. Ihr Qualitätsverständnis basiert auf aktuellen wissenschaftlichen Erkenntnissen und selbst entwickelten, anerkannten Methoden.
Die Auszeichnung »DLG-prämiert« wird daher nur an Lebensmittel vergeben, die sensorisch einwandfrei sind und die Qualitätskriterien der DLG in besonderem Maße erfüllen. Darunter waren im letzten Jahr auch 24 Fruchtgetränkehersteller, die am 20. Oktober 2011 in Berlin vom Bundesministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz (BMELV) mit dem Bundesehrenpreis 2011 ausgezeichnet wurden. Ein schönes Ergebnis. Denn der Bundesehrenpreis ist die höchste Auszeichnung, die jährlich an deutsche Lebensmittelproduzenten verliehen wird. Alle Preisträger haben bei den Qualitätsprüfungen der DLG herausragende Gesamtergebnisse erzielt. Diese Prüfungen gelten als führende Lebensmitteltests in Deutschland.
Warum allerdings gleichzeitig 20 Spirituosenunternehmen ebenfalls eine hohe Auszeichnung »als deutsche Lebensmittelproduzenten« erhielten, bleibt das DLG-Geheimnis, aber auch des beteiligten Bundesministeriums. Sieht so gesundheits- bzw. alkoholpolitisches Handeln der Verantwortlichen aus, die jahrein, jahraus den hohen Alkoholkonsum mit seinen sattsam bekannten Folgen beklagen? Denn Alkohol ist bekanntlich eine Droge – egal, in welcher Verdünnung, Farbe oder Flasche und Gelegenheit sie an die Konsumenten ausgegeben oder als sogenanntes Kulturgut gehegt und gepflegt wird. Die Konsumenten können nun jedenfalls sicher sein, dass sie eine Qualitätsdroge bekommen. Das ist doch was?!