Pernod Ricard, der Eigentümer der Marke Absolut Vodka, wird wieder mit dem Export von Alkohol nach Russland beginnen und damit seinen anfänglichen Boykott Russlands nach dem Einmarsch in die Ukraine beenden.
Mehrere schwedische Politiker*innen rufen zu einem Boykott von Absolut-Wodka auf, nachdem der Eigentümer Pernod Ricard wieder mit dem Export nach Russland begonnen hat.
Der Alkoholriese Pernod Ricard und seine Marke Absolut Vodka stoppten ihre Exporte vor etwas mehr als einem Jahr, als Russland in die Ukraine einmarschierte. Aber das Unternehmen Absolut hat bestätigt, dass der Boykott jetzt beendet ist, wie Sveriges Radio berichtet.
Im Rahmen der geltenden Sanktionen liefert die Gruppe Produkte in einem Umfang, der die Mitarbeiter*innen vor Ort schützen und die finanzielle Nachhaltigkeit der lokalen Organisation sichern kann.«
Das Unternehmen Absolut in einer E-Mail an die Zeitung Kristianstadsbladet
Boykottaufrufe gegen die Alkoholindustrie
Mehrere schwedische Politiker*innen rufen zu einem Boykott von Absolut-Wodka auf, nachdem der Eigentümer Pernod Ricard wieder mit dem Export nach Russland begonnen hat.
Ich denke, dass viele Verbraucher*innen dies als sehr seltsam empfinden«, erklärte der schwedische Ministerpräsident Ulf Kristersson laut SVD-Bericht.
»Das hat mich sehr überrascht«.
Kristersson fügte hinzu, dass jedes einzelne Unternehmen eine große Verantwortung trägt und dass die europäischen Verbraucher*innen erwarten, dass es diese Verantwortung übernimmt.
Ein Mitglied derselben schwedischen Regierungspartei, Gustaf Göthberg, Abgeordneter der Moderaten, unterstützte Kristerssons Position und erklärte, er werde Absolut Wodka boykottieren und nannte den Alkoholriesen »beispiellos rückgratlos«.
Die Website der Alkoholindustrie Just Drinks berichtete Anfang April, dass der Eigentümer von Absolut-Wodka, Pernod Ricard, die Ausfuhren nach Russland wieder aufnimmt. Die Ex- und Importe waren für mehr als ein Jahr gestoppt worden.
Die Erklärung für die Wiederaufnahme des Verkaufs ist laut Paula Eriksson, Kommunikationsmanagerin bei Absolut Company, dass man »die lokalen Mitarbeiter*innen schützen und die finanzielle Nachhaltigkeit der lokalen Organisation sichern muss«.
Die EU-Parlamentarierin Karin Karlsbro von den Liberalen bezeichnete die Entscheidung jedoch als »ein schönes Geschenk für Putin«, so SVD.
Gulan Avci, Mitglied des schwedischen Parlaments für die Liberalen, bezeichnet die Entscheidung von Pernod Ricard als »unglaublich unmoralisch« in einer Zeit, in der die Ukraine buchstäblich für ihre Freiheit und die Demokratie in ganz Europa kämpft. Joar Forssell, Parlamentsabgeordneter der Liberalen in Elternzeit, stimmt dem zu: »Es ist verrückt, dass der Handel mit Russland überhaupt zugelassen wird«, schrieb er laut SVD.
Und die Parteikollegin und schwedische Parlamentsabgeordnete Anna Starbrink verweist auf einen »moralischen Zusammenbruch« bei Pernod Ricard:
Es ist nicht nachhaltig, mit den Kriegsverbrechern in Russland Geschäfte zu machen.«
Anders Ygeman, Mitglied des schwedischen Parlaments für die Sozialdemokraten – die größte Oppositionspartei – schrieb kurz: »Absolut Putin«.
Die Bilanz der Alkoholindustrie, die Gewinne über die Menschenrechte stellt
Bereits im Mai 2022 deckte Movendi International auf, dass die Alkoholkonzerne Carlsberg, Heineken und AB InBev – Konkurrenten von Pernod Ricard – sich nur sehr langsam aus Russland zurückzogen, nachdem Putin in die Ukraine eingefallen war. Die Alkoholriesen hatten Anfang April 2022 angekündigt, dass sie sich aus Russland zurückziehen würden, aber sie taten dies damals nur langsam.
In der Zwischenzeit versuchten alle Alkoholkonzerne, ihr Markenimage zu beschönigen, um die internationale Gemeinschaft von ihren laufenden Geschäftspraktiken in Russland abzulenken und Kritik und Boykottdrohungen zu vermeiden.
Doch Anfang des Jahres deckte der Enthüllungsjournalist Olivier van Beemen auf, dass Heineken trotz des Versprechens, als Folge des russischen Einmarsches in der Ukraine nicht mehr in Russland zu investieren, im Jahr 2022 nicht weniger als 61 neue Produkte auf den russischen Markt brachte.
Carlsberg, Heineken, AB InBev Slow To Exit Russia Fearing Profit Losses
Big Alcohol giants Carlsberg and Heineken both announced in early April that they will exit Russia.
Heineken Maintains Russia Investments Despite Promise to Exit
Despite the promise to stop investing in Russia as a consequence of Russia's invasion of Ukraine, Heineken launched no less than 61 new products on the Russian market in 2022, reveals an investigation by Olivier van Beemen.
Täuschung als zentrale Geschäftsstrategie
Die Praktiken von Heineken in Russland, die jüngste Entscheidung von Pernod Ricard, in Russland zu investieren, und das Verhalten von AB InBev und Carlsberg sind allesamt Teil einer erschreckenden Bilanz unethischer Geschäftspraktiken.
Um ihre Gewinne zu maximieren, unterstützt die Alkoholindustrie Putins Regime und den russischen Krieg gegen die Ukraine.
Alkoholkonzerne wie Pernod Ricard betreiben lediglich Reputationsmanagement, wenn sie zu erklären versuchen, warum sie in Putins Regime investieren.
Pernod Ricard ist einer der Marktführer auf dem russischen Markt für hochpreisige Spirituosen – und rüstet sich für den Kampf um den Spitzenplatz.
Quelle: MOVENDI International
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