Steuern
Porträt von European Parliament from EU - New ECB Chief Lagarde to address plenary for first time, CC BY 2.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=96224562
In dem Buch »Alkohol – kein gewöhnliches Konsumgut« von Babor und anderen Forschern, die im Auftrag der Weltgesundheitsorganisation zusammengetragen haben, welche Maßnahmen wirkungsvoll sind, um das Alkoholproblem, zumindest den Pro-Kopf-Konsum zu reduzieren, wird begründet, warum Alkohol kein normales Getränk ist. Es wird sehr deutlich aufgeführt, dass es nicht nur darum geht, dass man zuviel trinkt, dass man risikohaft konsumiert, sondern dass Alkohol auch bei einmaligen Trinkgelegenheiten zur Vergiftung, zu Unfällen, zu akuten Erkrankungen führen kann. Das bedeutet, Alkohol ist nicht allein ein Problem chronischen Missbrauchs, sondern kann auch bei einmaligem übermäßigen Konsum durchaus akut gesundheitsgefährdend sein.
Bessere Alkoholsteuern können Leben retten
- von Frank Lindemann
Über 10.000 Menschenleben könnten jedes Jahr in Deutschland gerettet werden, wenn auf Alkohol bessere Steuern erhoben würden. Dies hat eine im Frühjahr veröffentlichte Studie des Regionalbüros Europa der Weltgesundheitsorganisation WHO gezeigt.
Gesundheitssteuern: Politik und Praxis
- von Frank Lindemann
Heute stellten die Autor:innen von »Health Taxes: Policy and Practice« ihr Buch im Rahmen einer kombinierten Auftaktveranstaltung vor. An die Präsentationen schlossen sich eine Diskussion und eine Fragerunde an, in der die Teilnehmer:innen die Möglichkeit hatten, ihre Fragen zu stellen, unabhängig davon, ob sie die Veranstaltung aus der Ferne oder vor Ort verfolgten.
Wie eine Mindestalkoholsteuer die Gesundheit in Europa verbessern könnte
- von Frank Lindemann
Quelle: WHO Europa
Diese Studie ergab, dass die Einführung eines Mindeststeueranteils von 25% in Europa 40.033 Todesfälle verhindern kann. Ein Steueranteil von 15% mit Ausgleichsmaßnahmen kann 132.906 Todesfälle verhindern. Ausgleich bedeutet, dass derselbe Mindestverkaufspreis pro Ethanoleinheit in jedem Alkoholprodukt unabhängig von der Art (Bier, Wein, Spirituosen usw.) angewendet wird.
Die Autor:innen kommen zu dem Schluss, dass die Erhöhung der Alkoholsteuer ähnlich wie die Tabaksteuer als gesundheitsbezogene Maßnahme zur Rettung von Menschenleben angesehen werden sollte. Viele Länder zögern, höhere Steuern auf Alkohol zu erheben, aber die vorliegenden Ergebnisse zeigen, dass die Einführung eines Mindeststeueranteils einen klaren Nutzen für die Gesundheit hat.
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