Zu den Maßnahmen, die sowohl den Alkoholkonsum als auch alkoholbezogene Probleme reduzieren können, gehört die Preisgestaltung durch die Besteuerung alkoholischer Getränke, die dazu führt, dass weniger konsumiert wird. Ihre Wirksamkeit konnte durch die Besteuerung von Alkopops 2004 festgestellt werden, nach der der Markt dieser Getränke zusammengebrochen ist. Die Zielgruppe, für die Alkopops hergestellt worden waren, konnte sie sich nicht mehr leisten und demzufolge brach der Umsatz ein.
Es gibt im Prinzip keine Maßnahmen in Deutschland, die eine alkohol- oder gesundheitspolitische Besteuerung zum Ziel haben, es gibt lediglich eine fiskalisch motivierte Besteuerung, um Geld einzunehmen. Einzige Ausnahme stellt in diesem Zusammenhang die Alkopop-Steuer dar, die dazu geführt hat, dass der Konsum deutlich zurückgegangen ist. Die durchschnittliche Alkoholmenge von 8,3 Gramm pro Woche, durch Alkopops konsumiert im Jahr 2004 bei den 12- bis 17Jährigen, ist auf knapp 3 Gramm zurückgegangen, und das gerade in der Gruppe der weiblichen Jugendlichen, auf die die Alkopops zugeschnitten waren. Das ist ein Rückgang von 12 auf 3 Prozent. Jedoch ist der Gesamtkonsum letztlich durch nichts beeinflusst worden.
Darum ist es wirkungsvoller, dass alle alkoholischen Getränke gleichermaßen nach ihrem Alkoholgehalt besteuert werden. Aufgrund ihrer schädlichen Auswirkungen auf die öffentliche Gesundheit ist die Besteuerung von alkoholischen Getränken oder eine Lenkungsabgabe im Sinne einer gesundheitspolitischen Maßnahme gerechtfertigt. Von diesem Gesichtspunkt aus ist die Besteuerung nach Alkoholgehalt (volumetric taxation) eine sinnvolle Variante. Preise von alkoholischen Getränken, die besonders problematisch erscheinen, können gezielt angehoben werden. Leichtalkoholgetränke werden gegenüber hochprozentigem Alkohol bevorteilt, und es wird verhindert, dass die Konsumierenden auf andere Getränke ausweichen.
Wichtig ist, die Steuern an den Lebenshaltungskosten-Index zu binden, um zu vermeiden, dass der Steueranteil durch die Inflation vermindert wird (wie dies bisher der Fall ist). Bei der Erhöhung der Steuern ist bei allen Konsumierenden (sei es moderat oder problematisch) ein Konsumrückgang in ähnlicher Größenordnung zu beobachten. Steuereinnahmen sollen zielgerichtet für die Finanzierung von Präventionsmaßnahmen eingesetzt werden.