In dieser Modellstudie wird geschätzt, dass eine Verdoppelung der derzeitigen Verbrauchssteuern auf Alkohol in der Europäischen Region der WHO fast 6 % der durch Alkohol verursachten Krebsneuerkrankungen und Krebstodesfälle (180.900 Fälle und 85.100 Todesfälle) in der Region vermeiden könnte.
Die Ergebnisse sind besonders wichtig für die Mitgliedstaaten der Europäischen Union, in denen die Verbrauchsteuern in vielen Fällen sehr niedrig sind.
Autor*innen: Carolin Kilian (E-Mail: ), Pol Rovira, Maria Neufeld, Carina Ferreira-Borges, Harriet Rumgay, Isabelle Soerjomataram und Jürgen Rehm
Zitierung: Kilian, C., Rovira, P., Neufeld, M., Ferreira-Borges, C., Rumgay, H., Soerjomataram, I. and Rehm, J., 2021. Modelling the impact of increased alcohol taxation on alcohol-attributable cancers in the WHO European Region. The Lancet Regional Health - Europe, p.100225.
Quelle: The Lancet Regional Health Europe
Datum der Veröffentlichung: 14. September 2021
Modellierung der Auswirkungen einer erhöhten Alkoholbesteuerung auf alkoholbedingte Krebserkrankungen in der Europäischen Region der WHO
Abstrakt
Hintergrund
Die Verringerung der durch Alkohol verursachten Krebsbelastung in der Europäischen Region der WHO ist eine Priorität der öffentlichen Gesundheit. Ziel dieser Studie ist es, die Zahl der potenziell vermeidbaren Krebserkrankungen in den Ländern der Europäischen Region der WHO im Jahr 2019 für drei Szenarien abzuschätzen, in denen die derzeitigen Verbrauchsteuern auf alkoholische Getränke um 20 %, 50 % oder 100 % erhöht würden.
Methoden
Als Basisszenario wurden die durchschnittlichen Preise und Verbrauchssteuern für Bier, Wein und Spirituosen in den Mitgliedstaaten der Europäischen Region der WHO im Jahr 2020 zugrunde gelegt. Die Forscher gingen davon aus, dass Erhöhungen der Verbrauchssteuern (20 %, 50 % und 100 %) vollständig in den Verbraucherpreis einfließen würden. Die getränkespezifischen Preiselastizitäten der Nachfrage, mit geringeren Elastizitäten für starke Alkoholkonsumenten, wurden aus einer Meta-Analyse gewonnen. Die Modellschätzungen wurden auf die Alkoholexpositionsdaten für 2009 und die Krebsinzidenz- und Mortalitätsraten für 2019 angewandt, wobei von einer 10-jährigen Verzögerung zwischen Alkoholkonsum und Krebsentstehung und ‑mortalität ausgegangen wurde.
Ergebnisse
85.100
Krebsbedingte Todesfälle durch Alkohol, die durch eine Verdoppelung der Alkoholsteuer verhindert werden können
Eine Erhöhung der Verbrauchssteuer auf Alkohol um 100 % würde zu einem Rückgang der durch Alkohol verursachten Krebsfälle um 5,9 % und der durch Alkohol verursachten Krebstodesfälle um 5,7 % führen – das heißt mehr als 85.000 Todesfälle könnten durch eine Verdoppelung der Verbrauchssteuer auf Alkohol verhindert werden.
Von den 180.887 neuen alkoholbedingten Krebsfällen und 85.130 Todesfällen in der Europäischen Region der WHO im Jahr 2019 hätten 5,9 % beziehungsweise 5,7 % durch eine Erhöhung der Verbrauchsteuern um 100 % vermieden werden können. Nach dem wissenschaftlichen Modell trugen alkoholbedingter weiblicher Brustkrebs und kolorektaler Krebs am meisten zu den vermeidbaren Fällen und Todesfällen bei.
Interpretation
Durch eine Verdoppelung der derzeitigen Verbrauchsteuern auf Alkohol könnten in der Europäischen Region der WHO fast 6 % (oder 180.900 Fälle und 85.100 Todesfälle) neuer alkoholbedingter Krebserkrankungen vermieden werden, insbesondere in den Mitgliedstaaten der Europäischen Union, in denen die Verbrauchsteuern in vielen Fällen sehr niedrig sind.
Quelle: MOVENDI International
Übersetzt mit www.DeepL.com