Im Rahmen einer Konferenz zum Thema »Alkoholpolitik« stellte das Regionalbüro Europa der Weltgesundheitsorganisaation (WHO) in Kopenhagen am 27. März 2012 den Bericht über »Alkohol in der Europäischen Union« vor. »Die Botschaft dieses neuen Berichtes ist, dass die alkoholbedingte Belastung der Gesundheitssysteme in Europa vermeidbar ist«, sagte Zsuzsanna Jakab, die WHO-Regionaldirektorin für Europa.

Der neue Bericht »Alkohol in der Europäischen Union«, der den globalen Bericht der WHO auf Europa »herunterbricht«, analysiert sowohl die Alkohol-Konsummuster als auch die daraus resultierenden Schäden für die Gesundheit, und zwar sowohl für Trinker als auch für Nicht-Trinker. Als wichtigster Teil gilt die Vorstellung der notwendigen Maßnahmen, um die Gesundheit der europäischen Bevölkerung zu verbessern. Der Bericht macht auch deutlich, dass alkoholbedingte Schäden und Probleme nicht nur ein gesundheitliches Problem sind, sondern auch Effekte auf den Arbeitsplatz, auf die Produktivität und die Wirtschaft insgesamt haben. »Die EU steht vor der dringenden Notwendigkeit, die Belastung von Alkohol zu reduzieren, nicht nur, um die Gesundheit verbessern und das Wohlbefinden seiner Bürger zu stärken, sondern auch die wirtschaftliche Nachhaltigkeit und Produktivität der Union als Ganzes zu verbessern« (Alkohol in der Europäischen Union: Seite 134).

Zsuzsanna Jakab, WHO-Regionaldirektorin für Europa, kommentierte die Meldung: »Die Botschaft dieses neuen Berichtes ist, dass die alkoholbedingte Belastung der Gesundheitssysteme in Europa vermeidbar ist. Dieser Bericht enthält evidenzbasierte Schlussfolgerungen für jede Facette des Alkoholkonsums, sowohl für die Politik als auch die Praxis, und ich fordere die Mitgliedsländer der WHO in Europa auf, die Handlungsvorschläge sorgfältig zu überprüfen.«

Mariann Skar, Generalsekretärin von Eurocare, begrüßt den neuen Bericht und lenkt die Aufmerksamkeit auf die politischen Handlungsempfehlungen. »Dieser Bericht gibt einen wertvollen Einblick in die aktuelle Situation und ermöglicht es, alkoholbedingte Schäden durch konkrete politische Maßnahmen anzugehen. Ich hoffe, dass die Mitgliedstaaten sowie die Europäische Kommission sich auf die Empfehlungen dieses Berichtes stützen, wenn die politische Diskussion geführt wird.«

Und Rolf Hüllinghorst, der alkoholpolitische Sprecher der Guttempler in Deutschland ergänzt: »Insbesondere die deutsche Regierung ist nun gefordert, ihre industriefreundliche Haltung zu überprüfen und für in anderen Ländern erfolgreich umgesetzte Maßnahmen politische Mehrheiten zu finden.«

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