Das Europäische Herz-Netzwerk (EHN) veröffentlicht sein neues Positionspapier »The Impact of Alcohol Consumption on Cardiovascular Disease« (Der Einfluss des Alkoholkonsums auf Herz-Kreislauf-Erkrankungen), einen entschiedenen Aufruf zum Handeln, der sich auf die neuesten wissenschaftlichen Erkenntnisse stützt. Das Positionspapier des EHN basiert auf Forschungsarbeiten von Tim Stockwell von der University of Victoria in Kanada. Es widerlegt langjährige Mythen über die angeblichen Vorteile von Alkohol für die Herzgesundheit und betont die dringende Notwendigkeit strengerer Maßnahmen zum Schutz der Herz-Kreislauf-Gesundheit der Bevölkerung und zur Schaffung gesünderer Lebensbedingungen in ganz Europa.
Entgegen der weit verbreiteten Meinung gibt es keine schlüssigen wissenschaftlichen Beweise dafür, dass geringer bis mäßiger Alkoholkonsum vor Herz-Kreislauf-Erkrankungen schützt. Im Gegenteil: Forschungsergebnisse bestätigen, dass bereits geringer Alkoholkonsum das Risiko für schwerwiegende Herz-Kreislauf-Erkrankungen wie Bluthochdruck, koronare Herzkrankheit, Vorhofflimmern, Herzinsuffizienz und Schlaganfall erhöht. Bei höherem Konsum steigt das Risiko noch weiter an. Seit vielen Jahren warnt die Weltgesundheitsorganisation (WHO), dass Herz-Kreislauf-Erkrankungen die häufigste alkoholbedingte Todesursache in Europa sind, gefolgt von Krebserkrankungen, Verdauungskrankheiten und Verletzungen.
Die Vorstellung, dass Alkohol irgendwie gut für das Herz ist, hält sich schon viel zu lange. Dieses Papier stellt die Dinge klar: Wenn es um die Herzgesundheit geht, gilt: Weniger Alkohol ist besser, gar kein Alkohol ist am besten.«
Dr. Charmaine Griffiths, Präsidentin des EHN

Herz-Kreislauf-Erkrankungen sind auch in der EU nach wie vor die häufigste Todesursache und verantwortlich für 1,7 Millionen Todesfälle pro Jahr, was 32,7 % aller Todesfälle entspricht. Alarmierend ist, dass allein der Alkoholkonsum schätzungsweise 50.000 Herz-Kreislauf-Todesfälle pro Jahr verursacht. Die Belastung ist ungleich verteilt, wobei benachteiligte Bevölkerungsgruppen am stärksten unter alkoholbedingten Schäden leiden.
Europa hat weltweit mit die höchsten Alkoholkonsumraten, wobei neun der zehn Länder mit dem höchsten Konsum in der Europäischen Region der WHO liegen. Episodischer starker Alkoholkonsum ist besonders unter jungen Menschen weit verbreitet, doch das öffentliche Bewusstsein für Alkohol als Risikofaktor für Herz-Kreislauf-Erkrankungen ist nach wie vor gefährlich gering.
Angesichts dieser Ergebnisse fordert das EHN die Entscheidungsträger*innen der EU nachdrücklich auf, mutige politische Maßnahmen zur Eindämmung alkoholbedingter Schäden zu ergreifen und der öffentlichen Gesundheit Vorrang einzuräumen:
- Einführung einer obligatorischen Energieangabe auf der Vorderseite der Verpackung und einer Liste der Inhaltsstoffe für alle alkoholischen Getränke
- EU-weite Gesundheitswarnungen auf Alkoholprodukten, um Verbraucher*innen über damit verbundene Herz-Kreislauf-Risiken zu informieren
- Erhöhung der Alkoholsteuer und Einführung von Mindestpreisen pro Einheit
- Einheitliches Mindestalter von 18 Jahren für den Kauf und Konsum von Alkohol, online und offline
- Verbot der Vermarktung von Alkohol an Kinder und Jugendliche
- EU-Subventionen für die Alkoholproduktion und verwandte Produkte beenden
Es gibt kein sicheres Maß an Alkoholkonsum für die kardiovaskuläre Gesundheit, und die Belastung durch Schlaganfälle ist seit langem bekannt. Die öffentliche Gesundheit muss Vorrang vor überholten Mythen und Industrieerzählungen haben. Eine starke, evidenzbasierte Politik ist unerlässlich, um den Menschen zu helfen, länger und gesünder zu leben.«
Marleen Kestens, EHN-Managerin für Prävention
In diesem Papier erkennt das European Heart Network Alkohol offiziell als einen veränderbaren Risikofaktor für Herz-Kreislauf-Erkrankungen an und weist alle Behauptungen zurück, dass Alkoholkonsum in jeglicher Menge positive Auswirkungen auf das Herz-Kreislauf-System habe. Angesichts von jährlich rund 50.000 alkoholbedingten Todesfällen in Europa betont das Papier die dringende Notwendigkeit, hartnäckige Mythen über die schützende Wirkung von Alkohol auf die Herzgesundheit zu widerlegen, und fordert die politischen Entscheidungsträger*nnen auf, entschiedene Maßnahmen zu ergreifen, um weitere Todesfälle zu verhindern.
Die Auswirkungen von Alkohol auf das menschliche Herz
Im Jahr 2022 veröffentlichte die World Heart Federation (WHF) einen Policy Brief, der große Aufmerksamkeit erregte. Darin wurde die Evidenzbasis dafür geschaffen, dass kein Alkoholkonsum gut für das Herz ist. Die neuesten wissenschaftlichen Erkenntnisse zeigen, dass bereits geringe Mengen Alkohol die Herz-Kreislauf-Gesundheit schädigen können. Der Policy Brief der WHF forderte dringende und entschlossene Maßnahmen, um den beispiellosen Anstieg alkoholbedingter Todesfälle und Behinderungen weltweit zu bekämpfen.
Keine Menge Alkohol ist gut für das Herz, sagt die World Heart Federation
In einem neuen Positionspapier stellt der Weltherzverband (WHF) die weit verbreitete Vorstellung in Frage, dass mäßiger Alkoholkonsum das Risiko von Herzerkrankungen verringern kann, und fordert dringende und entschlossene Maßnahmen, um den beispiellosen Anstieg alkoholbedingter Todesfälle und Behinderungen weltweit zu bekämpfen.
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Im Januar 2024 ergab eine US-amerikanische Studie, dass zwischen 1999 und 2019 in den Vereinigten Staaten ein signifikanter Anstieg alkoholbedingter Herz-Kreislauf-Todesfälle zu verzeichnen war. Dies zeigt, dass Europa und die USA hinsichtlich des Beitrags von Alkohol zur Belastung durch Herz-Kreislauf-Erkrankungen mit sehr ähnlichen Problemen konfrontiert sind.
Movendi International hat wichtige Ressourcen veröffentlicht, um das Bewusstsein für die Auswirkungen von Alkohol auf das menschliche Herz zu schärfen, darunter zwei Sonderausgaben zum Thema Alkohol und einen wissenschaftlichen Bericht. Insgesamt stehen mehr als 50 Artikel über den Zusammenhang zwischen Alkohol und Herz-Kreislauf-Erkrankungen sowie über das Potenzial der Alkoholpolitik für die Förderung der Herz-Kreislauf-Gesundheit zur Verfügung.

Im Jahr 2023 fasste ein wegweisender wissenschaftlicher Bericht über Alkohol und Blutdruck die besten wissenschaftlichen Forschungsergebnisse zusammen und lieferte einen aktuellen Überblick über die wesentliche ursächliche Rolle von Alkohol bei der Entstehung von Bluthochdruck und damit verbundenen Krankheiten. Dieser Bericht zeigte das Potenzial der Alkoholpolitik zur Prävention von Bluthochdruck und damit verbundenen Krankheiten auf.
Selbst kleine Mengen Alkohol können Blutdruck und Herz schädigen
Ein brandneuer Bericht über Alkohol und Blutdruck fasst die besten wissenschaftlichen Forschungsergebnisse zusammen und bietet einen aktuellen Überblick über die wesentliche kausale Rolle des Alkohols bei der Entstehung von Bluthochdruck und verwandten Krankheiten. Movendi International befasst sich mit dem Potenzial der Alkoholpolitik zur Verhinderung von Bluthochdruck und damit zusammenhängenden Krankheiten und schlägt drei konkrete Lösungen vor.
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Ein wegweisender wissenschaftlicher Artikel aus dem Jahr 2022 hat gezeigt, dass jeder Alkoholkonsum das Herz-Kreislauf-Risiko erhöht und dass das geringere Risiko für Herzerkrankungen bei leichtem bis mäßigem Alkoholkonsum wahrscheinlich auf andere gesunde Lebensgewohnheiten und nicht auf den Alkoholkonsum zurückzuführen ist.
Darüber hinaus führten die Forscher*innen eine Mendel'sche Analyse durch und stellten fest, dass das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen exponentiell mit dem Alkoholkonsum steigt. Die Ergebnisse deuten darauf hin, dass selbst bei Konsummengen, die nach nationalen Richtlinien als »risikoarm« gelten, ein Anstieg der Herz-Kreislauf-Erkrankungen zu verzeichnen ist.
Quellen:
- Medienmitteilung des European Heart Network
- Movendi International
Übersetzt mit www.DeepL.com