Die Forscher:innen kommen zum Schluss, dass der Alkohol-, Nikotin- und THC-Konsum bei den meisten Konsument:innen während des Lockdowns nicht zugenommen hat. Allerdings gibt es Untergruppen mit erhöhtem Substanzkonsum. Die Forscher:innen gehen davon aus, dass Personen, die während des Lockdowns unter größeren psychischen Belastungen leiden, anfälliger für einen erhöhten Konsum waren um mit den negativen Emotionen umzugehen.
Autor:innen: Daniel Deimel, Christine Firk, Heino Stöver, Nicolas Hees, Norbert Scherbaum und Simon Fleißner
Zitierung: Deimel, D.; Firk, C.; Stöver, H.; Hees, N.; Scherbaum, N.; Fleißner, S. Substance Use and Mental Health during the First COVID-19 Lockdown in Germany: Results of a Cross-Sectional Survey. Int. J. Environ. Res. Public Health 2022, 19, 12801. https://doi.org/10.3390/ijerph191912801
Quelle: International Journal of Environmental Research and Public Health
Datum der Veröffentlichung: 6. Oktober 2022
Substanzkonsum und psychische Gesundheit während des ersten COVID-19 Lockdowns in Deutschland: Ergebnisse einer Querschnittserhebung
Abstrakt
Hintergrund
Die Maßnahmen zur Eindämmung der COVID-19-Pandemie haben zu erheblichen Veränderungen im täglichen Leben der Menschen geführt. In diesem Beitrag werden Veränderungen des Substanzkonsums während des ersten Lockdowns (März bis Juli 2020) untersucht und die psychischen Belastungen bei Substanzkonsument:innen mit erhöhtem Konsum von Alkohol, Nikotin oder Tetrahydrocannabinol (THC) in Deutschland im Vergleich zu Konsument:innen mit unverändertem oder reduziertem Konsum untersucht.
Methoden
In einer Online-Querschnittsbefragung wurden 2369 Personen zu ihrer psychischen Gesundheit und ihrem Substanzkonsum während des ersten Lockdowns in Deutschland befragt.
Ergebnisse
Von den Teilnehmer:innen erhöhten 28,5 % ihren Alkoholkonsum, 28,8 % ihren Konsum von Tabakprodukten und 20,6 % ihren Konsum von THC-haltigen Produkten während der Pandemie. Die Gruppen mit erhöhtem Alkohol-, Nikotin- und THC-Konsum während des ersten Lockdowns berichteten über mehr depressive Symptome und Angstzustände. Personen, die über einen erhöhten Alkohol- oder Nikotinkonsum berichteten, fühlten sich auch häufiger einsam, hatten häufiger Suizidgedanken und waren häufiger gestresst, weil sie sich körperlich distanzierten.
Schlussfolgerungen
Der Konsum von Alkohol, Nikotin und THC stieg bei einer Untergruppe von Konsument:innen, die angaben, mehr psychische Probleme zu haben, im Vergleich zu Personen, die ihren Konsum nicht erhöhten. Dieser erhöhte Substanzkonsum könnte daher als eine dysfunktionale Strategie zur Bewältigung negativer Emotionen während des Lockdowns verstanden werden.
Quelle: Infodrog Newsletter November 2022 / MDPI.com
Übersetzt mit www.DeepL.com