Alkohol ist ein Risikofaktor für psychische Erkrankungen. Gleichzeitig kann eine Verringerung des Alkoholkonsums die Gesundheit von Menschen mit psychischen Problemen verbessern. Dies geht aus einem neuen Bericht über die vielfältigen Auswirkungen von Alkohol auf das Gehirn hervor, der von einer internationalen Forschergruppe erstellt wurde. Der Bericht wird von schwedischen Organisationen wie der Brain Foundation (Hjärnfonden) und IOGT-NTO unterstützt.
Der Bericht ist eine neue und einzigartige Zusammenstellung von Forschungsergebnissen darüber, wie Alkohol das menschliche Gehirn im Laufe des Lebens beeinflusst. Sven Andréasson, Chefarzt am Stockholm Addiction Centre und emeritierter Professor für Sozialmedizin am Karolinska Institut und einer der Autor*innen des Berichts, sagt:
Insgesamt legt der Bericht den Schluss nahe, dass die Vermeidung von Alkohol für die Gesundheit des Gehirns von Vorteil ist, und zwar unabhängig davon, ob es sich um einen einmaligen oder um einen über einen längeren Zeitraum anhaltenden intensiven oder regelmäßigen Alkoholkonsum handelt.«
Alkohol erhöht das Risiko für psychische Probleme
Alkohol erhöht das Risiko von Angstzuständen, Depressionen, Abhängigkeit und Suizid. Auch psychiatrische Erkrankungen wie Depressionen und bipolare Störungen erhöhen das Risiko, eine Abhängigkeit zu entwickeln. Neuere Studien weisen darauf hin, dass psychische Probleme sowohl durch Alkoholprobleme verursacht werden als auch zu Alkoholproblemen führen können. Dem Bericht zufolge ist jedoch ein hoher Alkoholkonsum die häufigste Ursache für psychische Probleme wie Depressionen. Für diejenigen, die mit psychischen Problemen in Verbindung mit hohem Alkoholkonsum leben, hat sich eine Verringerung des Alkoholkonsums positiv auf die Gesundheit ausgewirkt. Alkohol kann Ängste und Sorgen vorübergehend lindern, aber die Wirkung ist nur von kurzer Dauer, und die Ängste verschlimmern sich danach.
Ein Faktor, der zum Suizid beiträgt
Es gibt deutliche Hinweise auf einen kausalen Zusammenhang zwischen Alkohol und Suizid. Es wird geschätzt, dass etwa 15 % aller Suizide weltweit durch Alkohol verursacht werden. Eine gemeinsame Analyse von 33 Studien, auf die in dem Dokument Bezug genommen wird, hat außerdem gezeigt, dass das Suizidrisiko bei Alkoholkonsument*innen im Vergleich zu Abstinenten deutlich erhöht ist. Eine restriktive Alkoholpolitik, die sich an die gesamte Bevölkerung richtet, hat sich wiederum als Erfolgsfaktor bei der Verringerung der Zahl der Suizide erwiesen.
Wie sich Alkohol auf das Gehirn auswirkt
Aus dem Bericht geht hervor, dass Alkohol alle Gehirnfunktionen beeinträchtigt, beispielsweise das Gedächtnis und die intellektuellen Fähigkeiten. Darüber hinaus erhöht Alkohol das Risiko für verschiedene Hirnerkrankungen und ‑verletzungen wie das fötale Alkoholsyndrom, Unfälle, Schlaganfälle und Demenz. Die Verringerung oder Vermeidung des Alkoholkonsums ist ein wichtiger veränderbarer Faktor zur Förderung der Gesundheit des Gehirns. Um dies zu erreichen, sind alkoholpolitische Maßnahmen erforderlich, die den Beitrag des Alkohols zu neurologischen, kognitiven und psychiatrischen Problemen auf Bevölkerungsebene verringern.
Wir würden keine andere Substanz tolerieren, die so viele und so unterschiedliche Schäden verursacht.«
Es ist gut, dass die Öffentlichkeit mehr über Alkohol und die Gesundheit des Gehirns erfährt. Aber mehr Forschung ist auch wichtig, um die Gesamtauswirkungen von Alkohol auf die Gesundheit des Gehirns zu bewerten, insbesondere bei geringem bis mäßigem Konsum. Die Forschung über die Behandlung von Suchtkranken und die Behandlung von Komorbidität ist ebenfalls wichtig für die Verbesserung der öffentlichen Gesundheit.«
Anna Hemlin, Generalsekretärin, Brain Foundation
Es wird immer deutlicher, wie schädlich Alkohol für unser körperliches und geistiges Wohlbefinden ist«, sagt Lucas Nilsson, Präsident von IOGT-NTO. »Wir würden keine andere Substanz tolerieren, die so viele und so unterschiedliche Schäden verursacht. Als Gesellschaft müssen wir uns fragen, was wir mit politischen Mitteln tun können, um den Alkoholkonsum zu reduzieren.«
Lucas Nilsson, Vorsitzender, IOGT-NTO
Quelle: Nordic Alcohol and Drug Policy Network (NordAN)
Übersetzt mit www.DeepL.com