Europa steht vor einer Epidemie korpulenter Kinder mit bis zu einem Drittel übergewichtiger oder fettleibiger 11-Jähriger. Jugendliches Rauschtrinken ist auf dem Vormarsch und die Zahl der Kinder, die Alkohol getrunken und Rauscherfahrungen haben, ist in den letzten Jahren gestiegen.
Es wurde eindeutig festgestellt, dass Werbung zu Veränderungen im Konsumverhalten zugunsten der beworbenen Produkte führt. Dennoch sind Kinder und Jugendliche in Europa immer noch täglich der aggressiven Vermarktung von Alkohol und Lebensmitteln mit hohem Fett-, Zucker- und Salzgehalt (HFSS) ausgesetzt.
Die aktuelle Revision der Richtlinie über audiovisuelle Medien (AVMD-Richtlinie) bietet die Möglichkeit, die Jugend Europas von gesundheitsschädlichem Marketing zu befreien. Eine Allianz von Gesundheitsorganisationen, darunter auch etliche bei EuroCare vereinte alkoholpolitische Verbände ruft die Mitglieder des Europäischen Parlaments auf, diese Gelegenheit zu ergreifen, in dem sie die Bestimmungen der Richtlinie verbessern:
- Den Kontakt junger Menschen mit der Vermarktung gesundheitsschädlicher Produkte minimieren
Verbindliche Maßnahmen sind nötig sind, um den Kontakt der Jugend zu gesundheitsschädlichem Marketing zu minimieren, und zwar unabhängig davon, ob die Werbung direkt an sie gerichtet ist oder nicht. Die Maßnahmen sollen Fernsehen, On-Demand-Dienste und Online-Video-Sharing-Plattformen abdecken und über ein EU-weites Einzugsgebiet verfügen, das die Einschaltzeiten von Kindern und Jugendlichen angemessen erfasst (zum Beispiel von 6.00 bis 23.00 Uhr). Aufgrund ihrer Natur haben Selbstregulierung und freiwillige Verpflichtungen bisher versagt um wichtige Herausforderungen im Gesundheitsbereich zu lösen. - Alkohol und HFSS-Nahrungsmittel von Produktplatzierung und Sponsoring ausschließen
Produktplatzierung und Sponsoring von alkoholischen Getränken und HFSS-Lebensmitteln sind effektive Marketing-Techniken, die wie zu Tabak und Arzneimitteln verboten gehören. - Sicherstellen, dass die Mitgliedstaaten Sendungen anderer Länder aus Gründen der öffentlichen Gesundheit effektiv beschränken können
Die Bemühungen der Vorreiter-Regierungen die negativen Auswirkungen auf die Gesundheit von Alkohol- und HFSS-Lebensmittel-Marketing zu reduzieren dürfen nicht von Sendeanstalten in anderen Ländern untergraben werden. Der Vorschlag der Europäischen Kommission zu diesem Zweck sollte unterstützt werden.