Eine diverse Gruppe von Menschen verschiedenen Alters sitzt in einem Kreis in einer Selbsthilfegruppe, wobei eine Frau einer anderen tröstend die Hand auf die Schulter legt.

Selbsthilfe ist eine unverzichtbare Säule unserer Gesellschaft. Um ihre Zukunft zu sichern, sind stabile Rahmenbedingungen, eine verlässliche Finanzierung und eine gezielte Integration in digitale Versorgungsstrukturen notwendig. In einem Eckpunktepapier macht der Paritätische hierzu konkrete Vorschläge.

Aufgrund gesellschaftlicher Entwicklungen wie dem demografischen Wandel, globalen Krisen, steigender Ungleichheit, der Zunahme chronischer Erkrankungen, unzureichender professioneller Versorgungsstrukturen (zum Beispiel Mangel an Ärzt*innen und Psychotherapeut*innen) sowie des steigenden Bedarfs an psychosozialer Unterstützung gewinnt die Selbsthilfe zunehmend an Bedeutung. Seit der Corona-Pandemie ist ein deutlicher Anstieg von Neugründungen bei Selbsthilfegruppen zu beobachten, die eine Vielzahl von Themen wie Ängste, Depressionen und andere psychische Beeinträchtigungen behandeln. Insbesondere jüngere Menschen sind in ihrer Orientierung und Entwicklung herausgefordert und sehnen sich nach einem solidarischen Miteinander, wie es die Selbsthilfe bieten kann.

Dabei passt sich die Selbsthilfe dynamisch diesen Veränderungen an, was bei den strukturell wichtigen Selbsthilfeorganisationen und ‑kontaktstellen einen hohen Anpassungsdruck erzeugt. Zur Bewältigung dieser Herausforderungen stehen der Selbsthilfe jedoch nicht ausreichend Mittel zur Verfügung, beispielsweise aufgrund nicht ausgeglichener Kostensteigerungen.

Der Paritätische hat über die Weiterentwicklung und die Herausforderungen der Selbsthilfe diskutiert und dabei die folgenden erforderlichen Rahmenbedingungen identifiziert:

  1. Selbsthilfe als Pflichtaufgabe der öffentlichen Hand etablieren
  2. Die Selbsthilfe strukturell stärken
  3. Niedrigschwellige und transparente Vergabe der Fördermittel sicherstellen
  4. Interessenvertretung der Patient*innen fördern
  5. Ehrenamtliches Engagement stärken
  6. Selbsthilfe in digitalen Versorgungsstrukturen verankern

Mit seinem Eckpunktepapier appelliert der Paritätische neben den Krankenkassen insbesondere an Bund, Länder und Kommunen, ihre Verantwortung ernst zu nehmen und die Strukturen der Selbsthilfe zu stärken sowie finanziell zu unterstützen.

Das Eckpunktepapier für eine zukunftsfähige Selbsthilfe steht als PDF auf dieser Seite zum Download bereit. Interessierte können es nutzen, um sich für eine Stärkung der Selbsthilfeunterstützung einzusetzen.

Das Eckpunktepapier wird zum Auftakt der Aktionswoche Selbsthilfe 2025 veröffentlicht, die bundesweit ab heute bis zum 25. Mai 2025 stattfindet. Die Aktionswoche bietet für alle Selbsthilfeaktiven eine Bühne, ihre vielseitigen Angebote und ihr wertvolles Engagement zu zeigen. Alle Infos rund um die Aktionswoche sind auf www.wir-hilft.de zu finden.

Quelle: Fachinfo des Paritätischen