Geschäftsmann im Geldregen

In diesem Artikel wird die Gier und Heuchelei der Bierindustrie beim Sponsoring der Herrenfußball-Weltmeisterschaft aufgedeckt. Wir gehen auch der Frage nach, wie der Biergigant AB InBev die Weltmeisterschaft für noch mehr Profit ausnutzen will.

Die Organisatoren der FIFA-Herrenfußball-Weltmeisterschaft Katar 2022 haben beschlossen, den Verkauf alkoholischer Produkte in den Stadien zu verbieten. Allerdings werden in den acht Stadien des einmonatigen Turniers weiterhin alkoholfreie Produkte im gleichen Design wie die Produkte der Marke Budweiser angeboten – ein offensichtliches Beispiel für Alibi-Alkoholmarketing.

Währenddessen ist die FIFA-Herrenfußball-Weltmeisterschaft 2022 in Katar in Kontroversen, Skandale und Vorwürfe ungeheuerlicher Menschenrechtsverletzungen verwickelt. Aber trotz alledem will AB InBev sein Sponsoring der FIFA nicht aufgeben. Der Bierriese hat ein Auge auf den Preis – oder in diesem Fall auf die Gewinne – geworfen.

Kein Bierverkauf in den Stadien der FIFA-Herrenfußball-Weltmeisterschaft 2022 in Katar

Nach den katarischen Gesetzen ist der Konsum von Alkohol in der Öffentlichkeit nicht erlaubt. In ausgewiesenen Hotelbars werden jedoch alkoholische Produkte zum Verkauf angeboten, meist für Ausländer:innen, die das Land besuchen.

Ursprünglich wollte Katar eine alkoholfreie Weltmeisterschaft veranstalten. Dies passte jedoch nicht zu dem zu AB InBev gehörenden Unternehmen Budweiser, das seit mehr als 35 Jahren Sponsor der FIFA-Herrenfußball-Weltmeisterschaft ist. Also übernahm die FIFA die Drecksarbeit für den Bierriesen und setzte sich bei den katarischen Behörden dafür ein, dass die Weltmeisterschaft von diesen Gesetzen ausgenommen wurde.

Deshalb sollte der Verkauf von Alkohol während der FIFA-Herrenfußball-Weltmeisterschaft erlaubt werden.

Dann, nur eine Woche vor dem Eröffnungsspiel am 18. November 2022, ordneten die höchsten Stellen des katarischen Staates an, die Bierzelte mit der Marke Budweiser aus der Nähe der Stadien zu entfernen.

Zwei Tage vor Beginn der Weltmeisterschaft wurde beschlossen, dass in den Stadien oder in deren Nähe keine alkoholischen Erzeugnisse verkauft werden dürfen. Der Verkauf von alkoholfreien Produkten in der Nähe der Stadien wurde jedoch erlaubt. Für Budweiser bedeutete dies lediglich, dass sie ihre alkoholischen Bierprodukte gegen alkoholfreie austauschen und die Zelte umstellen mussten.

Darüber hinaus hatte sich die FIFA bereits die Gewinninteressen des Bierriesen gesichert, indem sie die Weltmeisterschaft von den Alkoholgesetzen Katars ausnehmen ließ.

Daher werden bei der FIFA-Herrenfußball-Weltmeisterschaft 2022 in Katar alkoholische Erzeugnisse verkauft,

  • auf dem Fan-Festival, und
  • in den Luxussuiten des Stadions, die für FIFA-Funktionäre und andere wohlhabende Gäste reserviert sind.

Darüber hinaus werden auf dem Qatar 2022 Arcadia Spectacular täglich 17 Stunden lang alkoholische Produkte verkauft.

Kein Bierverkauf in den Stadien der Herrenfußball-Weltmeisterschaft in Katar

In der Nähe der Stadien der Herrenfußball-Weltmeisterschaft 2022 wird kein Alkohol verkauft werden. Die katarischen Behörden haben beschlossen, dass dort nur noch alkoholfreie Produkte verkauft werden dürfen. Die FIFA und der Bierriese AB InBev haben keine andere Wahl, als dem zu folgen.

Die Biermarke Budweiser von AB InBev ist Sponsor der FIFA und zahlt ihr alle vier Jahre rund 75 Millionen Dollar. Im Gegenzug erhält der Bierriese Zugang zur enormen Fangemeinde der FIFA.

Special Feature: Exposing FIFA’s Dirty Work for Big Alcohol

Infantino im Geldregen

This special feature exposes FIFA’s long history of doing dirty work for Big Alcohol, specifically AB InBev, whose brand Budweiser is a long-term sponsor of FIFA.

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Menschenrechtsvorwürfe gegen die FIFA-Herrenfußball-Weltmeisterschaft 2022 in Katar

Die FIFA-Herrenfußball-Weltmeisterschaft 2022 in Katar wird von Kontroversen und Skandalen überschattet. Zu den zahlreichen Vorwürfen gehören:

Trotz dieser Vorwürfe und der systemischen Korruption in der FIFA sind mächtige multinationale Konzerne und ihre Vorzeigemarken nicht von ihren FIFA-Sponsoringverträgen zurückgetreten. Bloomberg befragte 76 Unternehmen, die entweder die FIFA-Herrenfußball-Weltmeisterschaft 2022 oder die teilnehmenden Mannschaften sponsern. Das haben sie herausgefunden:

  • Keiner der sieben FIFA-Sponsoren erklärte, dass er seine Werbepläne ändern würde.

Von den 69 Sponsoren der Nationalmannschaften,

  • bekundeten 20 ihr Engagement für die Menschenrechte, gaben aber nicht bekannt, ob oder wie sich ihr Marketing ändern könnte.
  • sagten 13, sie würden Anpassungen vornehmen.

Zu den befragten Unternehmen gehören Coca-Cola Co., die Volkswagen AG und Microsoft Inc.'s XBox, die alle ihren Sitz in den USA, Kanada und Europa haben, wo es viel Kritik an den Menschenrechten gibt. Die Marke Budweiser von AB InBev hat sich jedenfalls nicht aus dem Sponsoring der FIFA zurückgezogen.

Biergigant steht an den Gräbern von WM-Mitarbeitern

6500

Tote Wanderarbeiter beim Bau von WM-Stadien

Schätzungen zufolge starben 6500 Wanderarbeiter während der Bauarbeiten für die Fußballweltmeisterschaft in Katar.

Durch ihre Beteiligung an der FIFA-Herrenfußball-Weltmeisterschaft 2022 dulden die FIFA und alle Sponsoren, einschließlich AB InBev, indirekt diese ungeheuerlichen Menschenrechtsverletzungen.

Schätzungen zufolge starben 6500 Wanderarbeiter während der Bauarbeiten für die Fußballweltmeisterschaft in Katar.

Amnesty International berichtet, dass

  • südasiatische Arbeitskräfte aus Bangladesch, Indien und Nepal aufgefordert wurden, 500 bis 4000 Dollar Schulden für die »Anwerbegebühren« zu machen, und dann mit diesen Schulden nach Katar verschifft wurden.
  • die Pässe der Arbeiter bei ihrer Ankunft beschlagnahmt wurden.

Diese Arbeiter mussten unter unmenschlichen Bedingungen arbeiten.

  • Die Löhne waren wesentlich niedriger als versprochen.
  • Zahlungen wurden verzögert.
  • Die Aufenthaltsgenehmigungen liefen ab, so dass die Arbeiter Gefahr liefen, inhaftiert zu werden, wenn sie das Arbeitslager verließen.
  • Die Lebensbedingungen waren mit acht oder mehr Personen in einem Zimmer sehr beengt.
  • Die Arbeitsbedingungen waren gefährlich, unter anderem bestand die Gefahr des Hitzetods.

Unheilige Allianz: AB InBev und die FIFA

AB InBev und die FIFA sind seit 1986 eine unheilige Allianz eingegangen. Die FIFA-Herrenfußball-Weltmeisterschaft 2022 wird die zehnte Veranstaltung sein, die der Bierriese sponsert.

75 Mio

Preis des Sponsoringvertrags zwischen AB InBev und der FIFA

Wie die New York Times berichtet, zahlt AB InBev alle vier Jahre rund 75 Millionen Dollar für den Sponsoringvertrag.

Das Sponsoring verschafft der Marke Budweiser einzigartige Vorteile. Zum Beispiel: Exklusivrechte für den Bierverkauf bei der Veranstaltung und Marketingrechte.

Berichten aus dem Jahr 2010 zufolge pumpt AB InBev jedes Jahr zwischen 10 und 25 Millionen Dollar für Sponsorenrechte in die FIFA. Die New York Times berichtet, dass AB InBev alle vier Jahre rund 75 Millionen Dollar für den Sponsoringvertrag zahlt.

Das ist gut für das Unternehmen, denn die FIFA macht, was sie will.

Die FIFA ging sogar so weit, dass sie ihre Partnerschaft mit der Weltgesundheitsorganisation (WHO) missachtete und Budweiser weiterhin als Sponsor der Fußballweltmeisterschaft zuließ.

AB InBev ringt der Fußballweltmeisterschaft 2022 jeden erdenklichen Gewinn ab

Die Bierverkäufe in den Stadien des Turniers sind zwar beträchtlich, aber letztlich nur ein kleiner Teil des Sponsorenkuchens, und Budweiser wird sich nicht unbedingt über die Umsatzeinbußen in Katar ärgern«, so Amar Singh, Senior Vice President, MKTG, laut The Drum.

Der Verkauf im Stadion ist nicht das einzige, womit der Bierriese von seinem Sponsoring der FIFA-Herrenfußball-Weltmeisterschaft profitiert.

Der Bierriese kommt bei der Vermarktung der Fußballweltmeisterschaft voll auf seine Kosten. Nach Angaben von Marketing Dive wurden bisher die folgenden Marketingaktionen durchgeführt:

  • Eine QR-Code-Schnitzeljagd,
  • Spezielle Bierverpackungen,
  • Werbespots rund um die Fußball-Ikonen Lionel Messi, Neymar Jr. und Raheem Sterling, und
  • Influencer-Marketing mit 100 Influencer:innen, von denen einige eigens nach Katar eingeflogen werden, um vor Ort Inhalte für die Marke zu erstellen.

Die Biermarke hat bereits einen Weg gefunden, das Bier loszuwerden, das sie für den Stadionverkauf erhalten hat. Auf dem Twitter-Account der Marke wurde am 19. November getwittert, dass das &aquo;Siegerland die Buds bekommt«.

Die Situation für gute PR ausnutzen

Mark Lloyd, Strategiedirektor bei Dark Horses, sieht das Alkoholverkaufsverbot in den Stadien als eine Marketingchance für Budweiser.

Die Biermarke kann die Situation zu ihren Gunsten ausnutzen, um die negative PR für die Verbindung mit der FIFA-Herrenfußball-Weltmeisterschaft 2022 in Katar auszugleichen.

Das Unternehmen ist zwar immer noch Sponsor der Weltmeisterschaft und profitiert von der Präsenz auf dem Spielfeld und den globalen Hochglanzkampagnen, aber es kann sich auch als Außenseiter gegenüber der Korruption und den Gräueltaten präsentieren, die im Namen des Fußballs begangen werden«, so Mark Lloyd, Strategiechef von Dark Horses, laut The Drum.
Die Verbraucher:innen werden sich auf die Seite von Budweiser stellen und nicht auf die von FIFA und Katar«, so Jonny Fordham, Media Relations Director bei CSM Sport & Entertainment, laut The Drum.

Darüber hinaus hat AB InBev immer noch die Möglichkeit, die FIFA zu verklagen, auch wenn das sehr unwahrscheinlich ist. Der Alkoholkonzern könnte einen Vertragsbruch geltend machen und/oder eine Entschädigung fordern. Die Chancen stehen jedoch gut, dass die FIFA den Bierkonzern entschädigt und alles wie gewohnt weiterläuft.

Ich glaube nicht, dass sich die Beziehung drastisch verschlechtern wird oder dass es zu einer Klage kommen wird - aber wir werden sehen«, sagte James English, Partner bei der Sportmarketing-Agentur Fuse, laut The Drum.

AB InBev wird sein Sponsoring künftiger FIFA-Herrenfußball-Weltmeisterschaften nicht aufs Spiel setzen. Der Bierriese hat ein Auge auf die Weltmeisterschaft 2026 geworfen, die in Kanada, den Vereinigten Staaten und Mexiko stattfinden soll.

Alkoholindustrie und Sportmarketing

Große multinationale Alkoholkonzerne vermarkten ihre Marken, indem sie sich mit dem Sport verbinden. Auf diese Weise können die Alkoholkonzerne einen Gesundheits- und Sport-Heiligenschein erhalten, mehr Produkte verkaufen und ihre Gewinne maximieren.

760 Mio

Ausgaben der Alkoholindustrie für das Sportsponsoring

Nach Angaben von Sportical geben 30 der größten Alkoholmarken jedes Jahr über 760 Millionen Dollar für mehr als 280 aktive Sponsoringverträge in der Sportbranche aus.

Sportcal berichtet, dass

  • 30 der größten Alkoholmarken jedes Jahr über 760 Millionen Dollar für mehr als 280 aktive Sponsoringverträge in der Sportbranche ausgeben,
  • sich 49 % aller aktiven Alkohol-Sponsoringverträge auf den Fußball konzentrieren, von denen 59 % auf europäische Verbraucher:innen abzielen, und
  • der nächstgrößte Markt Nordamerika mit 20 % ist.

Die Bemühungen von Heineken um einen Gesundheits- und Sport-Heiligenschein:

  • Der niederländische Bierhersteller hat 25 aktive Sportsponsoringverträge.
  • Heineken gibt jährlich 118,3 Millionen Dollar für Sportsponsoring aus.
    • 21,4 Millionen Dollar Jahresvertrag mit der Formel 1 und ein
    • 10 Millionen Dollar Vertrag mit der Major League Soccer.

Die Bemühungen von AB InBev, sich einen Heiligenschein für Gesundheit und Sport zu sichern:

  • Der US-amerikanische Bierhersteller ist der größte Spender für Sportwerbung.
  • AB InBev gibt jährlich 249,7 Millionen Dollar für Sportsponsoring aus.
    • Jährliches NFL-Sponsoring in Höhe von 230 Millionen Dollar (Bud Light).

Zur weiteren Lektüre: Alkoholmarketing im Sport ist schädlich

Movendi International hat bereits früher darüber berichtet, wie schädlich Alkoholmarketing im Sport ist, einschließlich des Marketings im Fußball und bei der FIFA.

Quelle: MOVENDI International

Übersetzt mit www.DeepL.com