Zahlreiche registergestützte Untersuchungen zeigen, dass Kinder von Eltern mit schwersten Alkoholproblemen einem erhöhten Risiko für zahlreiche negative Erfahrungen ausgesetzt sind. Dazu gehören ein höheres Risiko für psychische Störungen, Krankenhausaufenthalte wegen Krankheiten und Verletzungen, Säuglings- und Kindersterblichkeit, Kriminalität, schlechte Beschäftigungs- und Bildungsergebnisse, Missbrauch/Verwahrlosung und Unterbringung in Heimen/Pflegeeinrichtungen.
In registergestützten Studien wurden verschiedene, jedoch genau definierte Ergebnisse anhand großer, über lange Zeiträume verfolgter Stichproben untersucht, wobei der Beitrag genetischer, biologischer und umweltbedingter Faktoren berücksichtigt wurde.
Das Verständnis der schädlichen Auswirkungen von Alkohol auf Familien könnte durch weitere registergestützte Forschung über andere Familienmitglieder schwerer Alkoholkonsument:innen verbessert werden.
Autor:innen: Julie Brummer (E-Mail: ), Morten Hesse, Søndergaard Frederiksen, Katherine J. Karriker-Jaffe und Kim Bloomfield
Zitierung: Brummer, J., Hesse, M., Frederiksen, K., Karriker-Jaffe, K. and Bloomfield, K., 2021. How Do Register-Based Studies Contribute to Our Understanding of Alcohol's Harms to Family Members? A Scoping Review of Relevant Literature. Journal of Studies on Alcohol and Drugs, 82(4), pp.445-456.
Quelle: Journal of Studies on Alcohol and Drugs
Datum der Veröffentlichung: 4. August 2021
How Do Register-Based Studies Contribute to Our Understanding of Alcohol’s Harms to Family Members?
In dieser Übersicht wird die Forschungsliteratur zu registergestützten Studien über die schädlichen Auswirkungen von Alkohol auf Familienmitglieder dargestellt und es werden Bereiche für die künftige Forschung ermittelt.
Methoden
Mithilfe einer Scoping-Review-Methode wurden die Datenbanken PubMed/MEDLINE, EMBASE und PsycINFO im August 2019 mit Schlüsselwörtern durchsucht, um Studien zu identifizieren, die registerbasierte Ergebnisquellen, eine familiäre Beziehung und eine Exposition gegenüber schwerem Alkoholkonsum enthielten. Insgesamt wurden 5.961 Datensätze gescreent, 403 Volltextartikel wurden auf ihre Eignung geprüft und 91 Studien wurden in die endgültige Überprüfung aufgenommen.
Ergebnisse
Die registergestützte Forschung über die Schäden des Alkohols für Familienmitglieder hat sich weitgehend auf Krankenhausunterlagen gestützt, um schwere Alkoholkonsument:innen zu identifizieren, und hat sich in erster Linie auf Kinder von schweren Alkoholkonsument:innen konzentriert; 79 der einbezogenen Studien untersuchten ausschließlich die Schäden für Kinder, während sich 2 auf Partner:innen und 10 auf mehrere Verwandte ersten Grades oder nicht näher bezeichnete Verwandte konzentrierten. Registerbasierte Studien zeigen, dass Kinder schwerer Alkoholkonsument:innen unter anderem ein höheres Risiko für psychische Störungen, Krankenhausaufenthalte wegen Krankheiten und Verletzungen, Säuglings- und Kindersterblichkeit, Kriminalität, schlechte Beschäftigungs- und Bildungsergebnisse, Missbrauch/Verwahrlosung und Unterbringung in Heimen/Pflegeeinrichtungen aufweisen.
Schlussfolgerungen
Ein umfangreicher Bestand an registergestützten Untersuchungen zeigt, dass Kinder von Eltern mit schwersten Alkoholproblemen ein erhöhtes Risiko für zahlreiche negative Erfahrungen aufweisen. In registergestützten Studien wurden verschiedene, jedoch genau definierte Ergebnisse untersucht, wobei große Stichproben über lange Zeiträume hinweg verfolgt wurden und der Beitrag genetischer, biologischer und umweltbedingter Faktoren untersucht wurde. Das Verständnis der schädlichen Auswirkungen von Alkohol auf Familien könnte durch weitere registergestützte Forschung an anderen Familienmitgliedern schwerer Alkoholkonsument:innen verbessert werden.
Forschung im Zusammenhang
Diese Übersichtarbeit stützte sich auf Studien mit Krankenhaus- und anderen zentralisierten Aufzeichnungen, so genannte registerbasierte Studien. Diese vermitteln ein umfassenderes Bild von den Schäden, die der Alkoholkonsum eines Familienmitglieds bei Kindern verursachen kann, als Studien, die auf Selbstauskünften beruhen.
Es wurde festgestellt, dass Kinder in Haushalten mit starkem Alkoholkonsum eine Reihe von schlechten Bedingungen erleben, die als »alkoholbedingte Schäden für andere« – Passivtrinker:innen – bezeichnet werden. Dazu gehören
- psychische Störungen im Kindes- und/oder Jugendalter;
- Säuglings-/Kindersterblichkeit;
- später im Leben wegen eines Verbrechens verurteilt zu werden;
- geringere akademische Leistungen;
- Erfahrungen mit Missbrauch und/oder Vernachlässigung;
- eine Unterbringung außerhalb des Elternhauses (zum Beispiel in einer Pflegefamilie); und
- ein erhöhtes Risiko für Krankenhausaufenthalte wegen körperlicher Erkrankungen und Verletzungen.
Die Studie legt nahe, dass registergestützte Studien ein wichtiges Instrument sind, um die am meisten gefährdeten Personen vor dem Alkoholkonsum im Haushalt zu schützen.
Der Artikel von Brummer und Kolleg:innen weist auf ein breiteres Spektrum hin, in dem Registerdatensätze zur Dokumentation, Untersuchung und Präventionsplanung von Schäden durch den Alkoholkonsum anderer beitragen können«, schrieb Dr. Anne-Marie Laslett vom Centre for Alcohol Policy Research in Australien in einer begleitenden Übersichtsarbeit, wie MedicalXpress berichtet.
»Ihre Auswertung wird unser Verständnis dafür verbessern, wie alkoholbedingte Schäden für andere reduziert werden können«.</blockquote
Quelle: MOVENDI International
Übersetzt mit www.DeepL.com