Auf ihrer sechsten Weltgesundheitstagung haben die 193 Mitgliedsstaaten der Weltgesundheitsorganisation (WHO) am 20. Mai 2010 die ungeduldig erwartete Globale Strategie zur Senkung des schädlichen Gebrauchs von Alkohol einmütig angenommen.
In der zweistündigen Debatte wurde der schädliche Alkoholkonsum als wesentliches Gesundheitsproblem von allen Mitgliedsstaaten anerkannt. Die Delegierten betonten die weltweiten Aspekte dieses Problems und forderten die WHO zu einer höheren Priorisierung der alkoholbedingten Schäden auf und verlangten mehr Mittel zu ihrer Bewältigung und der Umsetzung der neuen globalen Strategie.
Unter den angesprochenen Problemen wurde die weltweite Zunahme des Rauschtrinkens bei Jugendlichen und der wachsende Einfluss der Alkoholwerbung und ‑vermarktung als besorgniserregend festgestellt. Die Delegierten begrüßten die verschiedenartigen evidenzbasierten Maßnahmen und ihr Potenzial zur Begegnung der Alkoholprobleme, die in die globale Strategie aufgenommen wurden.
Die Resolution wurde mit einer durch Thailand eingebrachten Änderung zur angemessenen finanziellen und materiellen Ausstattung zur Umsetzung der Strategie in Südostasien verabschiedet.
Die WHO schätzt, dass 2004 2,5 Mio. Menschen an alkoholbedingten Ursachen starben (hauptsächlich Herz- und Lebererkrankungen, Verkehrsunfälle, Suizide und verschiedene Krebsarten), die 3,8 % aller Todesfälle und 4,6 % der weltweiten Erkrankungen ausmachten.
Der schädliche Alkoholkonsum hat ernste Auswrkungen auf die Gesundheitsversorgung und ist eine der Hauptursachen für weltweite schlechte Gesundheit, sagt das Strategiepapier.
Die Resolution fordert die Mitgliedsstaaten der WHO zu politischen Maßnahmen zur Senkung des schädlichen Alkoholkonsums auf. Sie betont die Wirksamkeit alkoholpolitischer Maßnahmen zur Preisgestaltung, Verfügbarkeit und Werbung.
Die Empfehlungen der Strategie sind nicht bindend, sie dienen lediglich als Richtlinien für die WHO-Mitgliedsländer.