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Die weltweite Nahrungsmittelkrise wird durch Konflikte, den Klimawandel, die Auswirkungen der COVID-19-Pandemie und die Auswirkungen des Krieges in der Ukraine verschärft, die zu steigenden Preisen für Lebensmittel, Brennstoffe und Düngemittel führen. Der Tabakanbau und die Tabakproduktion führen zu langfristigen, globalen ökologischen Schäden und zum Klimawandel und spielen eine entscheidende Rolle bei der Bestimmung der Zukunft der Landwirtschaft und der Ernährungssicherheit. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) kündigte am 7. November die globale Kampagne zum Weltnichtrauchertag 2023 an, die sich auf den Anbau nachhaltiger Nahrungsmittelpflanzen anstelle von Tabak konzentriert.
Derzeit wird Tabak in mehr als 125 Ländern auf einer Fläche von schätzungsweise 4 Millionen Hektar (ha) angebaut, einer Fläche, die größer ist als das Land Ruanda. Die schädlichen Auswirkungen des Anbaus auf die Umwelt sind besonders in Ländern mit niedrigem und mittlerem Einkommen (LMIC) offensichtlich.
Die Kampagne wird die Regierungen dazu ermutigen, die Subventionen für den Tabakanbau einzustellen und die eingesparten Mittel für Programme zum Ersatz von Nutzpflanzen zu verwenden, die die Ernährungssicherheit und die Ernährung verbessern. Die Kampagne wird auch darauf abzielen, das Bewusstsein dafür zu schärfen, wie die Tabakindustrie die Versuche behindert, den Tabakanbau durch nachhaltige Kulturen zu ersetzen, und damit zur weltweiten Nahrungsmittelkrise beiträgt.
Der Weltnichtrauchertag 2023 bietet die Gelegenheit, Regierungen und politische Entscheidungsträger*innen zu mobilisieren, Landwirt*innen bei der Umstellung auf nachhaltige Kulturen zu unterstützen, indem Marktökosysteme für alternative Kulturen geschaffen werden, und mindestens 10.000 Landwirt*innen weltweit zu ermutigen, sich zur Abkehr vom Tabakanbau zu verpflichten.
Tausende von Hektar Wald werden zerstört, um Platz für den Tabakanbau zu schaffen und Brennstoff für die Trocknung der Tabakblätter zu gewinnen. Fruchtbares Land wird so zerstört und kann nicht für den Anbau dringend benötigter Nahrungsmittel genutzt werden.
Der Weltmarkt für neuere Nikotin- und Tabakerzeugnisse wächst schnell. Im Jahr 2021 machen Zigaretten jedoch immer noch über 83 % des gesamten Marktwerts aller Nikotin- und Tabakerzeugnisse weltweit aus – insgesamt 779 Milliarden US-Dollar.
In vielen Ländern, in denen die Tabakerzeugung und der Tabakanbau eine wichtige Rolle spielen, ist die Frage der Existenzgrundlage oft ein Hindernis für die Umsetzung strenger Maßnahmen zur Eindämmung des Tabakkonsums.
Die Tabakindustrie nutzt den Lebensunterhalt der Landwirte aus, indem sie Tarnorganisationen gründet, um Lobbyarbeit gegen politische Veränderungen zu betreiben, die darauf abzielen, die Nachfrage nach Tabak zu verringern«, so Dr. Rüdiger Krech, Direktor der Abteilung Gesundheitsförderung. »Wir müssen die Gesundheit und das Wohlergehen der Landwirt*innen und ihrer Familien nicht nur vor den Schäden des Tabakanbaus schützen, sondern auch vor der Ausbeutung ihrer Lebensgrundlage durch die Tabakindustrie.«
Die Landwirt*innen haben oft vertragliche Vereinbarungen mit der Tabakindustrie und sind in einem Teufelskreis aus Schulden gefangen. In den meisten Ländern stellt die Tabakindustrie den Landwirt*innen Saatgut und andere für den Tabakanbau benötigte Materialien zur Verfügung und zieht später die Kosten von den Erträgen ab, was die Abkehr vom Tabakanbau aus Sicht der Landwirt*innen sehr schwierig macht. Doch die Tabakindustrie zahlt den Landwirt*innen oft keinen fairen Preis für ihr Produkt, und die Landwirt*innen können die Kredite oft nicht vollständig zurückzahlen.
Gemeinsam mit Partnern wird die globale Kampagne das Bewusstsein für alternative Produktions- und Vermarktungsmöglichkeiten für Tabakbauern und ‑bäuerinnen schärfen und sie ermutigen, nachhaltige, nahrhafte Pflanzen anzubauen. Diese Kulturen werden ihre Familien und Millionen weiterer Menschen auf der ganzen Welt ernähren, ihnen helfen, sich aus dem Teufelskreis des Tabakanbaus zu befreien, und insgesamt zu einer gesünderen Umwelt beitragen. Die Kampagne wird auch die Regierungen bei der Entwicklung geeigneter politischer Maßnahmen, Strategien und Marktbedingungen unterstützen, die es den Tabakbauern und ‑bäuerinnen ermöglichen, auf den Anbau von Nahrungsmitteln umzustellen.
Quelle: Weltgesundheitsorganisation (WHO)
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