Alkoholpolitik ist Krebsprävention

Alkohol verursacht Krebs. Jeder Alkoholkonsum erhöht das Risiko für bestimmte Krebsarten, und ein höherer Konsum erhöht diese Risiken weiter.

Beweise für den Zusammenhang zwischen Alkohol und Krebs stammen aus chemisch-toxikologischen Studien, Tierstudien und epidemiologischen Studien beim Menschen. Alkohol wird von der International Agency for Research on Cancer der Weltgesundheitsorganisation als Karzinogen der Gruppe I (höchste Stufe) eingestuft.

Zu den Krebserkrankungen beim Menschen, die als kausal mit dem Alkoholkonsum in Verbindung gebracht werden, gehören Krebserkrankungen der Mundhöhle, des Rachens, des Kehlkopfs, der Speiseröhre, des Magens, der Leber, des Dickdarms und des Enddarms sowie der weiblichen Brust. Andere Krebsarten, die mit Alkoholkonsum in Verbindung gebracht werden und wahrscheinlich kausal mit Alkohol zusammenhängen, sind Krebserkrankungen der Bauchspeicheldrüse und der Prostata. Es gibt weitere Krebsarten, die mit Alkoholkonsum in Verbindung gebracht werden (zum Beispiel Lungenkrebs, Melanom), bei denen ein kausaler Zusammenhang jedoch eher spekulativer Natur ist.

Der Alkoholkonsum ist nach jüngsten Schätzungen für die Weltgesundheitsorganisation (WHO) nach dem Tabakkonsum der zweitgrößte Beitrag zur globalen Krankheitslast durch Krebs. In den letzten Jahrzehnten ist die Gesamtzahl der auf Alkoholkonsum zurückzuführenden Krebsfälle weltweit auf circa 770.000 oder 5,5&thinp;% der Gesamtzahl der Krebsfälle gestiegen. Entsprechend werden die auf Alkoholkonsum zurückzuführenden Krebstodesfälle auf circa 480.000 oder 5,8 % der Gesamtzahl der Krebstodesfälle geschätzt. Die Zahl der auf Alkoholkonsum zurückzuführenden Krebsfälle ist in den WHO-Regionen Westpazifik, Europa und Südostasien besonders hoch.

Die Öffentlichkeit und Angehörige medizinischer Berufe sind sich der Rolle von Alkohol als Krebsursache weitgehend nicht bewusst. Unter der allgemeinen Öffentlichkeit in den Ländern der Europäischen Union hatten die Deutschen in einer 2009 durchgeführten Studie die zweitniedrigste Erkenntnis über den Zusammenhang zwischen Alkohol und Krebs.

Es sollte eine Reihe von Schritten unternommen werden, um die Öffentlichkeit für den Zusammenhang zwischen Alkoholkonsum und Krebs zu sensibilisieren, einschließlich der Kennzeichnung von Alkoholbehältern mit Warnhinweisen über das Risiko bestimmter Krebsarten.

Eine Reduzierung des übermäßigen und allgemeinen Alkoholkonsums auf Bevölkerungsebene ist der beste Weg, um zukünftige alkoholbedingte Krebserkrankungen zu verhindern. Das wirksamste Mittel, um dies zu erreichen, ist die Verabschiedung und Stärkung einer evidenzbasierten Alkoholpolitik, einschließlich der Einschränkung des allgemeinen Zugangs zu Alkohol und der Erhöhung der Alkoholpreise.