Dem Fernsehsender arte ist es zu verdanken, dass er in fünf zu später Sendezeit ausgestrahlten Folgen über die Rahmenbedingungen der Alkoholprohibition in den Vereinigten Staaten ausgewogen informierte. Gab es doch in Deutschland bisher immer nur das etwas schlichte Argument, »dass die Alkoholprohibition in Amerika gescheitert sei«. Nun wurde deutlich, dass es in erster Linie die Frauenverbände waren, die es nicht mehr mit ansehen konnten, dass ein großer Teil der Arbeiter kein Geld mit nach Hause brachte, sondern es vorher bereits vertrank. Die soziale Situation der Familien war unhaltbar geworden. Diese Situation hat sich durch ein generelles Verbot relativ schnell verbessert. Es wurde aber auch deutlich, dass sich ein Gesetz nicht durchsetzen lässt, wenn es nicht von der Mehrheit der Bevölkerung getragen wird. Man stelle sich in der Bundesrepublik Deutschland ein Gesetz vor, welches der Bund will, das aber von den Ländern weder gewollt noch kontrolliert wird. Das geht nicht.

Aber was bedeutet die Geschichte, die uns so plastisch erzählt wurde, heute für uns? In Deutschland werden knapp 10 Liter reinen Alkohols pro Kopf und Jahr getrunken. Das ist soviel, weil mehr als 10 Millionen mehr trinken, als ihnen gut tut. Das ist soviel, dass mehr als eine Million Menschen alkoholkrank sind, und das ist soviel, dass man den Eindruck haben kann, dass unsere Gesellschaft ohne das Schmiermittel Alkohol nicht funktionieren könnte.

Unser Autor Klaus-Dieter Bischof aus Köln hat sich sehr sorgfältig dieser Problematik angenommen, und was er auf der Basis der aktuellen Literatur schreibt, müsste zum politischen Handeln auffordern: Die alkoholbezogenen Kosten übersteigen den gesellschaftlichen Nutzen um ein Vielfaches. Wir empfehlen diesen Artikel Ihrer Aufmerksamkeit – und diskutieren Sie darüber!

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