Zwei entsetzt blickende Frauen vor gelber Wand.

Diese Studie untersuchte die widersprüchlichen Ergebnisse in Bezug auf das Risiko bei geringem Alkoholkonsum. Sie analysierte Daten von über 4,8 Millionen Teilnehmer*innen aus 107 Langzeitstudien. Die Ergebnisse zeigten, dass – wie vorhergesagt – Studien mit jüngeren Kohorten und einer Unterscheidung zwischen ehemaligen und gelegentlichen Alkoholkonsument*innen und Abstinenten ein ähnliches Mortalitätsrisiko für Alkoholkonsument*innen mit geringem Konsum wie für Abstinente ermittelten.

Studien, die diese Qualitätskriterien nicht erfüllten, schätzten das Risiko für Alkoholkonsument*innen mit geringem Konsum deutlich geringer ein.

Autor*innen: Tim Stockwell, Jinhui Zhao, James Clay, Christine Levesque, Nitika Sanger, Adam Sherk, Timothy Naimi

Zitierung: Stockwell, T., Zhao, J., Clay, J., Levesque, C., Sanger, N., Sherk, A., & Naimi, T. (2024). Why do only some cohort studies find health benefits from low volume alcohol use? A systematic review and meta-analysis of study characteristics that may bias mortality risk estimates. Journal of Studies on Alcohol and Drugs. Advance online publication. https://doi.org/10.15288/jsad.23-00283

Quelle: Journal of Studies on Alcohol and Drugs

Datum der Veröffentlichung: 30. Januar 2024

Warum finden nur einige Studien gesundheitliche Vorteile bei geringem Alkoholkonsum?

Ziel der Studie ist es, herauszufinden, warum einige Forschungsergebnisse die Vorteile des Konsums geringer Mengen Alkohol belegen. Dazu werden verschiedene Faktoren untersucht, die die Forschungsergebnisse beeinflussen. Der Grund dafür ist, dass es widersprüchliche Befunde zu den gesundheitlichen Auswirkungen eines geringen Alkoholkonsums gibt.

Methodik

Für die Studie wurden Daten aus 107 Langzeitstudien mit über 4,8 Millionen Teilnehmer*innen gesammelt. Die Studie teilte die Forschung in zwei Gruppen ein: Studien von höherer Qualität und unzureichende Studien.

Die Studien mit der höchsten Gleichverteilung umfassten Personen mit einem Durchschnittsalter von unter 55 Jahren, die über einen längeren Zeitraum beobachtet wurden. In diesen Studien wurde auch ein genauer Vergleich zwischen Abstinenten und gelegentlichen Alkoholkonsument*innen vorgenommen. Damit soll sichergestellt werden, dass es sich bei den Nicht-Alkoholkonsument*innen tatsächlich um Abstinente handelt.

Ergebnisse

Die Studien, die als qualitativ hochwertiger eingestuft wurden, weisen darauf hin, dass bei geringem Alkoholkonsum ein ähnliches Sterberisiko besteht wie bei Nicht-Alkoholkonsument*innen. Andere Studien, die die Standardkriterien nicht erfüllten, setzen einen geringen Alkoholkonsum mit einem geringeren Risiko gleich.

Abstrakt

Ziel

Annahmen über den gesundheitlichen Nutzen von Alkohol haben einen großen Einfluss auf die Schätzungen der globalen Krankheitslast und die Leitlinien für einen risikoarmen Alkoholkonsum. Auf der Grundlage von Theorie und Evidenz identifizieren und testen die Forscher*innen Studienmerkmale, die Schätzungen des Gesamtmortalitätsrisikos im Zusammenhang mit geringem Alkoholkonsum verzerren können.

Methodik

Die Forscher*innen identifizierten 107 Längsschnittstudien mit 724 Schätzungen des Zusammenhangs zwischen Alkoholkonsum und Gesamtmortalität für 4.838.825 Teilnehmer*innen mit 425.564 registrierten Todesfällen.

»Qualitativ hochwertigere« Studien hatten ein mittleres Kohortenalter von ≤ 55 Jahren, eine Nachbeobachtungszeit von über 55 Jahren und schlossen ehemalige und gelegentliche Alkoholkonsument*innen aus den Abstinenten-Referenzgruppen aus.

»Geringer« Alkoholkonsum wurde definiert als zwischen einem alkoholischen Getränk pro Woche (> 1,30 g Ethanol/Tag) und zwei alkoholischen Getränken pro Tag (< 25 g Ethanol/Tag). Mit Hilfe der gemischten linearen Regression wurden die relativen Sterblichkeitsrisiken (RR) für Untergruppen von Studien höherer beziehungsweise niedrigerer Qualität modelliert.

Ergebnisse

Wie vorhergesagt, schätzten Studien mit jüngeren Kohorten und einer Unterscheidung zwischen ehemaligen und gelegentlichen Alkoholkonsument*innen und Abstinenten ein ähnliches Mortalitätsrisiko für Alkoholkonsument*innen mit geringem Konsum (RR = 0,98, 0,87 – 1,11) wie für Abstinente.

Studien, die diese Qualitätskriterien nicht erfüllten, schätzten das Risiko für Alkoholkonsument*innen mit geringem Konsum signifikant niedriger ein (RR = 0,84, 0,79 – 0,89).

In explorativen Analysen wiesen Studien, in denen für das Rauchen und/oder den sozioökonomischen Status kontrolliert wurde, ein signifikant geringeres Mortalitätsrisiko für Konsument*innen von geringem Alkoholkonsum auf. Allerdings lagen die mittleren RR-Schätzungen für Personen mit geringem Alkoholkonsum in Nichtraucherkohorten über 1,0 (RR = 1,16, 0,91 – 1,41).

Schlussfolgerungen

Studien mit lebenslangen Selektionsverzerrungen können zu irreführenden positiven Assoziationen mit der Gesundheit führen.

Diese Verzerrungen durchdringen den Bereich der Alkoholepidemiologie und können die Kommunikation über Gesundheitsrisiken verwirren.

Künftige Forschungsarbeiten sollten untersuchen, ob der Raucherstatus die Beziehung zwischen Alkohol und Sterblichkeitsrisiko vermittelt, moderiert oder erschwert.

Quelle: MOVENDI International

Übersetzt mit www.DeepL.com