Eine erste Studie dieser Art hat den Schaden durch Passivtrinken in Australien beziffert. Er beläuft sich auf fast 20 Milliarden Australische Dollar im Jahr 2016.
Unbeteiligte tragen fast 90 % der Kosten für Schäden, die durch den Alkoholkonsum anderer verursacht werden, während der Staat den Rest der Rechnung übernimmt.
Die Ergebnisse zeigen, dass es in Australien dringend notwendig ist, die Alkoholpolitik zu verbessern, um die Belastung der Unbeteiligten durch Alkohol zu verringern und das Leben aller Australier:innen zu verbessern.
Die Menschen wünschen sich für sich und ihre Kinder ein glückliches und gesundes Leben. Aber Passivtrinken wirkt sich auf alle negativ aus, schädigt die Gesundheit und das Wohlbefinden und mindert die Lebensqualität.
19,81 Mrd
Gesamtkosten der alkoholbedingten Belastung von Unbeteiligten in Australien 2016
Eine Studie von Wissenschaftler:innen der La Trobe University bezifferte die Passivtrinken-Schäden in Australien und stellte fest, dass sich die Gesamtkosten im Jahr 2016 auf 19,81 Milliarden Australische Dollar beliefen.
In einer erstmalig durchgeführten Studie haben Forscher:innen der La Trobe University die durch Passivtrinken verursachten Schäden in Australien beziffert.
Sie fanden heraus, dass mehr als zwei Drittel der Australier:innen durch Passivtrinken geschädigt wurden. Die Gesamtkosten beliefen sich im Jahr 2016 auf 19,81 Milliarden Australische Dollar. Darin enthalten sind materielle Kosten in Höhe von 11,45 Milliarden Dollar und immaterielle Kosten in Höhe von 8,36 Milliarden Dollar.
Die Studie stützte sich auf eine landesweite allgemeine Bevölkerungsumfrage unter 2649 Erwachsenen und nutzte die Daten der antwortenden Behörden, um die verschiedenen Kosten des Passivtrinkens zu quantifizieren, wie beispielsweise die Kosten für das Gesundheitswesen, die Sozialdienste, die Kosten für Kriminalität, die Kosten für den Produktivitätsverlust, den Verlust an Lebensjahren und andere Ausgaben.
Die Studie ergab, dass Unbeteiligte fast 90 % der Kosten für Schäden tragen, die durch den Alkoholkonsum anderer verursacht werden, während der Staat den Rest der Rechnung übernimmt.
40 Mrd
Gesamtkosten der alkoholbedingten Schäden
Die Gesamtkosten der alkoholbedingten Belastung in Australien belaufen sich auf etwa 40 Milliarden Dollar, die sich aus den Kosten für Schäden durch Passivtrinken und aus den Kosten für direkte Schäden zusammensetzen.
Die Kosten für den Schaden, der anderen zugefügt wird, sind ungefähr so hoch wie die Kosten für den Schaden, den Alkoholkonsument:innen sich selbst und den für sie zuständigen Stellen zufügen. Damit belaufen sich die Gesamtkosten der Alkoholbelastung in Australien auf etwa 40 Milliarden Dollar.
Die Belastung anderer durch Alkoholkonsum ist im Allgemeinen genauso groß wie die Belastung, die Alkoholkonsument:innen sich selbst und den für sie zuständigen Stellen auferlegen«, so Dr. Jason Jiang vom Centre for Alcohol Policy Research der Universität La Trobe laut The Sydney Morning Herald. »Dies unterscheidet Alkohol zum Beispiel von Tabak, bei dem die gesundheitliche Belastung für die Raucher viel größer ist als die Belastung durch Passivrauchen«, fügte er hinzu.
Ein bahnbrechender Bericht hat bereits 2015/2016 gezeigt, dass die Gesamtbelastung durch Alkoholschäden größer ist als die Belastung durch Tabakschäden, da Alkohol große soziale Schäden – oder Schäden für Dritte – verursacht.
Aus dem Forschungsbericht der Reihe »Alkohol und Gesellschaft«, der von IOGT-NTO und der Schwedischen Gesellschaft für Medizin in Zusammenarbeit mit einigen der weltweit führenden Wissenschaftler auf diesem Gebiet erstellt wurde.
- Rechnet man zu den direkten Schäden, die Alkoholkonsument:innen erleiden, noch die Schäden durch Passivtrinken hinzu, ist der Gesamtschaden durch Alkohol etwa doppelt so hoch wie der durch Tabak.
Alkoholschäden sind allgegenwärtig und ein gesellschaftliches Problem
Die Studie veranschaulicht, dass es gute Gründe für verbesserte alkoholpolitische Lösungen in Australien gibt. Zum Beispiel sollten vernünftige Beschränkungen der Verfügbarkeit von Alkohol den schnell wachsenden Online-Verkauf und die Lieferung von Alkohol angehen. Wie Movendi International bereits berichtet hat, stellt die On-demand-Lieferung von Alkohol eine erhebliche Gefahr für die Gesundheit und das Wohlbefinden australischer Kinder dar.
Eine Erhöhung der Verbrauchssteuer auf Alkohol oder andere Preismaßnahmen sind ebenfalls wichtige Lösungen, um mehr Menschen und Gemeinwesen wirksamer vor Alkoholschäden zu schützen, indem das Problem des billigen Alkohols im Land angegangen wird.
Die ausufernde Alkoholwerbung in Australien muss von einer unabhängigen Stelle besser reguliert werden, da sich die Selbstregulierung der Alkoholindustrie als erfolglos erwiesen hat.
Die Ergebnisse sprechen für eine aktive Rolle der Regierungen bei der Verringerung der Belastungen, die [Alkoholkonsum] für Nicht-Konsumenten oder Unbeteiligte mit sich bringt, einschließlich eines aktiven Eingreifens in die Alkoholmärkte, um diese externen Effekte zu reduzieren«, so Dr. Jason Jiang vom La Trobe University's Centre for Alcohol Policy Research, laut La Trobe University News.
Australien: Gefährdung von Kindern durch Online-Alkoholverkauf und ‑lieferung
In einem neuen Bericht der Foundation for Alcohol Research and Education (FARE) wurden die Online-Kontrollen untersucht, die verhindern sollen, dass alkoholische Produkte an Kinder verkauft werden. Dabei wurde festgestellt, dass keiner der untersuchten Online-Alkoholhändler eine Altersüberprüfung am Verkaufsort durchführt, um das Alter zu bestätigen. Dadurch werden Kinder der Gefahr von Alkoholschäden ausgesetzt.
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Quelle: MOVENDI International
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