Der Ständige Ausschuss der Europäischen Ärzt*innen (CPME) hat eine Erklärung veröffentlicht, in der er die negativen Auswirkungen kommerzieller Determinanten auf die Gesundheit hervorhebt. Er fordert, dass politische Entscheidungen zum Wohle der öffentlichen Gesundheit evidenzbasiert und ethisch vertretbar getroffen werden.
Jährlich verursachen vier wichtige Wirtschaftszweige – Alkohol, Tabak, stark verarbeitete Lebensmittel und Getränke sowie fossile Brennstoffe – in der Europäischen Region der Weltgesundheitsorganisation (WHO) 2,7 Millionen vorzeitige Todesfälle und steigende Krankheitsraten. Darüber hinaus gibt es zunehmend Hinweise auf die Auswirkungen sozialer Medien auf die psychische Gesundheit. Diese Ursachen lassen sich teilweise auf unzureichend oder schlecht regulierte Branchen und Produkte zurückführen.
Auch die Gesundheitspolitik wird von kommerziellen Akteur*innen beeinflusst, beispielsweise durch Lobbyarbeit. Sie bewegen politische Entscheidungsträger*innen dazu, Entscheidungen an kommerziellen Zielen auszurichten und verhindern oder schwächen die Regulierung ihrer Produkte und Dienstleistungen. Darüber hinaus erhöht die Vermarktung ungesunder Produkte deren Attraktivität und Akzeptanz.
Die Europäische Union und die nationalen Regierungen müssen das Ausmaß der Auswirkungen kommerzieller Praktiken auf die Gesundheit anerkennen. Die öffentliche Gesundheit und das Wohlbefinden müssen bei politischen Entscheidungen Vorrang haben. Dies erfordert koordinierte Anstrengungen, politischen Willen und Mut. Die politischen Entscheidungsträger*innen müssen ihre Kontakte zu Interessengruppen transparent gestalten und bei der Einführung neuer Rechtsvorschriften wissenschaftliche Erkenntnisse aus objektiver und ethischer Forschung berücksichtigen.«
CPME-Präsident Dr. Christiaan Keijzer
Die CPME-Vorsitzende für gesundes Leben, Dr. Ina Kelly, fügte hinzu: »Die Europäische Kommission muss die unerfüllten und verzögerten Verpflichtungen, die sie 2021 im Rahmen des Europäischen Plans zur Krebsbekämpfung eingegangen ist, umsetzen.«
Dazu gehören die Einführung einer obligatorischen Kennzeichnung von Alkoholprodukten und die Überarbeitung wichtiger Richtlinien zur Eindämmung des Tabakkonsums.«
»Die EU muss auch die Werbung insbesondere für Kinder und Jugendliche regulieren und sie vor dem Kontakt mit ungesunden Produkten schützen.«
Ihren Kolleg*innen empfehlen die Europäischen Ärzt*innen, ihre Legitimität und Autorität über ihre nationalen Ärztekammern zu nutzen, um Maßnahmen zu kommerziellen Determinanten der Gesundheit zu fördern.
Quelle: CPME
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