Haben Sie jemals gehört, dass Nichtübertragbare Krankheiten »eine Frage der persönlichen Lebensweise und der elterlichen Verantwortung« sind? Die NCD Alliance hat dies gehört – und beschlossen, häufige Missverständnisse wie dieses zusammen mit den Fakten, die sie widerlegen, in einer Publikation zusammenzufassen.
Die Publikation »Dispelling Industry Myths on NCD« (Widerlegung von Mythen der Industrie über Nichtübertragbare Krankheiten) soll politische Entscheidungsträger*innen dabei unterstützen, den Argumenten der Industrie im Vorfeld der Verhandlungen über die politische Erklärung für die Hochrangige UN-Tagung über Nichtübertragbare Krankheiten und psychische Gesundheit (HLM4) mit evidenzbasierten Botschaften zu begegnen.

Industrien, die gesundheitsschädliche Produkte herstellen, haben in der Vergangenheit immer wieder Einfluss genommen, um die Entwicklung und Umsetzung kosteneffizienter Maßnahmen zur Prävention nichtübertragbarer Krankheiten zu schwächen, zu verzögern oder zu verhindern, um ihre Gewinne zu schützen. Die bevorstehende vierte Hochrangige Tagung der Generalversammlung der Vereinten Nationen zur Prävention und Bekämpfung nichtübertragbarer Krankheiten und zur Förderung der psychischen Gesundheit und des Wohlbefindens (HLM4), die am 25. September 2025 stattfindet, steht daher vor großen Herausforderungen. Akteur*innen aus der Industrie wenden sich bereits an politische Entscheidungsträger*innen in New York und anderen Hauptstädten, stellen fundierte Erkenntnisse in Frage und verbreiten gängige Mythen und Missverständnisse, um Regierungen davon abzuhalten, mutige Maßnahmen gegen nichtübertragbare Krankheiten zu ergreifen.
Die wirtschaftlichen und menschlichen Kosten nichtübertragbarer Krankheiten sind inakzeptabel, ungerecht und steigen weiter. Nichtübertragbare Krankheiten verursachen jährlich 43 Millionen Todesfälle, wobei über 82 % der vorzeitigen Todesfälle durch nichtübertragbare Krankheiten in Ländern mit niedrigem und mittlerem Einkommen (LMIC) auftreten. Ein Großteil der nichtübertragbaren Krankheiten ist vermeidbar, wenn die Hauptrisikofaktoren für nichtübertragbare Krankheiten – Tabakkonsum, Alkoholkonsum, ungesunde Ernährung und Luftverschmutzung durch fossile Brennstoffe – bekämpft werden. Dies setzt jedoch voraus, dass die Regierungen sich dafür entscheiden, die Bevölkerung vor diesen ungesunden Produkten zu schützen, indem sie eine umfassende Politik entwickeln und umsetzen.
Multinationale Unternehmen, die den Großteil der Produktion und Vermarktung von Produkten dominieren, die zur Epidemie nichtübertragbarer Krankheiten beitragen (gesundheitsschädliche Industrien), sind dafür verantwortlich, Gewinne für ihre Aktionär*innen zu erwirtschaften, wodurch sie in Konflikt mit dem öffentlichen Interesse am Schutz der Gesundheit von Menschheit und Planet geraten.
Wir fordern die an der HLM4 beteiligten politischen Entscheidungsträger*innen nachdrücklich auf, diese Veranstaltung vor unzulässiger Einflussnahme durch Akteur*innen der Industrie zu schützen und sicherzustellen, dass die Interessen der öffentlichen Gesundheit weiterhin im Vordergrund stehen und evidenzbasierte Lösungen Vorrang haben.
Die Alkoholindustrie darf bei der Formulierung der Gesundheitspolitik keine Rolle spielen
Die European Association for the Study of the Liver (EASL), die führende und größte medizinische Fachgesellschaft für Lebergesundheit in Europa, appelliert gemeinsam mit der European Alcohol Policy Alliance (Eurocare) an die Mitglieder des Europäischen Parlaments (MdEP), die richtige Entscheidung für alle Europäer*innen zu treffen, im Einklang mit den Empfehlungen der WHO, den wissenschaftlichen Erkenntnissen und den Forderungen der Bevölkerung.
Am Dienstag, den 7. November stimmen die Mitglieder des Ausschusses für Umweltfragen, öffentliche Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (ENVI) über den Initiativbericht des Unterausschusses für öffentliche Gesundheit (SANT) zu nichtübertragbaren Krankheiten ab.
Der Bericht hat ein großes Potenzial, Schlüsselbereiche der Prävention nichtübertragbarer Krankheiten anzusprechen. Die Änderungen in den Abschnitten über Alkohol haben den Bericht jedoch geschwächt. Diese Änderungen sind das Ergebnis der Lobbyarbeit und des Einflusses der Alkoholindustrie, die bei der Formulierung der Gesundheitspolitik keine Rolle spielen sollte.
Alkohol muss auch bei nichtübertragbaren Erkrankungen Thema sein
Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat einen „Konsultationsprozess über die Optionen für die Stärkung und Förderung sektorübergreifender Maßnahmen zur Prävention und Bekämpfung nichtübertragbarer Krankheiten durch Partnerschaft" begonnen. Die Zivilgesellschaft (und ihre Organisationen) hatten die Möglichkeit, ihre Sichtweisen, Vorschläge und Anregungen einzubringen. Die Stellungnahmen von IOGT International sowie der European Alcohol Policy Alliance EUROCARE und der Global Alcohol Policy Alliance GAPA finden Sie im Dokumentenbereich.
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Quelle: Newsletter der NCD Alliance vom 1. Mai 2025
Übersetzt mit www.DeepL.com