Ein neuer Bericht der University of Stirling, der von FORUT Norwegen in Auftrag gegeben wurde, dokumentiert, wie globale Alkoholkonzerne – darunter Diageo, AB InBev und Heineken – in Afrika südlich der Sahara auf eine Weise agieren, die die öffentliche Gesundheit untergräbt und die staatliche Regulierung schwächt.
Der Bericht »Pursuing profit at the expense of public health?« (Profitstreben auf Kosten der öffentlichen Gesundheit?) untersucht 61 konkrete Beispiele aus sechs Ländern (Uganda, Südafrika, Ghana, Sierra Leone, Burundi und Simbabwe) und enthält außerdem zwei ausführliche Studien aus Südafrika und Uganda.
Wichtigste Ergebnisse
- Die Alkoholindustrie nutzt das Sponsoring von Sport, Kultur und Bildung sowie Spenden und soziale Unternehmensverantwortung (CSR), um Vertrauen aufzubauen und Einfluss auf kommunaler Ebene zu gewinnen.
- Viele Aktivitäten richten sich an junge Menschen und wären in Europa illegal.
- Die Branche arbeitet mit lokalen Regierungen und Nichtregierungsorganisationen zusammen, um ihre Legitimität zu stärken.
- In Uganda wird Bier durch umfangreiches Sport- und Kultursponsoring mit Nationalstolz in Verbindung gebracht.
- In Südafrika haben sich Alkoholkonzerne systematisch gegen neue Alkoholgesetze gewehrt, unter anderem durch Lobbyarbeit, Spenden und die Finanzierung alternativer Folgeabschätzungen.
Fallout
- Die Strategien schwächen die Möglichkeit, wirksame Maßnahmen zur Alkoholpolitik einzuführen, die von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) empfohlen werden.
- Alkoholbedingte Krankheiten und Todesfälle nehmen zu.
- Der Bericht weist auf deutliche Parallelen zu früheren Strategien der Tabakindustrie hin, die darauf abzielten, Regulierungsmaßnahmen hinauszuzögern und Zweifel an den gesundheitlichen Schäden zu wecken.
Norwegen investiert Milliarden in Unternehmen, die die Entwicklung in Afrika behindern
Der Bericht zeigt, dass der staatliche Pensionsfonds im Jahr 2024 Investitionen im Wert von 11,5 Milliarden Euro in Unternehmen getätigt hat, die in dem Bericht erwähnt werden. FORUT ist der Ansicht, dass dies nicht mit den Bemühungen Norwegens um globale Gesundheit und Entwicklung vereinbar ist, und fordert den Rückzug des Fonds aus der Alkoholindustrie.
Der norwegische Ölfonds, der offiziell als Government Pension Fund Global bekannt ist, ist einer der größten Investmentfonds der Welt und investiert stark in Alkohol.
Die Alkoholindustrie hat die junge Bevölkerung Afrikas als ihren wichtigsten Wachstumsmarkt ausgemacht.
Wir können nicht Milliarden für Hilfsmaßnahmen ausgeben, um das Leben der Menschen zu verbessern – und gleichzeitig in Unternehmen investieren und von ihnen profitieren, die die Situation verschlimmern. Das ist in der Praxis Doppelmoral«, sagt die Generalsekretärin von FORUT, Ida Oleanna Hagen.
Der Ölfonds muss einen aktiven Eigentümerdialog mit den Alkoholunternehmen führen, in die wir investiert haben, um aggressives Marketing und unethisches politisches Engagement bei Behörden in afrikanischen Ländern zu stoppen.«
Ida Oleanna Hagen, FORUT
Sollte dies nicht möglich sein, hat Norges Bank Investment Management (NBIM), die den Fonds verwaltet, angekündigt, die Anzahl der Unternehmen, in die der Fonds investiert ist, zu reduzieren und sich aus Unternehmen mit hohem ethischem und finanziellem Risiko zurückzuziehen. Die Alkoholindustrie erfüllt laut FORUT beide Kriterien, da sie in Ländern mit niedrigem Einkommen tätig ist.
Die Praktiken der Alkoholindustrie in Afrika sind mit hohen Risiken verbunden; für Menschenrechte, Entwicklung, öffentliche Gesundheit und den Ruf Norwegens.«
Ida Oleanna Hagen, FORUT
Die Veröffentlichung des Berichts ist Teil der Kampagne »Das Alkoholproblem des Ölfonds«, einer Zusammenarbeit zwischen FORUT, IOGT in Norwegen, Juvente und Juba.
Sind Sie auch der Meinung, dass sich der Ölfonds aus der Alkoholindustrie zurückziehen sollte?
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Enthüllt: Die unlauteren Geschäftspraktiken der Alkoholindustrie im Jahr 2024
Movendi International hat heute mit Unterstützung der RESET-Alkoholinitiative einen bahnbrechenden neuen Bericht veröffentlicht: »The Big Alcohol Exposed Annual Report 2024« (»Vom Sport zu den Bildschirmen – die unlauteren Praktiken der Alkoholindustrie aufdecken«).
Der Bericht beleuchtet, wie die Alkoholindustrie im Jahr 2024 ihre Agenda der Gewinnmaximierung ohne Rücksicht auf die menschlichen und gesellschaftlichen Kosten verfolgt. Er deckt Schlüsselthemen der Einmischung der Alkoholindustrie in Gesellschaften auf der ganzen Welt auf, eine Vielzahl fragwürdiger Strategien, die Menschen und Gemeinschaften gefährden, sowie neue Daten, die den Interessenkonflikt der Alkoholindustrie belegen. Der Bericht fasst die erschreckendsten Fälle von Fehlverhalten und unlauteren Praktiken zusammen.
Durch gezielte, systematische Strategien nistet sich die Alkoholindustrie in Bereichen ein, denen wir vertrauen – Sport, digitale Plattformen und Wellness-Kultur – und untergräbt gleichzeitig aktiv evidenzbasierte Regelungen zum Schutz der Gesundheit.
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EU lädt Alkoholindustrie zur Einmischung in Südafrikas Alkoholpolitik ein
Die Delegation der Europäischen Union in Südafrika hat große Frontgruppen der Alkoholindustrie und Alkoholproduzenten in Europa eingeladen, sich gemeinsam in die Entwicklung alkoholpolitischer Lösungen der südafrikanischen Regierung einzumischen.
Die Öffentlichkeit wurde erstmals von der European Alcohol Policy Alliance (Eurocare) darauf aufmerksam gemacht.
Die Produkte und Praktiken der Alkoholindustrie in Südafrika verursachen massive Schäden. Diese Alkoholprobleme sind von solchem Ausmaß, dass die Regierung während der Coronavirus-Krise dreimal beschlossen hatte, den Verkauf von Alkohol vorübergehend zu verbieten – eine Maßnahme, die eine erhebliche Reduzierung der Alkoholschäden zeigte.
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Quelle: FORUT Norwegen
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