Werbebeschränkungen für Alkohol sind notwendig, weil die üblichen Marketingtechniken für Alkohol den Alkoholkonsum steigern, was wiederum die Risiken und Schäden erhöht.
Europa hat bereits die höchsten Konsum- und Schadensraten der Welt mit fast einer Million Todesfällen pro Jahr in dieser Region. Die Auswirkungen, die sich ergeben, wenn man die bestehenden Verbraucher*innen zum Kauf von Alkohol überredet, verlorene Kund*innen zurückgewinnt und neue Verbraucher*innen anwirbt, sind vorhersehbar. Der Schaden für die Alkoholkonsument*innen und für Dritte wird zunehmen.
Deshalb gehört diese politische Initiative zu den sechs vorrangigen Maßnahmen, die die Weltgesundheitsorganisation (WHO) in ihrem Europäischen Aktionsrahmen für Alkohol 2022 – 2025 zur Eindämmung von Alkoholschäden definiert hat, neben Preisgestaltung und Besteuerung, Verringerung der Verfügbarkeit, Alkoholkennzeichnung und Gesundheitsinformation, verstärkten und verbesserten Angeboten der Gesundheitsdienste und Aktivitäten der Gesellschaft.
Die Alkoholwerbung steht in kausalem Zusammenhang mit dem Beginn des Alkoholkonsums, dem Anstieg des Alkoholkonsums und dem Komatrinken. Sie wird auch mit Rückfällen bei Personen in Verbindung gebracht, die sich von Alkoholproblemen erholen. Aus diesen Gründen sollten gesetzliche Beschränkungen eingeführt werden, um die Gesundheit der Bürger*innen zu schützen und die schwere Belastung des Gesundheitssystems durch Alkoholschäden zu verringern.
Werbung beeinflusst die Kaufentscheidungen der Verbraucher*innen in der Regel, indem sie ihr Gefühl von Identität, Zugehörigkeit und Wünschen anspricht. Dazu wird eine breite Palette von Kanälen genutzt, darunter Sportsponsoring, Produktplatzierung in Film und Fernsehen, Anzeigen, Außenwerbung, Social-Media-Influencer, Öffentlichkeitsarbeit, Waren- und Einzelhandelsplatzierung und Preisgestaltung. Alle tragen zur Steigerung des Absatzes bei, weshalb die Branche in sie investiert.
Anstatt zu einer gesunden Lebensweise zu inspirieren, wird der Sport zur Vermarktung eines schädlichen Produkts genutzt, weil er einen Weg zu einem profitablen Massenpublikum darstellt, wobei die Sportzuschauer*innen eher männlich sind und es unter ihnen viele Kinder und junge Menschen gibt. Die Zuschauer*innen sehen oft alle paar Sekunden eine Alkoholmarke. Dies ist besonders problematisch für gefährdete Gruppen wie Jugendliche und Menschen in der Rehabilitation.
Werbebeschränkungen für Alkohol sollten auch für alkoholarme und alkoholfreie Produkte gelten. Die Industrie wirbt für alkoholfreie Marken, die mit alkoholischen Marken fast identisch sind, um von Kritik abzulenken. Doch dadurch wird das alkoholische Produkt ebenso gefördert wie das alkoholfreie, das in der Regel weniger als 1 % des Gesamtumsatzes ausmacht. Darüber hinaus ist es dort, wo Alkoholwerbung verboten ist, wie in Frankreich, üblich, Alibi-Marken zu sehen, die aufgrund ihres Aussehens und ihrer Haptik Alkoholmarken ähneln, ohne deren Namen zu erwähnen.
Oft wird die Selbstregulierung als Lösung angesehen, aber die Alkohol-, Medien- und Werbebranche kann nicht ein Geschäft regulieren, von dem sie profitiert. Der Interessenkonflikt liegt auf der Hand. Nur die Regierung kann wirksam regulieren. Einige europäische Länder, vor allem Deutschland und Belgien, denken über dieses Thema nach, andere haben bereits gehandelt. Estland und Litauen verbieten seit 2018 jegliche Außenwerbung für Alkohol und schließen sich damit Norwegen an. Österreich, Bulgarien, Finnland, Lettland, Malta, Polen, Slowenien, Spanien und die Schweiz haben TV-Beschränkungen auf der Grundlage des Alkoholgehalts erlassen.
Irland, Italien, Malta, die Niederlande, Portugal, die Slowakei und die Ukraine haben Werbebeschränkungen eingeführt. In Frankreich, Island, Litauen, Norwegen, Schweden und der Türkei ist die Fernsehwerbung verboten oder stark eingeschränkt. Litauen hat 2018 ein vollständiges Verbot von Alkoholwerbung in Printmedien eingeführt. Die Tschechische Republik, Dänemark, Estland, Finnland, Frankreich, Irland, Norwegen, Polen, Slowenien und Schweden beschränken Printmedien.
Eurocare hofft, dass mehr politische Entscheidungsträger*innen in Brüssel und in ganz Europa den Nutzen einer wirksamen gesetzlichen Regulierung der Alkoholwerbung erkennen werden. Sie dient dem breiten öffentlichen Interesse und nicht einem kleinen kommerziellen Interesse und unterstützt so ein gesünderes und produktiveres Leben. Die Wissenschaft zeigt eindeutig, dass weniger besser ist. Die Bürger*innen sollten nicht vorsätzlich in die Irre geführt werden.
Quelle: EuroCare
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