Kinder und Jugendliche
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<p>Antrag der Fraktionen SPD, CDU/CSU, BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN und FDP<br />Bundestags-Drucksache 20/12089</p>
Die Health Behaviour in School-aged Children (HBSC)-Studie ist eine große schulbasierte Erhebung, die alle vier Jahre in Zusammenarbeit mit dem WHO-Regionalbüro für Europa durchgeführt wird. Die HBSC-Daten werden auf nationaler/regionaler und internationaler Ebene verwendet, um neue Erkenntnisse über die Gesundheit und das Wohlbefinden Jugendlicher zu gewinnen, die sozialen Determinanten von Gesundheit zu verstehen und Politik und Praxis zu informieren, um das Leben junger Menschen zu verbessern. Die Daten der HBSC-Erhebung 2021/2022 werden von einer Reihe von Bänden begleitet, in denen die wichtigsten Ergebnisse zu bestimmten Gesundheitsthemen zusammengefasst werden. Der vorliegende Bericht, Band 3 der Reihe, konzentriert sich auf den jugendlichen Substanzkonsum und stützt sich dabei auf die einzigartigen HBSC-Ergebnisse über Jugendliche im Alter von 11, 13 und 15 Jahren in 44 Ländern und Regionen in Europa, Zentralasien und Kanada. Sie beschreibt den Status des jugendlichen Substanzkonsums (Zigarettenrauchen, Konsum elektronischer Zigaretten, Alkoholkonsum, Trunkenheit und Cannabiskonsum), die Rolle von Geschlecht, Alter und sozialer Ungleichheit und wie sich der jugendliche Substanzkonsum im Laufe der Zeit verändert hat. Die Ergebnisse der HBSC-Erhebung 2021/2022 sind ein wichtiger Anhaltspunkt für die aktuelle Forschung, Intervention und politische Planung.
Es ist nicht immer einfach zu wissen, was man tun soll, wenn man ein Suchtproblem in einer Familie im näheren Umfeld vermutet. Was tun und sagen, wenn man sich Sorgen um die Kinder macht? Wie kann man den Kindern und ihren Eltern helfen?
Diese Broschüre richtet sich an Angehörige, die mit Kindern suchtkranker Eltern zu tun haben. Sie bietet ihnen eine Reihe von Ratschlägen, je nach Schwere der Situation und ihrer Beziehung zum Kind und seinen Eltern.
In dieser Studie wurde untersucht, ob sich alkoholfrei lebende Jugendliche (n = 195), die noch keine Erfahrungen mit Alkohol gemacht haben, im Laufe der Zeit von alkoholkonsumierenden Jugendlichen (n = 406) unterscheiden. Untersucht wurden mögliche Unterschiede hinsichtlich der psychischen Gesundheit (psychisches Wohlbefinden, psychosomatische Symptome, Verhaltensprobleme), der Häufigkeit sozialer Interaktionen (neue Freunde, mit Freunden verbrachte Zeit und soziale Interaktionen über Bildschirmgeräte), des Konsums psychoaktiver Substanzen und der positiven Einstellung gegenüber Alkohol. Darüber hinaus wurde untersucht, ob diese Merkmale in der 9. Klasse eine vollständige Abstinenz zwei Jahre später vorhersagen können. Alkoholfrei lebende Jugendliche hatten durchweg weniger soziale Interaktionen, eine weniger positive Einstellung gegenüber Alkohol, eine geringere Wahrscheinlichkeit, andere Drogen zu konsumieren, und weniger Verhaltensprobleme im Alter von 14 bis 17 Jahren, was auf eine eher introvertierte Persönlichkeitsstruktur hindeuten könnte. Diese Studie trägt zum Verständnis der Vorhersage von Faktoren bei, die mit der Alkoholabstinenz im Jugendalter zusammenhängen, insbesondere der Merkmale alkoholabstinenter Jugendlicher in einer Gesellschaft, in der ein rückläufiger Trend beim Alkoholkonsum zu beobachten ist.
Alkoholfreie Getränke mit einem Alkoholgehalt von 0,0 bis 0,5 Volumenprozent können für die öffentliche Gesundheit von Vorteil sein, wenn Einzelpersonen sie als Ersatz für alkoholhaltige Produkte verwenden und dadurch ihren Alkoholkonsum verringern. Es wird jedoch befürchtet, dass alkoholfreie Getränke das frühe Interesse Jugendlicher an Alkohol fördern und die Exposition gegenüber dem Branding von Alkoholunternehmen erhöhen könnten.
Alkoholfreie Getränke (< 0,5 Volumenprozent Alkohol) sehen ähnlich aus wie alkoholische Getränke und schmecken auch so, sind aber in vielen Ländern ähnlich reguliert wie Erfrischungsgetränke, wodurch die Unterscheidung zwischen alkoholischen und alkoholfreien Getränken verwischt wird. Die Einstellung der Eltern zur Abgabe von alkoholfreien Getränken an Jugendliche ist wahrscheinlich ein entscheidender Faktor für den Konsum durch Jugendliche.
Jugendliche sind besonders beeinflussbar, wenn es um die Entwicklung von Erwartungen und Einstellungen zum Alkoholkonsum geht. Alle Anreize, die positive Erwartungen an den Alkoholkonsum normalisieren und fördern, können das Risiko des Alkoholkonsums bei Minderjährigen erhöhen. Alkoholverkaufsstellen, die sich als »familienfreundliche« Einrichtungen für Kinder vermarkten, laufen Gefahr, Minderjährige einem Umfeld auszusetzen, das mit alkoholbezogenen Reizen übersättigt ist. Es gibt jedoch nur sehr wenige Forschungsarbeiten, die die Auswirkungen des Aufenthalts in konzessionierten Lokalen auf Minderjährige untersuchen. Ziel dieses narrativen Reviews war es, relevante Forschungsergebnisse zu identifizieren und zusammenzufassen, um ein besseres Verständnis der möglichen Auswirkungen des Besuchs von Gaststätten auf Minderjährige zu erlangen.
Obwohl der Alkoholkonsum oft erst im frühen Erwachsenenalter beginnt, sind Kleinkinder sehr gut in der Lage, normative Informationen durch Beobachtungslernen zu verinnerlichen.
Traditionell unterscheiden sich die Trinkkulturen von Jugendlichen in den skandinavischen und den mediterranen Ländern, wobei erstere durch einen geringen Alkoholkonsum und relativ häufiges starkes episodisches Trinken (Rauschtrinken) gekennzeichnet sind. Für diese Trinkkulturen untersuchten wir die Zusammenhänge zwischen Alkoholvolumen und Rauschtrinken im Hinblick auf
- säkulare Trends auf Länderebene und
- Zusammenhänge auf individueller Ebene im Zeitverlauf.
Die Daten stammen aus dem European School Survey Project on Alcohol and Other Drugs (ESPAD), das unter 15- bis 16-Jährigen in Finnland, Island, Norwegen, Schweden, Frankreich und Italien durchgeführt wurde und sechs Querschnittserhebungen von 1999 bis 2019 umfasste (n = 126.126). Sowohl die Konsummenge als auch die Rauschtrinken-Häufigkeit gingen in allen skandinavischen Ländern zurück und wiesen in Frankreich und Italien einen kurvenförmigen Trend auf.
In allen Ländern korrelierten Konsumvolumen und Rauschtrinken im Zeitverlauf auf Länderebene stark miteinander. Auf individueller Ebene war die Korrelation positiv, allerdings mit unterschiedlichem Ausmaß im Zeitverlauf und zwischen den Ländern. In den Jahren 1999/2003 war die Korrelation zwischen Alkoholvolumen und Rauschtrinken in den skandinavischen Ländern deutlich höher als in den Mittelmeerländern, während sie in Finnland, Norwegen und Schweden deutlich schwächer wurde und in Frankreich, Island und Italien während des Zeitraums stabil blieb.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Trends bei der Konsummenge und den Trinkmustern auf aggregierter Ebene Hand in Hand gingen, während sich der Zusammenhang auf individueller Ebene in mehreren skandinavischen Ländern im Laufe der Zeit abschwächte, was mit dem erheblichen Rückgang des Alkoholkonsums bei Jugendlichen seit 2000 einherging.
In der Repräsentativbefragung erhebt die BZgA regelmäßig den Alkohol-, Tabak- und Cannabiskonsum der 12- bis 25-jährigen Bevölkerung bundesweit. Für den Alkoholsurvey 2021 wurden 7.002 junge Menschen in der Zeit der Coronavirus-Pandemie von April bis Juni 2021 befragt.
Alkohol schadet Kindern und Jugendlichen überproportional. Kinder leiden unter Vernachlässigung, Misshandlung, schlechter geistiger und körperlicher Gesundheit, schulischen Schwierigkeiten und Gewalt, die von Erwachsenen, oft den Eltern, aufgrund von Alkohol ausgeübt wird.
Die Ergebnisse zeigen, dass Lebensqualität und Verhaltensschwierigkeiten mit dem Substanzkonsum zusammenhängen und bei der Entwicklung oder Umsetzung von Präventionsmaßnahmen gegen den Substanzkonsum berücksichtigt werden sollten. Darüber hinaus deuten die Ergebnisse darauf hin, dass der Substanzkonsum mit einer Verbesserung der Beziehungen zu Gleichaltrigen einhergehen kann. Daher sollte der Einfluss von Gleichaltrigen, insbesondere von solchen, die diese Substanzen konsumieren, nicht unterschätzt werden.
Jahrzehntelang haben Konzerne wie die Tabakindustrie und die Industrie für fossile Brennstoffe Jugendbildungsprogramme und Schulen genutzt, um Diskurse, Ideen und Werte zu verbreiten, die ihren Positionen förderlich sind, und um einer Regulierung zuvorzukommen, die ihre Profite gefährdet. Es gibt jedoch keine systematischen Untersuchungen über von der Alkoholindustrie finanzierte Jugendbildungsprogramme. Dieser Artikel dient dazu, diese wichtige Lücke in der Literatur zu schließen.
Der von UNICEF veröffentlichte Bericht »The State of the World's Children« untersucht die psychische Gesundheit von Kindern, Jugendlichen und Betreuungspersonen. Er konzentriert sich auf Risiken und Schutzfaktoren in kritischen Momenten des Lebensverlaufs und untersucht die sozialen Determinanten, die die psychische Gesundheit und das Wohlbefinden beeinflussen.
HBSC-Studienverbund Deutschland (2020). Studie Health Behaviour in School-aged Children – Faktenblatt »Binge-Drinking/Rauschtrinken von Kindern und Jugendlichen«
Autor*innen: Irene Moor, Richard Hinrichs, Kristina Heilmann, Matthias Richter
Trotz der von der Alkoholindustrie erklärten Verpflichtung, den Alkoholkonsum von Minderjährigen zu reduzieren, scheinen aus dieser Tätigkeit erhebliche Einnahmen zu erwachsen. Dies bietet die Möglichkeit, Maßnahmen zu ergreifen und durchzusetzen – wie etwa Alkoholsteuern oder die obligatorische Finanzierung von unabhängigen Jugend-Alkoholpräventionsinitiativen durch die Unternehmen –, die diese Einnahmen von der Industrie zurückfordern und dazu beitragen, das Ziel der Prävention des Alkoholkonsums bei Jugendlichen zu erreichen.
Ergebnisse der Europäischen Schülerstudie zu Alkohol und anderen Drogen.
Fast 100.000 Schüler nahmen an der letzten Befragungsrunde teil und beantworteten einen anonymen Fragebogen. Der ESPAD-Report 2019 enthält Informationen über die Erfahrungen der Schüler mit und ihre Wahrnehmung von einer Vielzahl von Substanzen, darunter Tabak, Alkohol, illegale Drogen, Inhalationsmittel, Arzneimittel und neue psychoaktive Substanzen. Die Nutzung sozialer Medien, Gaming und Glücksspiel werden ebenfalls abgedeckt.
Die Europäische Schülerstudie zu Alkohol und anderen Drogen (ESPAD) wurde Anfang der 1990er Jahre ins Leben gerufen und wird seit 1995 regemäßig alle vier Jahre durchgeführt. Im Jahr 2019 beteiligten sich europaweit mehr als 30 Länder. Schwerpunkte dieser Erhebung waren der Konsum von psychoaktiven Substanzen, die Nutzung des Internet sowie Glücksspiel mit Geldeinsatz. Bayern nahm an der ESPAD Studie der Jahre 2003, 2007, 2011, 2015 und 2019 teil. In der Erhebung im Jahr 2019 wurden 3.211 Schüler der 9. und 10. Jahrgangsstufe befragt. Die Ergebnisse geben Aufschluss über das gegenwärtige Konsum- und Nutzungsverhalten und über Trends seit dem Jahr 2003.
Das Austesten – und zuweilen das Überschreiten – von Grenzen ist fester Bestandteil der persönlichen Entwicklung in der Jugendphase. Häufiges Rauschtrinken und regelmäßiger Alkoholkonsum sind jedoch problematisch. Denn während risikoarme Konsummuster in der Jugendphase erlernt werden können, sind es genauso die riskanten Verhaltensweisen während dieser Lebensphase, die spätere Konsummuster prägen und damit höhere Schäden für den Einzelnen wie für die Gesellschaft verursachen. Der Alkoholkonsum in Deutschland liegt im internationalen Vergleich auf hohem Niveau, auch bei den Jugendlichen sind riskante Konsummuster häufiger als in anderen Ländern.
Dieses Factsheet zeigt eine Übersicht über aktuelle verfügbare Daten zum Alkoholkonsum Jugendlicher in Deutschland sowie Erklärungsansätze und sinnvolle und notwendige Reaktionen der Gesellschaft auf die Probleme.
Alkohol ist ein höchst gesundheitsgefährdendes Produkt. Dies ist die Folge seiner Eigenschaften als Zellgift, als Rauschmittel und Suchtmittel sowie seiner enthemmenden Wirkung. Die Gesundheitsrisiken betreffen jedes alkoholische Getränk und jeden Konsum. Sie gelten für jeden Konsumenten und jede Konsumentin, also unabhängig von Geschlecht, Gesundheitsstatus oder Alter. Während der gesamten Entwicklung Heranwachsender geht Alkoholkonsum mit noch besonders erhöhten Gefahren einher.
Vor diesem Hintergrund empfiehlt die Deutsche Hauptstelle für Suchtfragen e. V., unter 18-Jährige in dieser entscheidenden Lebensphase grundsätzlich vor Alkoholkonsum zu schützen.
Die Wahrscheinlichkeit für die Initiierung des Rauschtrinkens im Beobachtungszeitraum war bei Kindern und Jugendlichen, die die Verfügbarkeit von Bier/Wein als hoch einschätzten, im Vergleich zu denen, die sie für gering erachteten, mit einem Chancenverhältnis von 1,54 signifikant erhöht. Auch die wahrgenommene Verfügbarkeit von Spirituosen stellte sich als signifikanter Prädiktor heraus. Hier ergab sich weiterhin ein signifikanter Interaktionseffekt mit dem Alter der Kinder und Jugendlichen. Ein signifikanter Einfluss der wahrgenommenen Verfügbarkeit von Spirituosen konnte lediglich bei älteren Jugendlichen gefunden werden.
Schlussfolgerungen: Neben politischen Maßnahmen zur Regulation der objektiven Verfügbarkeit von Alkohol (Mindestbezugsalter, Öffnungszeiten und Dichte von Verkaufsstellen) erscheint im Hinblick auf die subjektive Verfügbarkeit auch die Berücksichtigung des unmittelbaren sozialen Umfeldes für präventive Maßnahmen von Bedeutung zu sein.
In der Jugendarbeit in Bayern werden die Themen zur Prävention von Alkoholmissbrauch auf der Grundlage selbstbestimmter Auseinandersetzung aktiv thematisiert und bearbeitet, heißt es in den »Leitlinien zur Prävention von Alkoholmissbrauch«, die der 140. Hauptausschuss des Bayerischen Jugendrings in seiner Sitzung vom 23. bis 25. März 2012 in Würzburg beschlossen hat.
Trotz verschiedenster Maßnahmen zur Prävention des riskanten Alkoholkonsums von Jugendlichen und jungen Erwachsenen ist ein Anstieg der Alkoholvergiftungen von Zehn- bis unter 20-Jährigen zu beobachten.
Es wird eine Übersicht der aktuellen Literatur sowie des deutschen föderalen Präventionssystems zu verhältnis- und verhaltenspräventiven Maßnahmen hinsichtlich riskanter Alkoholkonsummuster bei Kindern, Jugendlichen und jungen Erwachsenen, Identifikation effektiver Komponenten sowie die Beurteilung aktueller Präventionsprogramme hinsichtlich ihrer Wirksamkeit und Wirtschaftlichkeit erstellt.
Wie die Erwachsenen es den Jugendlichen schwer machen, einen maßvollen Umgang mit Alkohol zu erlernen