Testkäufe
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Die Ziele des Berichts bleiben unverändert. Zum einen sollen die Testkäufe erfasst und dokumentiert werden. Zum anderen sollen Risiko- und Schutzfaktoren der Alkoholverkaufspraxis identifiziert werden. Wie bereits im Bericht über die Testkäufe 2021 und 2022 werden auch in diesem Bericht die Online-Testkäufe berücksichtigt. Diese Testkäufe werden getrennt von den klassischen Testkäufen (persönlich vor Ort) behandelt, da sich die beiden Formate in wesentlichen Punkten unterscheiden.
Die Statistik der 6.040 gesamtschweizerisch vorgenommenen Testkäufe im Jahr 2020 zeigt, dass in über 29 % der Kaufversuche durch Minderjährige der Alkohol illegal verkauft wurde, was einer Steigerung von rund 9 Prozentpunkten entspricht. Die Einschätzung des Alters ist durch die Maskenpflicht noch schwieriger geworden und die Konzentration auf die Hygienevorschriften haben den Jugendschutz mancherorts in den Hintergrund gedrängt. Dies zeigt einmal mehr die Wichtigkeit von technischen Hilfsmitteln für das Verkaufspersonal.
Jährlicher Schweizer Bericht über den Verkauf von Alkohol an Minderjährige:
- Einzeltestkäuferinnen erhalten häufiger Alkohol als Einzeltestkäufer.
- Gemischte Gruppen werden weniger oft kontrolliert und erhalten öfters Alkohol.
- Die Wahrscheinlichkeit, Alkohol zu erhalten, steigt mit dem Alter, wenn der Testkäufer alleine ist, bleibt jedoch stabil, wenn es sich um mehrere Testkäufer handelt.
- Tankstellen und Restaurants/Cafés scheinen den Alkoholverkauf restriktiver zu handhaben. Hingegen führen Testkäufe in Bars und Pubs sowie an Events häufiger zum Verkauf.
- In Bezug auf den Zeitpunkt wiesen die Testkäufe am Samstag und Dienstag die höchsten Verkaufsraten auf.
Im Jahr 2015 wurden in der Schweiz über 8000 Alkoholtestkäufe durchgeführt. Die durchschnittliche Rate unerlaubter Alkoholverkäufe an Minderjährige ist unter die 30 Prozent-Schwelle gefallen. Untermauert wird dieses Ergebnis von differenzierteren Analysen, die ein besseres Verständnis der Realität vor Ort erlauben und interessante Ansätze liefern, wie die bisherigen Präventionsbestrebungen verbessert werden können.
Entwicklung und Durchführung am Beispiel des Main-Tauber-Kreises
»Alkohol bekommt doch sowieso jeder!«
Die Untersuchungen ergaben, dass circa 40 % der befragten Schüler*innen aus Tauberbischofsheim mit dem Versuch, selbst Alkohol zu kaufen, den sie gemäß des Jugenschutzgesetzes eigentlich noch gar nicht erhalten dürften, Erfolg hatten. Erkenntnissen einer Umfrage zufolge werden Altersabfragen zwar getätigt, aber dennoch resultiert daraus nicht immer eine Einbehaltung des Alkohols.
Online-Erhebung April 2013
Von Thomas Starsetzki und Sandra Weckbecker, SKOPOS NEXT
SKOPOS NEXT führt seit sechs Jahren Jugendschutz-Testkäufe durch. Und doch fragen wir uns: Sind Jugendschutz-Testkäufe ein geeignetes Mittel zur Kontrolle? Wie kann die Einhaltung des Jugendschutzes am besten kontrolliert werden? Dazu haben wir Eltern aber auch Kinderlose gefragt. Außerdem hat uns die Meinung der Personen interessiert, die als Testkäufer registriert sind. Womöglich hat diese Gruppe eine ganz andere Meinung als die Eltern. Was spricht für und was gegen Jugendschutztests?
Die Testkauf-Agentur SKOPOS NEXT ist seit 2006 spezialisiert auf das Thema Jugendschutz und führt in regelmäßigen Abständen eigene Alkohol-Testkäufe durch.
Was taugen die Krankenhausdiagnosestatistiken bei der Wirksamkeitsbeurteilung von Maßnahmen staatlicher Alkoholkontrollpolitik?
Theo Baumgärtner, Leiter des Büros für Suchtprävention der Hamburgischen Landesstelle für Suchtfragen, hat in seinem jüngst veröffentlichten Bericht »Alkoholintoxikationen 2000 bis 2010 bei Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen in der Bundesrepublik Deutschland« untersucht, ob Testkäufe zur Kontrolle des Jugendschutzes und nächtliche Verkaufsverbote für Alkohol in Baden-Württemberg zu einem Rückgang von Krankenhausbehandlungen wegen Alkoholvergiftung führen. Das Ergebnis überrascht wenig: Ein Zusammenhang ist nicht erkennbar. Das war auch nicht zu erwarten. Jugendschutz und nächtliche Verkaufsverbote sind dennoch sehr wohl wirksam. Die Regulierung führt zu weniger Alkoholkonsum in Risikogruppen (Jugendliche) und zu Risikozeiten (nachts) und damit zu weniger Unfällen und weniger Vandalismus und Gewalt.
Im Rahmen des Nationalen Programms Alkohol (NPA) 2008–2012 beauftragten die Eidgenössische Alkoholverwaltung (EAV) und das Bundesamt für Gesundheit (BAG) das Institut FERARHIS, das Konzept für ein Handbuch für Testkäufe auszuarbeiten.
Die Voraussetzungen für die Durchführung von Testkäufen durch Jugendliche sind seitens des Sozialministeriums mit dem Innenministerium, dem Justizministerium, dem Ministerium für Kultus, Jugend und Sport, dem Wirtschaftsministerium sowie dem Einzelhandelsverband Baden-Württemberg abgestimmt.