Alkohol und Krebs
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Der World Cancer Research Fund (WCRF) hat auf dem Weltkrebskongress im September 2024 eine neue Stellungnahme zur Alkoholpolitik veröffentlicht.
In der Erklärung wird Folgendes klargestellt:
- Alkohol erhöht das Risiko für sieben verschiedene Krebsarten.
- Es gibt keine unbedenkliche Menge an Alkoholkonsum, die das Krebsrisiko senkt.
- Regierungen müssen eine nationale Strategie umsetzen, um den Alkoholkonsum und seine Auswirkungen auf die Gesellschaft zu reduzieren.
- Die Öffentlichkeit muss besser über den Zusammenhang zwischen Alkohol und Krebs informiert werden.
Die Ergebnisse dieser Studie sind von großer Bedeutung für Politik und Praxis im Bereich der Lebergesundheit bei Kindern und Jugendlichen. Um die Auswirkungen von Leberkrebs zu verringern, sind differenzierte, alters- und geschlechtsspezifische Interventions- und Aufklärungsstrategien erforderlich. Die Früherkennung und Frühbehandlung von Hepatoblastomen ist bei Kindern unter 9 Jahren besonders wichtig.
Die Studienergebnisse belegen den eindeutigen Nutzen von Alkoholrehabilitation und ‑abstinenz bei der Verringerung des Risikos für alkoholbedingte Krebserkrankungen. Da nur bei zwei von fünf Patient*innen mit Alkoholabhängigkeit eine Rehabilitationsbehandlung oder Abstinenz nachgewiesen wurde, besteht ein großes ungenutztes Potenzial zur Verringerung der Krebsinzidenz.
Dieser Kurzbericht fasst die Originaldaten einer groß angelegten europäischen Studie zum Wissen über den Zusammenhang zwischen Alkoholkonsum und verschiedenen Gesundheitsschäden, einschließlich Krebs, zusammen. Die Daten wurden im Rahmen einer Basisevaluierung eines größeren Online-Experiments erhoben, bei dem die Wirkung verschiedener Gesundheitsbotschaften auf den Etiketten alkoholischer Getränke in 14 europäischen Ländern untersucht wurde.
Es gibt keinen risikofreien Alkoholkonsum, denn Alkohol erhöht in jeder Menge und jeder Art des alkoholischen Getränks das Krebsrisiko. Je mehr und je regelmäßiger Alkohol konsumiert wird, umso höher ist die Gefahr, an Krebs zu erkranken. Alkoholkonsum in Kombination mit Tabakrauch erhöht das Krebsrisiko besonders stark, da sich beide Substanzen gegenseitig verstärken. Für die Krebsprävention ist es am besten, gar keinen Alkohol zu trinken.
Die Forscher*innen geben einen umfassenden Überblick über die Auswirkungen von Alkoholkonsum, Rauchen, Übergewicht und Infektionen mit dem humanen Papillomavirus (HPV) auf die Krebssterblichkeit und die verlorenen Lebensjahre in Brasilien, Russland, Indien, China, Südafrika, Großbritannien (UK) und den Vereinigten Staaten (US).
Krebs ist derzeit die zweithäufigste Todesursache in der Europäischen Union (EU), wo die Zahl der Krebsfälle und Todesfälle steigt. Krebs ist zwar eine komplexe Krankheit, die durch Umwelt- und genetische Faktoren beeinflusst wird, wird aber auch weitgehend durch dieselben Verhaltensweisen wie viele andere nichtübertragbare Krankheiten (NCDs) beeinflusst: Rauchen, Alkoholkonsum, Bewegungsmangel und ungesunde Ernährung.
Die Kosten, die durch alkoholbedingte Krebserkrankungen entstehen, wurden bisher nicht geschätzt.
Diese Studie enthält Schätzungen der Produktivitätsverluste durch alkoholbedingte Krebstodesfälle in Europa.
Um den Alkoholkonsum in Deutschland spürbar zu senken, fordern die Deutsche Krebshilfe, das Deutsche Krebsforschungszentrum (DKFZ) und die Deutsche Krebsgesellschaft (DKG):
- höhere Steuern für alkoholischer Getränke;
- weniger Werbung für alkoholische Getränke;
- eine Erhöhung des Abgabealters für alle Arten von alkoholischen Getränken auf 18 Jahre.
Seite 8 aus dem Magazin der Deutschen Krebshilfe Nr. 4 / 2022 vom 16. Dezember 2022
Der hohe Alkoholkonsum von Frauen in der Lebensmitte ist trotz der nachgewiesenen Risiken für Brustkrebs je nach sozialer Schicht unterschiedlich hoch. Wir wissen jedoch nur wenig darüber, wie man angemessene Botschaften zur Brustkrebsprävention entwickeln kann, die die Klassenunterschiede bei der Aufnahme und Nutzung solcher Informationen berücksichtigen.
Alkoholkonsum verursacht der Gesellschaft direkte und indirekte Kosten von rund 57 Milliarden Euro im Jahr. Dem gegenüber stehen Einnahmen durch die Alkoholsteuer von nur 3,2 Milliarden Euro. Doch wer trinkt und in welchem Maße? Riskanter Alkoholkonsum ist besonders unter Menschen mit hohen Bildungsabschlüssen verbreitet. Darüber hinaus gibt es enorme regionale Unterschiede beim Trinkverhalten und bei den gesundheitlichen Folgeschäden.
Pünktlich zur Nationalen Krebspräventionswoche vom 12. bis 16. September 2022 ist die Neuauflage des Alkoholatlas Deutschland 2022 erschienen. Das vom Deutschen Krebsforschungszentrum erstellte umfassende Nachschlagewerk mit Zahlen und Fakten zu Alkohol ist mit finanzieller Unterstützung durch die Deutsche Krebshilfe entstanden. Es soll das Bewusstsein für alkoholbedingte Gesundheitsgefahren schärfen und ist als wichtige Grundlage für Maßnahmen zur Alkohol- und Krebsprävention gedacht.
Alkohol und Krebs: Epidemiologie und biologische Mechanismen
Etwa 4 % der Krebserkrankungen weltweit werden durch Alkoholkonsum verursacht. Alkoholkonsum erhöht das Risiko für mehrere Krebsarten, darunter Krebs des oberen Verdauungstrakts, der Leber, des Dickdarms und der Brust. In dieser Übersicht fassen wir die epidemiologischen Erkenntnisse über Alkohol und Krebsrisiko sowie die mechanistischen Erkenntnisse über die alkoholvermittelte Karzinogenese zusammen. Es gibt mehrere Mechanismen, über die der Konsum von Alkohol, wie zum Beispiel Ethanol, Krebs verursachen kann, wobei einige davon noch nicht vollständig verstanden sind. Der Ethanol-Metabolit Acetaldehyd kann DNA-Schäden verursachen und die DNA-Synthese und ‑Reparatur blockieren, während sowohl Ethanol als auch Acetaldehyd die DNA-Methylierung stören können. Ethanol kann auch Entzündungen und oxidativen Stress auslösen, was zu Lipidperoxidation und weiteren DNA-Schäden führt. Auch der Ein-Kohlenstoff-Stoffwechsel und der Folsäurespiegel werden durch Ethanol beeinträchtigt. Andere bekannte Mechanismen werden erörtert. Ein besseres Verständnis der karzinogenen Eigenschaften von Alkohol und seinen Metaboliten wird die künftige Forschung beeinflussen, aber es besteht bereits ein Bedarf an umfassenden Alkoholkontroll- und Krebspräventionsstrategien, um die durch Alkohol verursachte Krebsbelastung zu verringern.
Autor*innen: Harriet Rumgay, Neil Murphy, Pietro Ferrari und Isabelle Soerjomataram
Quelle: Nutrients 2021, 13(9), 3173; https://doi.org/10.3390/nu13093173
Dieser Artikel ist Teil der Sonderausgabe »The Impact of Alcoholic Beverages on Human Health« (Die Auswirkungen von alkoholischen Getränken auf die menschliche Gesundheit)
Datum der Veröffentlichung: 11. September 2021
Alkoholkonsum steht in kausalem Zusammenhang mit verschiedenen Krebsarten. Diese Studie präsentiert globale, regionale und nationale Schätzungen der durch Alkohol verursachten Krebsbelastung im Jahr 2020, um die Alkoholpolitik und die Krebsbekämpfung in verschiedenen Bereichen weltweit zu informieren.
Dieses Infoblatt enthält fünf wichtige Fakten für politische Entscheidungsträger, Angehörige der Gesundheitsberufe und die allgemeine Öffentlichkeit über die Zusammenhänge zwischen Alkoholkonsum und einer Reihe von Krebsarten.
Dies betrifft nicht nur Menschen, die Alkohol trinken, sondern auch ihre Familien, Freunde und Gemeinden.
- Alkohol verursacht mindestens sieben Arten von Krebs
- Die häufigsten alkoholbedingten Krebsarten sind für Männer und Frauen unterschiedlich
- Das Krebsrisiko durch Alkoholkonsum steigt ab dem ersten Getränk
- Der Konsum von Tabak zusammen mit Alkohol vervielfacht das Krebsrisiko
- Durch Alkoholkonsum bedingte Krebserkrankungen sind vermeidbar
In dem Merkblatt wird betont, dass die Umsetzung der »Best Buy«-Politik der WHO, die darauf abzielt, Alkohol weniger erschwinglich zu machen, die Alkoholwerbung in allen Medien zu verbieten oder einzuschränken und die Verfügbarkeit von Alkohol zu reduzieren, die Verringerung des Alkoholkonsums und letztlich der durch Alkoholkonsum verursachten Krebserkrankungen unterstützen kann. Dies wird dazu beitragen, Fortschritte auf dem Weg zu einem sichereren Europa der WHO zu machen, das frei von alkoholbedingten Schäden ist. Das Infoblatt wurde im Rahmen der Europäischen Woche gegen Krebs 2021 veröffentlicht.
»2020 haben wir alle gegen die COVID-19-Pandemie gekämpft. Gleichzeitig haben viele unter uns einen anderen Kampf geführt. Den stillen Kampf gegen Krebs. Im Jahr 2020 haben wir 1,3 Millionen Europäerinnen und Europäer an diese Krankheit verloren. Und leider nimmt die Zahl der Fälle zu. Deshalb legen wir heute Europas Plan gegen den Krebs vor. Der Kampf gegen Krebs in Europa ist unser aller Kampf.«
Ursula von der Leyen, Präsidentin der Europäischen Kommission
Allgemein bekannt als Folge eines übermäßigen Alkoholkonsums sind Lebererkrankungen, ganz besonders die Leberzirrhose. Aber wussten Sie, dass alkoholische Getränke für zehn Prozent aller Krebserkrankungen bei Männern verantwortlich sind? Und wussten Sie außerdem, dass etwa 15,6 Prozent der Männer über 18 Jahren Alkohol in riskanter Menge trinken?
Deshalb haben sich die Deutsche Krebshilfe, die Deutsche Krebsgesellschaft und die Deutsche Hauptstelle für Suchtfragen zu dieser gemeinsamen Broschüre entschlossen.
Ganz bewusst wenden wir uns mit diesem Ratgeber an Männer, genauer gesagt an die Gruppe der über 30-Jährigen. Denn bei ihnen haben sich oft riskante Gewohnheiten entwickelt, und das Risiko, krank oder sogar abhängig zu werden, nehmen viele von ihnen gar nicht (mehr) bewusst wahr.
Quelle: aus dem Vorwort der Publikation
Nüchtern betrachtet ist Alkohol vor allem eins: ein Zellgift. Er gelangt über das Blut in jede Körperzelle. Die Verteilung des Alkohols im ganzen Organismus erklärt, warum er alle Organe schädigen kann – und das bereits in geringen Mengen. Alkohol ist an der Entstehung von über 200 Krankheiten beteiligt. Und er steigert das Risiko für Krebs.
Die Forschung hat festgestellt, dass Alkohol ein wichtiger Risikofaktor für verschiedene Krebsarten ist. In dieser Studie wird die Zahl der Krebsfälle geschätzt, die 2017 in der Europäischen Union (EU) auf Alkoholkonsum zurückzuführen sind, wobei der Schwerpunkt auf Krebserkrankungen liegt, die durch leichten bis mäßigen Alkoholkonsum verursacht werden.
Der Alkoholatlas fasst zahlreiche Daten, die ansonsten über verschiedenste wissenschaftliche Zeitschriften und Fachpublikationen verteilt sind, verständlich und mit vielen Abbildungen in einem einzigen Werk zusammen und macht sie so einem breiten Publikum zugänglich. Der Atlas soll als umfassendes, anschauliches Grundlagenwerk dazu beitragen, in Politik und Bevölkerung das Wissen über die Probleme des Alkoholkonsums zu erhöhen und zu einer gesellschaftlichen Debatte anzuregen. So kann er als wichtige Grundlage für Maßnahmen zur Alkohol- und Krebsprävention dienen.
Diese Studie belegt, dass die Alkoholindustrie die Öffentlichkeit über die Krebsrisiken ihrer Produkte in die Irre führt.
Clear link between alcohol and cancer
International research has shown that alcohol can cause cancer, even at moderate consumption levels. This report includes estimates that almost 30 % of the cases of alcohol-induced cancer in Sweden are due to moderate or low levels of alcohol consumption, and that the more the individual consumes, the greater the risk.
»It is our hope that readers will find the report thought-provoking and that it will provide you with valuable information on the latest findings in alcohol-related research!«
Neben Leberzirrhose und Unfällen zählt Krebs zu den wichtigsten alkoholbedingten Todesursachen. Menschen mit hohem Alkoholkonsum haben ein mehr als doppelt so hohes Risiko, an einem alkoholbedingten Krebs zu sterben, als Menschen mit einem geringen Konsum.
Herausgegeben vom Deutschen Krebsforschungszentrum Heidelberg