Alkoholschäden bei Jugendlichen: Todesfälle durch Leberkrankheiten schnellen in die Höhe

Eine im British Medical Journal (BMJ) veröffentlichte Studie hat ergeben, dass seit 2009 mehr junge US-Amerikaner*innen an einer durch Alkoholprodukte verursachten Leberzirrhose sterben. Die Pandemie hat die Situation verschlimmert, da die Alkoholindustrie Alkoholprodukte als Bewältigungsmechanismus bewirbt. Dringende Maßnahmen der US-Bundespolitik sind erforderlich, um die US-amerikanische Jugend vor den Schäden zu schützen, die durch die Produkte und Praktiken der Alkoholindustrie verursacht werden.

Die Jugend ist die Zukunft der Welt. Jede*r möchte sicherstellen, dass junge Menschen gesund sind, um die zukünftigen Ziele und Herausforderungen zu bewältigen. Aber Alkohol ist ein Hindernis für die Gesundheit junger Menschen und beraubt sie ihrer Jugend und Gesundheit.

Eine im BMJ veröffentlichte Studie analysierte die Todesfälle durch Leberzirrhose und Leberkrebs in den Vereinigten Staaten von 1999 bis 2016. Zwischen 2009 und 2016 wurde ein besorgniserregender Trend beobachtet: Junge Menschen im Alter von 25 bis 34 Jahren starben am häufigsten an einer alkoholbedingten Leberzirrhose. Etwa 10,5 % der jungen Menschen starben jedes Jahr an dieser Ursache.

Chronischer Alkoholkonsum ist die Hauptursache für Leberzirrhose. Das bedeutet, dass die US-amerikanischen Jugendlichen durch die Produkte und Praktiken der Alkoholindustrie schwer geschädigt werden.

…Tatsache ist, dass wir in unseren Krankenhäusern und Kliniken jeden Tag mit dieser Art von Krankheit zu tun haben«, so Dr. Elliot Tapper, leitender Forscher und Assistenzprofessor für Gastroenterologie an der Universität von Michigan, laut The Business Journals.
»Viele jüngere Männer melden sich sehr krank. Es ist immer wieder schockierend, jemanden in seinen 20ern oder 30ern zu treffen, der ein Leberversagen hat.«

Wie Movendi International bereits berichtete, hat die Pandemie die Situation noch verschlimmert. Die Alkoholindustrie sorgt für einen Anstieg der alkoholbedingten Lebererkrankungen.

Kürzlich wurde aufgedeckt, dass die Alkoholindustrie im Jahr 2016 17,5 Milliarden Dollar oder 8,6 % ihres Umsatzes mit dem Verkauf von Alkohol an Minderjährige in den Vereinigten Staaten erwirtschaftete.

Die drei großen Alkoholkonzerne AB Inbev, Molson Coors (damals MillerCoors) und Diageo haben fast die Hälfte (45 %) dieser Gewinne erzielt.

Diese Daten zeigen, wie sehr sich die Alkoholindustrie auf den Alkoholkonsum von Minderjährigen verlässt, um beträchtliche Gewinne zu erzielen – und wie sie die Todesfälle durch Lebererkrankungen unter jungen US-Amerikaner*innen anheizt.

Das Gesundheitssystem der Universität von Michigan berichtet, dass die Zahl der alkoholbedingten Lebererkrankungen im letzten Jahr um 30 % gestiegen ist. Frauen und junge Menschen – spezifische Zielgruppen der Alkoholindustrie – sind den Daten zufolge stärker gefährdet.

Die Alkoholindustrie nutzt die derzeitige Gesundheitskrise aus, um ihre Gewinne zu maximieren, indem sie Alkohol als Bewältigungsmechanismus fördert. Solche Marketingstrategien der Alkoholindustrie treffen junge Erwachsene, die vielleicht gerade eine neue Familie gründen, eine neue Stelle antreten und versuchen, ein Haus zu kaufen, und die durch die Auswirkungen der Pandemie wirtschaftlich betroffen sind.

Es ist dringend erforderlich, dass die US-Regierung der Entwicklung einer Alkoholpolitik Vorrang einräumt, um alkoholbedingte Schäden bei jungen Menschen, wie etwa Leberzirrhose, zu verhindern. Es ist erwiesen, dass alkoholpolitische Lösungen junge US-Amerikaner*innen vor den Produkten und Praktiken der Alkoholindustrie schützen können. Aber sie müssen Vorrang vor den Profitinteressen der Alkoholindustrie bekommen.