Der irische Chor 'Sea of Change' an der Konferenz der EU-Kommission zum Weltkrebstag 2024.

Die Bekämpfung von Krebs ist eine der wichtigsten gesundheitspolitischen Prioritäten der Europäischen Kommission. Drei Jahre nach der Verabschiedung des Europäischen Plans zur Krebsbekämpfung lud Stella Kyriakides, EU-Kommissarin für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit, zu einer hochrangigen Veranstaltung anlässlich des Weltkrebstages ein. Die Veranstaltung machte erneut deutlich, dass Alkohol als Hauptursache von Krebs bekämpft werden muss und dass die Alkoholpolitik eine wichtige Maßnahme zur Krebsprävention darstellt. Seit dem Start des Europäischen Plans zur Krebsbekämpfung hat die Alkoholindustrie die Bemühungen zur Krebsprävention in der Europäischen Kommission und im Europäischen Parlament angegriffen.

Am Mittwoch, dem 31. Januar, veranstaltete die Europäische Kommission eine hochrangige Konferenz anlässlich des Weltkrebstages am 4. Februar. Unter dem Motto »Europas Plan zur Krebsbekämpfung: Kräfte bündeln« organisierte die Europäische Kommission diese Veranstaltung, um eine Bestandsaufnahme der europäischen Anstrengungen zur Verbesserung des Lebens aller von Krebs Betroffenen und zur Übernahme einer Führungsrolle im Kampf gegen diese Krankheit vorzunehmen.

Die Krebsbekämpfung gehört zu den wichtigsten gesundheitspolitischen Prioritäten der Europäischen Kommission. Drei Jahre nach der Verabschiedung des Europäischen Plans zur Krebsbekämpfung lud Stella Kyriakides, EU-Kommissarin für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit, Ursula von der Leyen, Präsidentin der Europäischen Kommission, Roberta Metsola, Präsidentin des Europäischen Parlaments, Dr. Hans Kluge, Regionaldirektor für Europa der Weltgesundheitsorganisation, Frank Vandenbroucke, belgischer Vizepremierminister und Minister für Soziales und öffentliche Gesundheit, sowie weitere hochrangige Redner*innen aus Medizin, Zivilgesellschaft und Politik ein.

Zwei Höhepunkte der Veranstaltung waren die musikalische Einlage des Chors Sea of Change, der sich aus Krebsüberlebenden in Irland zusammensetzt. Und der anschließende Networking-Cocktail war alkoholfrei.

Bedeutung des Kampfes gegen Alkohol als Hauptrisikofaktor für Krebs

Drei hochrangige Redner betonten die Wichtigkeit von Maßnahmen zur Bekämpfung von Alkohol als Hauptrisikofaktor für Krebs in Europa. Dr. Javier Padilla, Staatssekretär für Gesundheit in Spanien, bezeichnete Alkohol- und Tabakkonsum als vermeidbare Risikofaktoren für Krebs, die gezielt angegangen werden müssten.

Ein weiteres Beispiel war die Rede von Dr. Hans Kluge, Regionaldirektor der Weltgesundheitsorganisation (WHO) für Europa. Dr. Kluge betonte die gute Zusammenarbeit zwischen der EU und der WHO in Europa bei der Krebsbekämpfung, insbesondere in Bezug auf Alkohol als Krebsrisikofaktor und Alkoholwarnhinweise. Die Europäische Kommission unterstützt das Programm EVID-ACTION der WHO Europa.

Die WHO Europa hat mit Unterstützung der Europäischen Kommission die bahnbrechende Initiative »Evidence into Action Alcohol Project (EVID-ACTION)« ins Leben gerufen. EVID-ACTION soll dazu beitragen, die Ziele des Europäischen Plans zur Krebsbekämpfung zu erreichen. Alkoholbedingte Schäden sind in Europa allgegenwärtig, und in den letzten zehn Jahren gab es einen Mangel an alkoholpolitischen Maßnahmen. Aus diesem Grund begrüßt und unterstützt Movendi International diese dringend notwendige Investition in evidenzbasierte und ehrgeizige Maßnahmen, um mehr Europäer*innen vor alkoholbedingten Schäden zu schützen.

WHO Europa lanciert EVID-ACTION

Mann auf Dachkante bläst Buchstaben aus einem Buch über eine Stadt hinaus

Acht der zehn Länder mit dem weltweit höchsten Alkoholkonsum liegen in der Europäischen Union (EU), die dafür einen sehr hohen Preis in Form von alkoholbedingten Verletzungen, Krebs, Herz-Kreislauf-Erkrankungen und anderen nicht übertragbaren Krankheiten zahlt.

Jedes Jahr sterben in der EU fast 300.000 Menschen an den Folgen des Alkohols. Trotzdem erhalten viele Menschen keinen Zugang zu genauen und vertrauenswürdigen Informationen über Alkohol und seine Auswirkungen auf die Gesundheit von Einzelnen, Familien und Gemeinwesen sowie auf die unseres Planeten.

Das WHO-Regionalbüro für Europa startet das Evidence into Action Alcohol Project (EVID-ACTION), um wissenschaftliche Erkenntnisse zur Förderung und Unterstützung der Umsetzung wirksamer Alkoholpolitik in den Ländern der EU, Island, Norwegen und der Ukraine zu nutzen.

Alkoholpolitik nimmt Schlüsselrolle bei Krebsbekämpfung ein

EU-Kommission bei der Präsentierung des Krebsbekämpfungsplans

Die Europäische Kommission hat den »Europe's Beating Cancer Plan« ins Leben gerufen. Der ehrgeizige Plan zielt darauf ab, die Krebsbelastung in der Europäischen Union für Patient*innen, ihre Familien und die Gesundheitssysteme zu reduzieren. Er wird krebsbedingte Ungleichheiten zwischen und innerhalb der EU-Mitgliedstaaten mit Maßnahmen zur Unterstützung, Koordinierung und Ergänzung der Bemühungen der Mitgliedstaaten angehen. Prävention im Allgemeinen und alkoholpolitische Lösungen im Besonderen sind zentrale Elemente bei den Bemühungen, Krebs in der EU zu besiegen. Europas Plan zur Krebsbekämpfung enthält das Ziel, den Pro-Kopf-Alkoholkonsum bis 2025 um – mindestens – 10 % zu senken, wie es die Länder bereits 2015 bei der Verabschiedung der Agenda 2030 und der Ziele für nachhaltige Entwicklung vereinbart hatten.

Wir wissen, dass jede Menge Alkohol schädlich ist. Um unser Ziel zu erreichen, die Krebssterblichkeit zu senken, müssen wir die kommerziellen Ursachen angehen. Dazu brauchen wir eine mutige Politik.«
Dr. Hans Kluge, Regionaldirektor, WHO Europa

Dr. Kluge betonte die Dringlichkeit dieser Arbeit und sagte, dass wir mehr Gesundheit in Europa brauchen und nicht weniger.

Neues 10-Millionen-Euro-Projekt der WHO und der EU soll Erkenntnisse in Maßnahmen zur Verringerung des Alkoholkonsums und dessen Schäden umsetzen

Ärztin untersucht Patientin auf Brustkrebs

Acht der zehn Länder mit dem höchsten Alkoholkonsum der Welt liegen in der Europäischen Union (EU). Daten der WHO zeigen, dass Krebs eine der Hauptursachen für alkoholbedingte Todesfälle in der EU ist. Selbst geringe Mengen Alkohol können sich negativ auf die Gesundheit der Menschen auswirken – so ist etwa die Hälfte aller alkoholbedingten Brustkrebsfälle in der EU auf leichten bis mäßigen Alkoholkonsum zurückzuführen.

Aus diesem Grund initiiert die WHO mit Unterstützung der Europäischen Kommission das Projekt Evidence into Action Alcohol (EVID-ACTION), das zur Verwirklichung der Ziele des Europäischen Plans zur Krebsbekämpfung beitragen wird.

Frank Vandenbroucke, Vizepremierminister und Minister für Soziales und öffentliche Gesundheit Belgiens, war ein weiterer hochrangiger Redner, der die Notwendigkeit unterstrich, Alkohol als ernsthaften Risikofaktor für Krebs zu bekämpfen. Er hob die Bedeutung des Lebensumfelds der Menschen für die Krebsprävention und Gesundheitsförderung hervor:

Viel zu lange wurden die Risikofaktoren für Krankheiten vor allem mit individuellen Entscheidungen in Verbindung gebracht. Dies ist nur zum Teil richtig. Gesunde Entscheidungen werden eingeschränkt, wenn den Verbraucher*innen keine leicht verständlichen Verbraucherinformationen zur Verfügung stehen. Wenn ungesunde Produkte zu leicht zugänglich sind. Wenn die Umwelt, in der sie leben, einfach ungesund ist. Deshalb ist es unsere Aufgabe, gesellschaftliche Rahmenbedingungen zu schaffen, die einen gesunden Lebensstil für alle ermöglichen.«
Frank Vandenbroucke, Vizepremierminister und Minister für Soziales und Volksgesundheit, Belgien

In diesem Zusammenhang betonte Vandenbroucke die Notwendigkeit, die Debatte über europäische Regulierungsinitiativen in den Bereichen Tabak, Alkohol und Ernährung wieder aufzunehmen. Bei der Entwicklung öffentlicher Aktionen zur Krebsprävention durch die Bekämpfung von Alkohol, Tabak und anderen wichtigen Risikofaktoren sei es wichtig, die kommerziellen Gesundheitsfaktoren zu berücksichtigen.

Als Beispiel nannte er den Süßgetränke-Giganten Coca Cola, der weltweit jährlich vier Milliarden Dollar für Marketing ausgibt – nur ein Unternehmen – und damit alle Präventionsbudgets in den Schatten stellt.

Wenn wir bei der Primärprävention wirklich Fortschritte erzielen wollen, müssen wir bei der Ausarbeitung von Gesetzesvorschlägen im Rahmen des Krebsplans vorankommen, insbesondere bei der Säule der Primärprävention. Es ist an der Zeit, eine viel offenere Debatte über die Auswirkungen der Privatwirtschaft auf die Gesundheit zu führen.«
Frank Vandenbroucke, Vizepremierminister und Minister für Soziales und Volksgesundheit, Belgien

Schlachtfeld Alkoholpolitik

Die Europäische Kommission hat den Europäischen Plan zur Krebsbekämpfung am 3. Februar 2021 ins Leben gerufen. Seitdem hat die Alkoholindustrie die Alkoholpolitik in ein Schlachtfeld verwandelt und versucht, die Umsetzung evidenzbasierter, wissenschaftlich belegter politischer Lösungen zur Vermeidung von Millionen von Krebsfällen in Europa zu verhindern.

Im Rahmen der Präventionsmaßnahmen des Europäischen Plans zur Krebsbekämpfung ist die Kennzeichnung von Alkoholprodukten mit Gesundheitswarnungen eine der Prioritäten der EU. Nur wenige Wochen nach der Verabschiedung des Plans begann die Alkoholindustrie jedoch einen aggressiven Kampf gegen die Etikettierung, indem sie die Wissenschaft vernebelte und ihre eigenen Lobbyverbände gegen diese nachweislich wirksame Maßnahme der öffentlichen Gesundheit einsetzte.

Dieser ehrgeizige Plan zielt darauf ab, die Belastung durch Krebs in der Europäischen Union für Patienten, ihre Familien und die Gesundheitssysteme zu verringern. Er befasst sich mit den krebsbedingten Ungleichheiten zwischen und innerhalb der EU-Mitgliedstaaten und sieht Maßnahmen zur Unterstützung, Koordinierung und Ergänzung der Bemühungen der Mitgliedstaaten vor.

Prävention im Allgemeinen und alkoholpolitische Lösungen im Besonderen sind zentrale Elemente der Bemühungen zur Krebsbekämpfung in der EU. Der Europäische Plan zur Krebsbekämpfung enthält das Ziel, den Pro-Kopf-Alkoholkonsum bis 2025 um mindestens 10 % zu senken, wie es die Länder bereits 2015 bei der Verabschiedung der Agenda 2030 und der Ziele für nachhaltige Entwicklung vereinbart haben.

Neuer Bericht deckt Einmischung der Alkoholindustrie in der Europäischen Union auf

Hand, die ein Holzkreuz zur Steuerung einer Marionette hält

»Uncorking Big Alcohol in the EU« – Eine Bestandsaufnahme der europäischen Alkoholindustrie und ihrer Lobbyarbeit gegen die öffentliche Gesundheit in den EU-Institutionen. Der neue Bericht zeigt, dass sich die EU-Kommission zur Alkoholpolitik 19 Mal häufiger mit der Alkoholindustrie als mit der Zivilgesellschaft trifft.

Im März 2021 begannen die Regierungen in der gesamten EU mit der Anpassung des »Europäischen Plans zur Krebsbekämpfung« und brachten ihre Unterstützung zum Ausdruck. So begrüßte beispielsweise die schwedische Regierung den neuen EU-Krebsplan. Mehrere Ziele des Plans decken sich mit der schwedischen Krebsstrategie und der damit verbundenen langfristigen Ausrichtung der Krebsprävention und ‑behandlung.

Im Mai desselben Jahres untersuchte der Podcast des Europäischen Parlamentarischen Forschungsdienstes (EPRS) die alkoholpolitischen Maßnahmen, die im Europäischen Plan zur Krebsbekämpfung enthalten sind, mit besonderem Augenmerk auf die Warnhinweise auf Alkohol.

Und später im Jahr 2021 verabschiedete der Sonderausschuss des Europäischen Parlaments zur Krebsbekämpfung (BECA) seine endgültigen Vorschläge zur Stärkung der Rolle der EU im Kampf gegen Krebs. Unter diesen Vorschlägen befassten sich zwei Abschnitte speziell mit der Rolle des Alkohols bei der Entstehung von Krebs. Der Bericht beleuchtet verschiedene Aspekte der Alkoholpolitik, von der Einführung gesundheitsbezogener Warnhinweise auf alkoholischen Getränken über die Anerkennung der Tatsache, dass es kein sicheres Alkoholkonsumniveau gibt, bis hin zum Verbot des Alkoholsponsorings im Sport.

Europäisches Parlament betont zur Krebsbekämpfung die Rolle der Alkoholpolitik

BECA-Berichterstatterin Véronique Trillet-Lenoir

Am 9. Dezember hat der Sonderausschuss des Europäischen Parlaments zur Krebsbekämpfung (BECA) seine endgültigen Vorschläge zur Stärkung der Rolle der Europäischen Union (EU) im Kampf gegen den Krebs angenommen. Zwei dieser Vorschläge befassen sich speziell mit der Rolle des Alkohols bei der Entstehung von Krebs.

Der Bericht beleuchtet verschiedene Aspekte alkoholpolitischer Maßnahmen, die von der Einführung von Gesundheitswarnungen auf alkoholischen Getränken über die Erkenntnis, dass es kein sicheres Maß an Alkoholkonsum gibt, bis hin zum Verbot von Alkoholsponsoring im Sport reichen.

Schwedens Regierung begrüßt den EU-Plan zur Krebsbekämpfung

Stockholm-Panorama mit Reichstag

Im Februar 2021 hat die Europäische Kommission den »Europe's Beating Cancer Plan« vorgestellt. Der ehrgeizige Plan zielt darauf ab, die Krebsbelastung in der Europäischen Union für Patienten, ihre Familien und die Gesundheitssysteme zu reduzieren.

Die schwedische Regierung begrüßt den neuen EU-Krebsplan. Mehrere der Ziele des Plans decken sich mit der nationalen Krebsstrategie Schwedens und der damit verbundenen langfristigen Ausrichtung der Krebsversorgung.

Alkoholindustrie attackiert die alkoholpolitischen Vrschläge

All diese wissenschaftlichen Erkenntnisse, die politische Aufmerksamkeit für bewährte alkoholpolitische Lösungen und das wachsende öffentliche Bewusstsein, dass Ethanol in Bier, Wein und Spirituosen Krebs verursacht, haben die Alkoholindustrie befürchten lassen, dass wirksame alkoholpolitische Maßnahmen unmittelbar bevorstehen und ihre Gewinne bedrohen. Aus diesem Grund hat die Alkoholindustrie einen heftigen Angriff auf den Europäischen Plan zur Krebsbekämpfung gestartet.

So gelang es der Lobbyarbeit der Alkoholindustrie Anfang 2022, die alkoholpolitischen Elemente des vom Sonderausschuss des Europäischen Parlaments zur Krebsbekämpfung (BECA) erstellten Berichts zum umstrittensten Teil der gesamten Debatte zu machen. Von den 70 Abgeordneten, die sich zu Wort meldeten, sprachen 25 Abgeordnete speziell über Alkohol, und viele von ihnen wiederholten die Argumente und Mythen der Alkoholindustrie. Es ist erschreckend, dass die meisten Kommentare der ID- und EVP-Fraktionen Wiederholungen der Argumente der Alkoholindustrie waren.

Die Mitgliedsorganisation von Movendi International, IOGT-NTO, nahm an der Debatte teil und analysierte, was nach der Lobbyarbeit der Alkoholindustrie mit den alkoholpolitischen Formulierungen im BECA-Bericht des Europäischen Parlaments geschah.

Diese Attacke war ein beispielloser Angriff der Weinindustrie auf die europäischen Bemühungen zur Krebsprävention. Schließlich stimmte das Europäische Parlament für die Alkoholindustrie und gegen wissenschaftlich belegte alkoholpolitische Lösungen im Kampf gegen den Krebs in Europa. Mit Hilfe von IOGT-NTO-Experten in Brüssel analysiert Movendi International die vorgenommenen Änderungen und wie sie die Positionen der Alkoholindustrie widerspiegeln.

Europaparlament erledigt die Drecksarbeit für die Alkoholindustrie

Mann im Anzug richtet Manschettenknopf

Der Lobbyarbeit der Alkoholindustrie ist es gelungen, die alkoholpolitischen Elemente des vom Sonderausschuss des Europäischen Parlaments zur Krebsbekämpfung (BECA) erstellten Berichts zum kontroversesten Teil der gesamten Debatte zu machen. Von den 70 Abgeordneten, die sich zu Wort meldeten, sprachen 25 Abgeordnete speziell über Alkohol, und viele von ihnen wiederholten die Argumente und Mythen der Alkoholindustrie. Erschreckenderweise waren die meisten Kommentare der Fraktionen ID (Rechtspopulist:innen) und EVP (Mitte-Rechts) Wiederholungen von Argumenten der Alkoholindustrie.

In diesem Artikel befassen wir uns mit dem BECA-Bericht und damit, was nach der Lobbyarbeit der Alkoholindustrie im Europäischen Parlament damit geschah.

Expert:innen erläutern, was das Ergebnis der Abstimmung bedeutet und wie es in Europa mit der Krebsbekämpfung weitergeht.

Angesichts des anhaltenden Widerstands der Alkoholindustrie gegen eine wirksame Krebsprävention im Europäischen Parlament gaben der WHO-Regionaldirektor für Europa, Dr. Kluge, und die Direktorin der Internationalen Agentur für Krebsforschung (IARC), Dr. Elisabete Weiderpass, rechtzeitig eine gemeinsame Erklärung im Europäischen Parlament ab. Ein Fachausschuss des Europäischen Parlaments befasste sich mit der europäischen Antwort auf die hohe Belastung durch nicht übertragbare Krankheiten wie Krebs und Herzkrankheiten sowie mit den Risikofaktoren, die zur Belastung durch nicht übertragbare Krankheiten führen, wie Alkohol und Tabak. Der Text des Initiativberichts über nichtübertragbare Krankheiten wurde jedoch von der Alkoholindustrie aggressiv beeinflusst. Den Lobbyist*innen der Alkoholindustrie gelang es, sinnvolle Formulierungen im Bericht über Alkoholschäden und alkoholpolitische Lösungen zu zerstören.

Dr. Kluge und Dr. Weiderpass richteten in ihrer Stellungnahme zwei Empfehlungen an das Europäische Parlament.

Lobbyarbeit gegen das Krebsrisiko von Alkohol: Unterwegs auf den Fluren des Europäischen Parlaments

Flyer zur Abstimmung im Europaparlament zum Bericht über nichtübertragbare Krankheiten mit der Frage: Wofür werden Sie stimmen? Für ein gesünderes Europa in Übereinstimmung mit den Empfehlungen der Weltgesundheitsorganisation, wissenschaftlichen Erkenntnissen und dem Bevölkerungswillen ODER für die Interessen der Alkoholindustri?
Von Eurocare vor der Abstimmung des ENVI-Ausschusses verteiltes Flugblatt

Im Februar 2021 stellte die Europäische Kommission ihren ehrgeizigen Plan zur Krebsbekämpfung vor: eine mutige Initiative, die darauf abzielt, im Kampf gegen Krebs nichts unversucht zu lassen. Als Teil dieses umfassenden Plans hat die Kommission einen Fahrplan für die Umsetzung vorgelegt, der Maßnahmen wie die obligatorische Kennzeichnung der Inhaltsstoffe und Nährwertangaben auf alkoholischen Getränken sowie einen Legislativvorschlag für Gesundheitswarnungen auf diesen Produkten umfasst. Die umfassenderen Bemühungen zur Bekämpfung nichtübertragbarer Krankheiten werden in einer weiteren Initiative der Kommission, der EU-Initiative für nichtübertragbare Krankheiten – »Gemeinsam gesünder« – ausführlich beschrieben.

WHO appelliert an EU-Abgeordnete, Krebsrisiken nicht zu verharmlosen

Sitz des WHO-Gebäudes in Genf mit WHO-Flagge.

Der WHO-Regionaldirektor für Europa, Dr. Hans Henri P. Kluge, und die Direktorin der Internationalen Agentur für Krebsforschung (IARC), Dr. Elisabete Weiderpass, haben aktuell eine gemeinsame Erklärung an das Europäische Parlament abgegeben. Ein Fachausschuss des Europäischen Parlaments befasst sich mit der europäischen Antwort auf die hohe Belastung durch nicht übertragbare Krankheiten wie Krebs und Herzkrankheiten sowie mit den Risikofaktoren, die zu dieser Belastung führen, wie Alkohol und Tabak. Der Text des Initiativberichts über nichtübertragbare Krankheiten ist jedoch stark von der Alkoholindustrie beeinflusst. So ist es den Alkohollobbyist*innen gelungen, die Formulierungen im Bericht über Alkoholschäden und alkoholpolitische Lösungen zu torpedieren.

Die Lobbykampagne der Alkoholindustrie missachtet das Recht der Menschen auf Gesundheit und Wohlbefinden und auf Schutz vor bekannten krebserregenden Stoffen. Und der Lobbyangriff der Alkoholindustrie ignoriert die wachsenden wissenschaftlichen Erkenntnisse über die schwere Krebsbelastung durch Alkohol.

Im April 2023 wurde beispielsweise in einer bahnbrechenden Studie aufgezeigt, wie hoch die Produktivitätsverluste durch alkoholbedingte Krebstodesfälle in Europa sind. Vorzeitige Krebstodesfälle durch Alkohol verursachen allein in der EU Produktivitätsverluste in Höhe von 4,58 Milliarden Euro.

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Unerledigte Aufgaben: Wer behindert Europas Krebsbekämpfung?

Anamaria Suciu, Florence Berteletti und Cristina Padeanu von Eurocare posieren bei der Veranstaltung der Europäischen Kommission in einer Fotobox.

Auf der von der Europäischen Kommission organisierten Veranstaltung »Europas Plan zur Krebsbekämpfung: Kräfte bündeln« am 31. Januar 2024 betonte die Generalsekretärin von Eurocare, Florence Berteletti, die dringende Notwendigkeit, die Lücken bei der Umsetzung des Plans zur Krebsbekämpfung zu schließen.

Quelle: MOVENDI International

Übersetzt mit www.DeepL.com