Meeresklippe mit Blick auf kleine Inseln

Die Republik Irland hat am 1. Januar mit ihrer Politik der Mindestpreise je Maßeinheit (Minimum Unit Pricing, MUP) begonnen, nach der der niedrigste Preis, der für ein Gramm Alkohol verlangt werden kann, auf 10 Cent festgesetzt wird, was bedeutet, dass ein »Standardgetränk« – ein Getränk, das 10 Gramm Alkohol enthält – mindestens 1 € kostet. Hier einige Beispiele für den Mindestpreis, den Produkte jetzt kosten:

Getränk
Menge (ml)
VOL %
Mindestpreis €
Whiskey
700
40
22,09
Gin
700
40
22,09
Wodka
700
37,5
20,71
Wein
750
12,5
7,40
Bier (Lager)
330
4,3
1,12

Quelle: Compton Solicitors

Irlands Gesundheitsminister Stephen Donnelly erklärte: »Wenn wir etwas gegen die Verfügbarkeit billiger hochprozentiger Alkoholprodukte unternehmen, werden wir die Zahl der Alkoholkonsum verursachten Krankheiten und Todesfälle verringern und sicherstellen, dass billiger hochprozentiger Alkohol für Kinder und Jugendliche nicht zu Taschengeldpreisen erhältlich ist.«

Wie Alcohol Action Ireland auf ihrer Website kommentiert:

Der Mindestpreis kann Leben retten, weil er nur auf die stärksten und billigsten Getränke abzielt, also auf die Alkoholprodukte, die von den beiden Gruppen bevorzugt werden, die am anfälligsten für alkoholbedingte Schäden sind: die stärksten Konsumenten unter uns, die in der Regel versuchen, so viel Alkohol wie möglich für so wenig Geld wie möglich zu bekommen, und unsere jungen Menschen, die im Allgemeinen das geringste verfügbare Einkommen haben, aber am häufigsten zu Saufgelagen tendieren.
Der Mindestpreis wird sich nicht auf den Preis eines Pints oder auf den in Kneipen, Clubs oder Restaurants verkauften Alkohol auswirken und wird nur geringe oder gar keine Auswirkungen auf diejenigen haben, die risikoarm trinken.«

Alkoholhersteller:innen und Einzelhändler:innen sind geteilter Meinung darüber, ob die Maßnahme eine gute Nachricht für sie ist. Der Geschäftsführer der Convenience Stores and Newsagents Association meinte: »Ich vertrete Einzelhändler:innen, die im Moment unter Druck stehen, insbesondere weil es so schwierig ist, Personal zu finden und zu halten. Sie haben einen Krieg hinter sich, und es hat ihnen einen Schlag versetzt, dass dieses Produkt effektiv exportiert werden kann«. Einige Einzelhändler:innen haben sich besorgt darüber geäußert, dass Menschen, die in der Nähe der Grenze leben, nach Nordirland fahren werden, um Alkohol zu kaufen, wo der Mindestpreis noch nicht eingeführt ist. Viele sind der Meinung, dass die Politik für die gesamte Insel gelten sollte, um solche Probleme zu vermeiden.

Eunan McKinney von Alcohol Action Ireland erklärte:

Es steht außer Frage, dass die Einführung von Mindestpreisen in Nordirland zu einem angemessenen Satz dazu beitragen würde, die schrecklichen Auswirkungen von Alkoholschäden in der gesamten Gesellschaft zu verringern. Eine Erneuerung des politischen Engagements für diese Politik ist nun von allen Parteien erforderlich, da Nordirland auf die nächste Wahlperiode zusteuert.«

Andere Einzelhändler:innen sind jedoch weniger besorgt über größere finanzielle Auswirkungen, was zum Teil auf Untersuchungen zur schottischen Mindestpreis-Politik zurückzuführen ist, die eine »bescheidene Auswirkung« auf die Getränkeindustrie nahelegen. Kleine Erzeuger und Craft-Brauereien, die ihre Produkte bereits zu einem höheren Preis verkaufen, argumentieren, dass sie dadurch wettbewerbsfähiger gegenüber Supermärkten und großen multinationalen Herstellern werden.