Alibi-Alkoholwerbung bei der UEFA EURO 2016

Wie die Alkoholindustrie Gesetze beugte, um während der UEFA EURO 2016 für Alkohol zu werben

Wie die Alkoholproduzenten die Gesetzgebung überlisteten, die Kinder während des UEFA-Fußballturniers »Euro 2016« vor Alkoholwerbung schützen sollte, zeigt ein soeben veröffentlichter Bericht. Forscher am Institut für Soziales Marketing der Universität von Stirling haben in drei Ländern – Frankreich, Großbritannien und Irland – mehr als 100 Alkoholeinblendungen pro TV-Übertragung gezählt. Der größte Teil der Werbung geschah auf den am besten sichtbaren Plätzen wie der Seitenlinie. Diese Werbung fand ungeachtet der Tatsache statt, dass das Turnier in Frankreich ausgetragen wurde, wo Alkohol-Fernsehwerbung und Sponsoring durch das »Loi Évin« verboten sind.

Absolut Impotence

Der Parlamentsausschuss für Kultur und Bildung (CULT) hat am 25. April über den Berichtsentwurf von Sabine Verheyen und Petra Kammerevert abgestimmt, der die Regulierung von audiovisuellen Mediendienstleistungen im Hinblick auf das sich ändernde Marktgeschehen für Europa regeln soll. Abgeordnete aller Parteien haben ihre Besorgnis über die beunruhigende Höhe jugendlichen Alkoholkonsums in Europa wiederholt geäußert. Wenn sich jedoch die Gelegenheit ergibt dieses zu ändern, sind sie nicht zu sprechen.

In Ljubljana (Slowenien) ging am 23.11.16 die 7. Europäische Alkoholpolitik-Konferenz zu Ende. Auf Einladung der Slowenischen Regierung und in der Verantwortung von EuroCare, dem europäischen Zusammenschluss von Organisationen, die sich für eine effektive Alkoholpolitik einsetzen, trafen sich fast 400 Mitarbeiter*innen aus allen europäischen Staaten, aus Russland, den USA sowie aus Staaten in Asien und Afrika. Es waren dieses Mal besonders viele Mitarbeiter*innen aus den Gesundheitsministerien anwesend, aber die Mehrheit stellten nach wie vor die NGOs, die Nicht-Regierungsorganisationen, die sich auf unterschiedlichen Ebenen und auf unterschiedliche Art und Weise für Menschen mit Suchtproblemen einsetzen.