Zwei Personen arbeiten an ihren Rechnern. Ins Foto eingeblendet sind verschiedene statistische Diagramme.

Alkoholbedingte Schäden betreffen häufig nicht nur die Alkoholkonsument*innen selbst. Man denke an Verkehrsunfälle, Gewalt oder Kosten für Arbeitgeber*innen. In einem neuen Factsheet listet das Trimbos-Institut auf, was über die (sozialen) Folgen des Alkoholkonsums in den Niederlanden bekannt ist. Neue Analysen zeigen, dass 13,1 Prozent der Erwachsenen in den Niederlanden gelegentlich negative Folgen des Alkoholkonsums anderer erleben. Zum Beispiel Aggressivität, störendes Verhalten oder Streit.

Mehr als 1 von 8 Erwachsenen erlebt negative Folgen durch den Alkoholkonsum anderer

Männer erleben eher Aggressionen, Streit und Vandalismus als Folge des Alkoholkonsums anderer, während Frauen eher unangenehme, zum Beispiel sexualisierte, Annäherungsversuche erleben. Junge Erwachsene (18- bis 29-Jährige) und Hochschulabsolvent*innen erleben am häufigsten negative Folgen aufgrund des Alkoholkonsums anderer, möglicherweise weil sie sich häufiger in Umgebungen aufhalten, in denen Alkohol getrunken wird, beispielsweise im Nachtleben. Erwachsene, die selbst mehr Alkohol trinken, erleben auch häufiger negative Folgen durch den Alkoholkonsum anderer. Dies geht aus Daten über Erwachsene (18 Jahre und älter) hervor, die im Rahmen des Drogenzusatzmoduls des Lifestyle-Monitors (Trimbos-Institut in Zusammenarbeit mit Rijksinstituut voor Volksgezondheid en Milieu RIVM und Centraal Bureau voor de Statistiek CBS) erhoben wurden.

Wenig Forschung über negative Auswirkungen des Alkoholkonsums auf Dritte

Titelseite des Merkblatts 'Alcoholschade in Nederland'.

Über die gesundheitlichen Schäden, die Alkoholkonsument*innen selbst erleiden, ist viel bekannt, aber über die weiteren Folgen des Alkoholkonsums gibt es kaum Untersuchungen. Bestehende Studien zeigen unter anderem, dass mindestens 1 von 20 Autofahrer*innen manchmal selbst unter Alkoholeinfluss fährt. Die Zahl der Verkehrstoten und ‑verletzten, bei denen Alkoholkonsum eine Rolle gespielt hat, scheint in den letzten Jahren zu steigen. Auch bei Gewalttaten spielt Alkoholkonsum häufig eine Rolle. Bei häuslicher und bandenmäßiger Gewalt ist nicht bekannt, ob und wie oft Alkoholkonsum eine Rolle spielt. Bei sexualisierter Gewalt und Gewalt im Nachtleben scheint Alkoholkonsum jedoch häufig eine Rolle zu spielen, unabhängig davon, ob er in Verbindung mit Drogenkonsum auftritt oder nicht.

Eine wichtige Schlussfolgerung des Factsheets ist, dass es kein vollständiges Bild von Ausmaß, Art und Schwere der Alkoholschäden in den Niederlanden gibt. Dies liegt daran, dass der Alkoholkonsum und seine negativen Folgen meist nicht systematisch erfasst oder überwacht werden. Für die Zukunft ist es wünschenswert, dass die Registrierung und Beobachtung verbessert wird, um mehr Einblick in die negativen Folgen des Alkoholkonsums für die Gesellschaft zu erhalten.

Trotz der begrenzten Informationen, die zur Verfügung stehen, wird immer deutlicher, dass Alkoholkonsum der Gesellschaft Schaden zufügt und hohe Kosten verursacht. Sowohl für die Konsument*innen selbst als auch für ihre Umwelt.

Alkohol und Straßenverkehr

  • Schätzungen zufolge waren im Jahr 2015 12 – 23 % aller Verkehrstoten auf Alkoholkonsum zurückzuführen. Dies entspricht 75 – 140 alkoholbedingten Verkehrstoten.
  • Im Jahr 2022 wurden schätzungsweise 9.600 Menschen in der Notaufnahme behandelt, weil sie einen Verkehrsunfall erlitten hatten, bei dem unseres Wissens nach Alkohol im Spiel war.
  • Untersuchungen mit Alkoholkontrollen aus dem Jahr 2022 ergaben, dass 2,6 % der Autofahrer*innen in Wochenendnächten unter Alkoholeinfluss unterwegs waren.

Gewalt unter Alkoholeinfluss

  • Im Jahr 2020 waren 3 % der Menschen ab 16 Jahren Opfer von körperlicher sexualisierter Gewalt. Das sind 470.000 Menschen. Bei 22 % der Opfer, bei denen sexuelle Handlungen begangen wurden, nutzte der Täter die Tatsache aus, dass das Opfer selbst unter Alkohol- oder Drogeneinfluss stand.
  • Eine Untersuchung unter Nachtschwärmer*innen aus dem Jahr 2013 ergab, dass bei mehr als drei Vierteln der Gewalttaten im Nachtleben Alkohol im Spiel war (Aggression, Schlägereien, Zerstörung von Gegenständen, Prügeleien).
  • Es ist nicht bekannt, welche Rolle Alkoholkonsum bei häuslicher Gewalt und Gruppengewalt spielt.

Alkohol am Arbeitsplatz

Im Jahr 2022 meldeten 13,2 % aller Erwachsenen im erwerbsfähigen Alter, die gelegentlich Alkohol trinken, Fehlzeiten aufgrund von Alkoholkonsum. Dies entspricht 2,9 Millionen Fehltagen pro Jahr.

Behandlungen in der Notaufnahme nach alkoholbedingten Unfällen

  • Im Jahr 2022 wurden schätzungsweise 23.900 Personen in einer Notaufnahme wegen alkoholbedingter Unfälle behandelt.
  • Im Jahr 2019 wurden in 12 Krankenhäusern schätzungsweise 279 Einweisungen aufgrund von Alkoholvergiftungen bei jungen Menschen (10 – 17 Jahre) verzeichnet.

Kinder mit fetaler Alkoholspektrumsstörung

  • Alkoholkonsum während der Schwangerschaft kann zu einer fetalen Alkoholspektrumsstörung führen. Dies ist ein Sammelbegriff für verschiedene Anomalien beim Kind, die durch den Alkoholkonsum der Mutter während der Schwangerschaft verursacht werden. Weltweit haben schätzungsweise 0,77 % der Kinder eine Fetale Alkoholspektrumsstörung. Es ist nicht bekannt, wie häufig diese Krankheit in den Niederlanden vorkommt.
  • Im Jahr 2021 tranken 24,4 % der Frauen Alkohol, ohne zu wissen, dass sie schwanger waren. 2,6 % der Frauen tranken Alkohol, als sie wussten, dass sie schwanger waren: 76 % tranken nur ein paar Schlucke.

Kinder von Eltern mit Suchtproblemen

Von den 900.000 Kindern von Eltern mit psychischen Problemen und/oder Suchtproblemen haben 13 % einen Elternteil mit einer Suchtproblematik (117.000 Kinder).

Soziale Kosten aufgrund von Alkoholkonsum

Im Jahr 2013 wurden die durch den Alkoholkonsum verursachten sozialen Kosten auf 2,3 bis 4,2 Milliarden Euro pro Jahr geschätzt. Darin enthalten sind alle Kosten und Nutzen, mit Ausnahme der privaten Kosten.

Negative Folgen durch den Alkoholkonsum Dritter

  • Im Jahr 2022 berichteten 13,1 % der Erwachsenen über negative Folgen aufgrund des Alkoholkonsums Dritter. Zum Beispiel Aggression, eine unangenehme Annäherung (zum Beispiel sexuell) oder Streit. Die wahrgenommenen negativen Folgen aufgrund des Alkoholkonsums Dritter waren zwischen 2020 und 2022 weitgehend stabil.
  • Männer erleben eher Aggression, Streit und Vandalismus aufgrund des Alkoholkonsums anderer, während Frauen eher eine unangenehme Annäherung erleben.
  • Junge Erwachsene (18 – 29-Jährige) und Hochschulabsolvent*innen erleben am häufigsten negative Folgen aufgrund des Alkoholkonsums anderer.
  • Erwachsene, die stark Alkohol trinken, erleben häufiger negative Folgen durch den Alkoholkonsum anderer als Erwachsene, die keinen Alkohol trinken.

Quelle: Trimbos instituut

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