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Dieser Kurzbericht fasst die Originaldaten einer groß angelegten europäischen Studie zum Wissen über den Zusammenhang zwischen Alkoholkonsum und verschiedenen Gesundheitsschäden, einschließlich Krebs, zusammen. Die Daten wurden im Rahmen einer Basisevaluierung eines größeren Online-Experiments erhoben, bei dem die Wirkung verschiedener Gesundheitsbotschaften auf den Etiketten alkoholischer Getränke in 14 europäischen Ländern untersucht wurde.

Autor*innen: Maria Neufeld (E-Mail ), Daša Kokole, Daniela Correia, Carina Ferreira-Borges, Aleksandra Olsen, Alexander Tran und Jürgen Rehm

Zitierung: Neufeld, M., Kokole, D., Correia, D. et al. How much do Europeans know about the link between alcohol use and cancer? Results from an online survey in 14 countries. BMC Res Notes 17, 56 (2024). https://doi.org/10.1186/s13104-024-06707-w

Quelle: BMC Research Notes

Datum der Veröffentlichung: 20. Februar 2024

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Nichtübertragbare Krankheiten sind nach wie vor die größte gesundheitliche Belastung unserer Zeit. Jedes Jahr sterben 41 Millionen Menschen an ihnen, das sind 74 % aller Todesfälle weltweit. Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Krebs sind mit 44 % beziehungsweise 23 % die häufigsten Todesursachen. Alkoholkonsum ist ein wichtiger Risikofaktor für nichtübertragbare Krankheiten und eine Ursache für mehr als 200 Krankheiten und Verletzungen in der Internationalen Klassifikation der Krankheiten. Weltweit sind zwei Drittel aller alkoholbedingten Todesfälle auf nichtübertragbare Krankheiten zurückzuführen, und dieser Anteil ist in der Europäischen Union (EU) noch höher, wo der Alkoholkonsum weltweit am höchsten ist und 75 % aller alkoholbedingten Todesfälle auf nichtübertragbare Krankheiten zurückzuführen sind, wobei Krebs (29 %) die häufigste Ursache ist. Obwohl »Ethanol in alkoholischen Getränken« bereits vor mehr als drei Jahrzehnten von der Internationalen Agentur für Krebsforschung als Karzinogen der Gruppe 1 eingestuft wurde, hat sich diese Erkenntnis in den meisten Ländern noch nicht in der breiten Öffentlichkeit durchgesetzt.

Abstrakt

Zielsetzung

In der EU, die weltweit den höchsten Alkoholkonsum aufweist, ist Krebs die häufigste alkoholbedingte Todesursache. Vorhandene Studien weisen auf Wissenslücken in der Öffentlichkeit hin, eine systematische Auswertung fehlt jedoch. Der Bericht präsentiert Originaldaten aus einer Querschnittserhebung, die im Rahmen einer experimentellen Online-Studie in 14 europäischen Ländern durchgeführt wurde und die unter anderem das Grundwissen über den Zusammenhang zwischen Alkohol und nichtübertragbaren Krankheiten, insbesondere Krebs, untersuchte.

Methodik

Online-Umfrage unter Erwachsenen, die Alkohol konsumieren, durchgeführt in 14 Ländern in den Jahren 2022 – 2023, mit verschiedenen Rekrutierungsstrategien und Bevölkerungsgewichtung für die endgültige Stichprobe. Zu Beginn der Studie wurden die Teilnehmer*innen zu ihrem Wissen über alkoholbedingte Gesundheitsprobleme (mit besonderem Schwerpunkt auf Krebs) befragt.

Ergebnisse

Die Bewertung des Vorwissens ergab, dass 90 % der Befragten eine ursächliche Rolle des Alkohols bei Lebererkrankungen, 68 % bei Herzerkrankungen und nur 53 % bei Krebserkrankungen sahen. Das Wissen über bestimmte alkoholbedingte Krebsarten war geringer: 39 % wussten über den Zusammenhang zwischen Alkoholkonsum und Dickdarmkrebs Bescheid, 28 % über Mundkrebs und nur 15 % über Brustkrebs bei Frauen. Der Wissensstand variierte zwischen den Ländern und Bevölkerungsgruppen.

Schlussfolgerung

Die meisten Europäer*innen wissen nicht, welche Krebsarten durch Alkoholkonsum verursacht werden können, und insbesondere über Brustkrebs bei Frauen ist wenig bekannt.

Angesichts der derzeitigen Situation, in der die Öffentlichkeit und die Alkoholkonsument*innen selbst sich des kausalen Zusammenhangs zwischen Alkohol und Krebs nicht bewusst sind, müssen diese Informationen sowie Hinweise auf Möglichkeiten zur Risikominderung stärker verbreitet und kommuniziert werden. Krebsspezifische Warnhinweise sind bei Tabakerzeugnissen bereits gängige Praxis und sollten auch für alkoholische Getränke in Betracht gezogen werden. Darüber hinaus sollte die Politik Angehörige der Gesundheitsberufe dazu ermutigen und dabei unterstützen, mit ihren Patient*innen über Alkoholkonsum zu sprechen, sie über die verschiedenen Gesundheitsrisiken, einschließlich Krebs, aufzuklären und sie dabei zu unterstützen, ihr Verhalten zu ändern.

Schließlich sind bevölkerungsweite Strategien erforderlich, um den Pro-Kopf-Alkoholkonsum in der europäischen Bevölkerung insgesamt zu senken, zum Beispiel durch eine höhere Besteuerung von Alkohol. Forschungsergebnisse deuten darauf hin, dass Menschen, die mehr über den kausalen Zusammenhang zwischen Alkoholkonsum und Krebsrisiko wissen, eher bereit sind, strengere Alkoholregelungen zu unterstützen, einschließlich Maßnahmen wie Beschränkungen der Verkaufszeiten oder der Werbung. Die Ergebnisse zeigen daher, wie wichtig es ist, das Wissen über den Zusammenhang zwischen Alkohol und Krebs als integralen Bestandteil umfassenderer Präventionsanstrengungen in Europa zu verbessern.

Quelle: BMC Research Notes

Übersetzt mit www.DeepL.com