Da hat ein Bürgermeister eine gute Idee. Es ärgert ihn, dass in seiner Gemeinde immer wieder Kinder und Jugendliche stark alkoholisiert aufgefunden werden, obwohl Ihnen Alkohol weder verkauft noch ausgeschenkt werden darf. Wer sind die Dealer? »Testen wir doch einmal, wie es bei uns mit den Geschäften aussieht, die Alkohol verkaufen. Halten sie sich an die Regeln?« dachte er.

Gesagt, getan: Jugendliche in die Läden geschickt, und in den meisten Fällen kamen sie mit Flaschen zurück, die ihnen nicht hätten verkauft werden dürfen. Das Ordnungsamt verschickte Bußgeldbescheide.

Riskanter und übermäßiger Alkoholkonsum einzelner Menschen entwickelt sich immer mehr zum Problem einer Gesellschaft, in der Alkoholkonsum normal ist. Stichworte dafür sind beispielsweise die rasant steigenden Zahlen der Kinder und Jugendlichen, die im Krankenhaus entgiftet werden müssen, weil sie zu schnell zu viel Alkohol getrunken haben. Oder die Gewalttaten, insbesondere am Wochenende, die fast alle unter Alkoholeinfluss geschehen. Oder die Verunreinigungen in Zügen, auf Bahnhöfen und in Städten als Ergebnis von öffentlichen Trinkgelagen.

Das alles muss nicht so sein, sondern es gibt viele erprobte und wissenschaftlich begründete Maßnahmen, diese alkoholbedingten Fehlentwicklungen in einer Gesellschaft zu korrigieren. Damit meinen wir nicht Verbote, sondern die konsequente Umsetzung bestehender Vorschriften auf der einen Seite und neue gesellschaftliche Vereinbarungen, um die alkoholbedingten Folgen zu minimieren und Schäden zu verhüten.

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Werden Sie aktiv und helfen Sie vor allen Dingen mit, Kindern und Jugendlichen persönliche Entwicklung ohne Suchtmittel zu ermöglichen.

Der Bundesverband der Deutschen Spirituosen-Industrie (BSI) führte auch in diesem Jahr zum Auftakt seines »Spirituosen-Forums« in der letzten Woche einen »Politischen Gästeabend« in Berlin durch. Wie der BSI in seiner Pressemitteilung berichtete, nahmen mehr als 210 Gäste aus der Politik, den Bundesministerien, der Wirtschaft, der Wissenschaft, den Verbänden und den Medien teil. Allerdings schien die Teilnahme am Gästeabend so etwas wie eine »geheime Kommandosache« zu sein, denn zumindest von den namentlich genannten Gästen hat niemand diesen Termin bzw. die Teilnahme an diesem Termin öffentlich gemacht. Ein kleines bisschen Unwohlsein?