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Straßenmarathon

Laut einer neuen Studie von PwC kann sich jeder 5. Mensch in Deutschland einen gesunden Lebensstil nicht leisten. 45 % der Deutschen erklären, dass sie an mindestens einer chronischen Krankheit leiden, die mit einer ungesunden Lebensweise einhergeht, die durch privatwirtschaftliche Interessen wie Alkohol- und Tabakkonsum und schlechte Ernährung gefördert wird. Die Wirtschaftsprüfungsgesellschaft PwC hat in einer Umfrage untersucht, warum die Deutschen ihren Lebensstil nicht auf gesünderes Verhalten umstellen.

Sie fanden heraus, dass für ein Fünftel der Befragten ein gesunder Lebensstil mit ausgewogener Ernährung und genügend Bewegung nicht bezahlbar ist. Möglicherweise spielt auch die soziale Isolation eine Rolle, denn 14 % der Befragten gaben an, isoliert zu sein.

Die größten Hürden für eine gesunde Lebensweise stellten sich als zu wenig Schlaf, mangelnde Motivation und Sucht heraus. Ein Fünftel nannte Zeitmangel als Grund.

Wie IOGT International bereits früher berichtete, sieht sich Deutschland mit einer Zunahme von Abhängigkeiten wie zum Beispiel von Schmerzmitteln und Cannabis konfrontiert und hat immer noch eine der höchsten Raten des Alkoholkonsums weltweit. All dies sind Faktoren für eine ungesunde Lebensweise und die wachsende Belastung durch nicht übertragbare Krankheiten, die durch ungesunde Warenindustrien angeheizt werden.

Über die persönliche Verantwortung hinaus – wirtschaftliche und soziale Gesundheitsfaktoren

Ungesunde Ernährung, Alkohol- und Tabakkonsum und zu wenig Bewegung erhöhen das Risiko für Krebs, Diabetes, Herz-, Lungen- und psychische Erkrankungen – die so genannten nichtübertragbaren Krankheiten (NCD). Der Grund, warum nicht mehr Deutsche ein gesünderes Leben führen, ist ihr sozioökonomischer Status.

Die PwC-Studie zeigt, dass es einen klaren Zusammenhang zwischen dem sozioökonomischen und dem Gesundheitszustand der Menschen in Deutschland gibt.

Die gute Nachricht ist, dass die PwC-Umfrage ergab, dass zwei Drittel der Befragten ihren Lebensstil ändern und gesünder leben möchten. Die Befragten geben jedoch an, dass ihnen das Wissen über die Folgen eines ungesunden Lebensstils fehlt.

30% der Befragten waren sich sicher, dass sie gesünder leben würden, wenn sie besser informiert wären.

Jedoch führen die Krankenkassen in Deutschland Aufklärungs- und Informationskampagnen über Gesundheitsrisiken sowie über gesunde Lebensweisen durch. Dies zeigt, dass Gesundheitskompetenz allein nicht in der Lage ist, Gesundheit zu fördern. Es müssen die Rahmenbedingungen so verändert werden, dass Menschen mit geringeren sozioökonomischen Ressourcen die Chance erhalten, gesunde Entscheidungen zu treffen und in einer gesunden Umwelt zu leben und zu arbeiten.

Der im September 2019 veröffentlichte erste Statusbericht der Europäischen Region der WHO zum Thema Gesundheitsgerechtigkeit zeigt beispielsweise, dass sich die gesundheitlichen Ungleichheiten in Deutschland nicht verändert oder verschlechtert haben.

Der Bericht liefert auch neue Erkenntnisse über die Triebkräfte der gesundheitlichen Ungleichheiten. Er stellt fest, dass viele der kritischen Faktoren, die die gesundheitliche Ungleichheit verursachen, von Ländern wie Deutschland nicht ausreichend berücksichtigt werden. Die Forscher haben fünf kritische Faktoren identifiziert und jedem von ihnen einen Prozentsatz zugeordnet, der seinen Beitrag zur Gesamtbelastung durch Ungleichheit widerspiegelt.

Quelle: IOGT International

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