
Hinter einer international beachteten Forschungsarbeit, die zeigt, dass drei alkoholische Getränke pro Tag das Risiko für größere und schwerwiegendere Hirnblutungen deutlich erhöhen, stehen Doktorand*innen aus Aarhus.
Mette Foldager Hindsholm, Doktorandin an der Neurologie des Universitätsklinikums Aarhus und am Institut für Klinische Medizin der Universität Aarhus, ist Hauptautorin einer neuen Studie, die gerade in der renommierten Fachzeitschrift »Neurology« veröffentlicht wurde. Die Studie zeigt, dass Menschen, die täglich drei oder mehr alkoholische Getränke konsumieren, deutlich größere und schwerwiegendere Hirnblutungen erleiden – und das in einem viel jüngeren Alter als andere Patient*innen.
Die Ergebnisse haben bereits große Aufmerksamkeit in den USA erregt, wo sie unter anderem in der New York Times, auf CNN, in National Geographic, Fox News und Good Morning America erwähnt wurden.
Die Studie basiert auf Daten von 1.600 Patient*innen mit spontanen Hirnblutungen, die im Massachusetts General Hospital behandelt wurden, wo Mette Foldager Hindsholm das letzte Jahr als Gastforscherin verbracht hat.
Stärkere Blutungen – und elf Jahre früher
Die Studie zeigt, dass Personen mit einem täglichen Alkoholkonsum von drei oder mehr Einheiten im Durchschnitt:
- elf Jahre früher als andere Patient*innen (64 Jahre gegenüber 75 Jahren) an Hirnblutungen erkranken.
- um 70 % stärkere Blutungen im Gehirn aufweisen.
- doppelt so häufig an Blutungen im tiefen Hirnbereich leiden – einer schwerwiegenderen Form.
- ein höheres Risiko haben, dass sich die Blutung in den mit Flüssigkeit gefüllten Hohlräumen des Gehirns ausbreitet.
- einen erhöhten Blutdruck und eine geringere Anzahl an Blutplättchen haben, was es für den Körper schwieriger macht, Blutungen zu stoppen.
- deutlichere Anzeichen für Schäden an den kleinen Blutgefäßen im Gehirn aufweisen – ein Risikofaktor, der auch mit Demenz und Gehstörungen in Verbindung gebracht wird.

Eine Hirnblutung ist eine der schwerwiegendsten Erkrankungen, die wir kennen. Selbst kleine Unterschiede bei den Risikofaktoren können große Auswirkungen haben – und unsere Ergebnisse zeigen, dass ein hoher Alkoholkonsum sowohl die Schwere der Blutung erhöht als auch die Schädigung der kleinen Blutgefäße im Gehirn beschleunigt,« erläutert Mette Foldager Hindsholm.
Ein starkes Potenzial für Prävention
Die Forschungsergebnisse bestätigen, dass Alkohol ein veränderbarer Risikofaktor ist und selbst geringe Veränderungen des Alkoholkonsums große Auswirkungen haben können.
»Viele Menschen betrachten Alkohol in erster Linie als ein Problem für die Leber, aber für das Gehirn sind die Folgen mindestens ebenso schwerwiegend. Unsere Studie deutet darauf hin, dass ein Alkoholkonsum von drei oder mehr Einheiten pro Tag eine Hirnblutung um ein ganzes Jahrzehnt im Leben vorverlegen kann,« so Mette Foldager Hindsholm.
Der leitende Forscher und Mitautor Professor Edip Gurol von der Harvard Medical School ergänzt in einer Meldung auf der Website der Harvard University:
Wir wissen inzwischen, dass ein hoher Alkoholkonsum zu größeren und früheren Hirnblutungen führt. Eine Reduzierung des Alkoholkonsums oder eine alkoholfreie Lebensweise sind daher wichtige Schritte, um das Risiko zu verringern. Selbst für Personen mit einem vergleichsweise geringen Risiko für Hirnblutungen kann es sinnvoll sein, den Alkoholkonsum auf weniger als drei Gläser pro Woche zu beschränken. So schützen sie sich vor allen Arten von Schlaganfällen und erhalten die Gesundheit von Gehirn und Herz-Kreislauf-System.«
Dänische Forschung mit globaler Reichweite
Die Studie ist ein Beispiel dafür, wie dänische Doktorand*innen und klinische Forscher*innen einen Beitrag zur internationalen Neurowissenschaft auf hohem Niveau leisten,« erklärt Oberarzt Claus Ziegler Simonsen vom Universitätsklinikum Aarhus, der ebenfalls Mitautor ist:
»Wir sind stolz auf die Zusammenarbeit mit Harvard und dem Massachusetts General Hospital – und darauf, dass eine dänische Forscherin eine Studie leitet, die international so viel Beachtung findet.«
Quelle: Pressemitteilung Aarhus Universitetshospital
Übersetzt mit www.DeepL.com
